Menschenhandel stieg laut BKA um 13 Prozent

Menschenhandel und Ausbeutung haben in Deutschland einen neuen Negativrekord erreicht. Das berichtet das BKA. Demnach wurden vergangenes Jahr 576 Ermittlungsverfahren abgeschlossen - so viele wie noch nie seit Beginn der Erfassung im Jahr 2000.
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Einen Schwerpunkt verzeichneten die Ermittlungsbehörden laut BKA bei den Fällen sexueller Ausbeutung.Foto: iStock
Epoch Times28. August 2025

In zwei Fällen wurden sogar Kinder zum Kauf angeboten: Menschenhandel und Ausbeutung haben in Deutschland einen neuen Negativrekord erreicht, wie das Bundeskriminalamt (BKA) am Donnerstag in Wiesbaden über die Zahl der Ermittlungsverfahren des Jahres 2024 berichtete. Demnach wurden vergangenes Jahr 576 Ermittlungsverfahren abgeschlossen und damit so viele wie noch nie seit Beginn der Erfassung im Jahr 2000. Im Vergleich zum Vorjahr bedeute dies einen Anstieg um mehr als dreizehn Prozent.

In über 200 Verfahren waren Kinder und Jugendliche Opfer der Ausbeutung, so das BKA. Davon seien 195 Verfahren auf eine kommerzielle sexuelle Ausbeutung entfallen. Ein Grund sei, dass es bei verschiedenen Online-Portalen zu wenige Schutzmechanismen gebe. Dies begünstige die Ausbeutung Minderjähriger im Internet. In zwei Fällen seien Kinder im Internet zum Kauf angeboten worden.

Sexuelle Ausbeutung

Einen Schwerpunkt verzeichneten die Ermittlungsbehörden laut BKA bei den Fällen sexueller Ausbeutung. Hier habe es mit 364 Ermittlungsverfahren den höchsten Stand der vergangenen zehn Jahre gegeben. Auffällig sei, dass diese Form der Ausbeutung zunehmend in privaten Wohnungen stattfinde und damit in einem Bereich, der schwer zu kontrollieren sei. Dies lasse auf ein besonders hohes Dunkelfeld nicht erfasster Fälle schließen.

Die Opfer und auch die Tatverdächtigen der sexuellen Ausbeutung stammen den Angaben zufolge häufig aus dem europäischen Ausland, ein starker Anstieg sei außerdem bei chinesischen und kolumbianischen Opfern zu verzeichnen. Oft seien die Opfer Frauen und junge Menschen, nicht selten Minderjährige.

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Die Kontaktanbahnung finde häufig über das Internet statt. Durch die sogenannte Loverboy-Methode würden dabei oft emotionale Abhängigkeiten geschaffen: Ein männlicher Täter bringe hier sein jüngeres weibliches Opfer unter Vorspiegelung einer Liebesbeziehung zunächst in ein emotionales Abhängigkeitsverhältnis, um es später an die Prostitution heranzuführen und finanziell auszubeuten.

Dem BKA zufolge gab es 2024 bei der Arbeitsausbeutung einen neuen Höchststand der abgeschlossenen Ermittlungsverfahren. Diese beträfen häufig Zeitarbeitsfirmen und hier als Opfer vor allem Menschen aus Osteuropa und Südostasien. (afp/red)



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