Klage von Trump: Sender zahlt 16 Millionen für Harris-Interview

Ein Interview mit Kamala Harris war der Streitfall: Donald Trump klagte gegen den TV-Sender CBS. Nun gibt es einen Vergleich, bei dem ohne „Entschuldigung oder Bedauern“ des Senders Geld an Trumps künftige Präsidentenbibliothek fließt.
Titelbild
Das Paramount-Gebäude am Broadway in Midtown Manhattan in New York.Foto: Gabriele Maltinti/&iStock
Von 3. Juli 2025

In Kürze

Wahlkampf: Trump klagte wegen eines bearbeiteten Interviews mit Kamala Harris gegen den TV-Sender CBS.

Forderung: Zunächst ging es um 10 Milliarden, später um 20 Milliarden Dollar.

Rücktritte: Sowohl der langjährige leitende Produzent von „60 Minutes“ als auch der CEO von „CBS News“ traten zurück.


 

Die Klage von US-Präsident Donald Trump gegen Paramount, die Muttergesellschaft des TV-Senders „CBS News“, wegen der Bearbeitung eines „60 Minutes“-Interviews endete in einem Vergleich. Das Medienunternehmen zahlt 16 Millionen US-Dollar. Das teilte Paramount am 2. Juli mit.

Das Unternehmen erklärte, dass das Geld für Trumps künftige Präsidentenbibliothek bestimmt sei. Eine Auszahlung – weder direkt noch indirekt – gebe es nicht.

„Die Einigung beinhaltet keine Entschuldigung oder Bedauern“, so das Unternehmen.

Es ging um ein Interview mit Kamala Harris

Die Epoch Times bat Paramount und das Weiße Haus um eine Stellungnahme, erhielt jedoch bis zur Veröffentlichung keine Antwort.

Trump verklagte Paramount im Oktober 2024 auf 10 Milliarden Dollar wegen des Umgangs mit einem Interview mit der damaligen demokratischen Präsidentschaftskandidatin und Vizepräsidentin Kamala Harris.

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In der Klage warf er dem Sender vor, das Interview irreführend bearbeitet zu haben, um die Wahl zugunsten der Demokratischen Partei zu beeinflussen. CBS wurde beschuldigt, durch „böswillige, irreführende und erhebliche Nachrichtenverzerrung parteiische und ungesetzliche Handlungen“ vorgenommen zu haben, um die Wähler zu beeinflussen.

Im Februar änderte Trump seine Klage und erhöhte die Schadenersatzforderung auf 20 Milliarden Dollar. Er behauptete, dass die Handlungen von CBS und Paramount irreführende Werbung und unlauteren Wettbewerb darstellten.

In der geänderten Klage wird auch der republikanische Abgeordnete Ronny Jackson als Kläger genannt. Er behauptete, er sei als Konsument der CBS-Nachrichten geschädigt.

Hintergründe zum Interview

Trumps Anwaltsteam schrieb in der geänderten Klageschrift, dass das fragliche Interview von Bill Whitaker von CBS geführt wurde und aus zwei Sitzungen stammt.

Am 6. Oktober strahlte CBS zunächst einen Werbeausschnitt des Interviews in der Sendung „Face the Nation“ aus. Darin antwortete Harris auf eine Frage von Whitaker zum israelischen Premierminister Netanjahu „zusammenhanglos und unentschlossen“, so die Klageschrift.

Am darauffolgenden Tag, dem 7. Oktober, sendete demnach CBS das gesamte Interview und stellte es online. Bei der Ausstrahlung enthielt es „etwa 15 Minuten manipuliertes Filmmaterial aus dem Interview, durchsetzt mit etwa 6 Minuten Filmmaterial zu den angesprochenen Themen“.

Während der Sendung stellte Whitaker Harris dieselbe Frage, und dieses Mal war ihre Antwort „zusammenhängend“ und „entschlossen“.

Unterschiedliche Versionen

„Die Version des Interviews, die die Kläger und andere Verbraucher am 7. Oktober 2024 in der Sendung ‚60 Minutes‘ sahen, war ganz einfach nicht das Interview, das die Beklagten am 6. Oktober 2024 in ‚Face the Nation‘ und zu anderen Zeiten vor der Wahlsondersendung bewarben“, heißt es in der Beschwerde.

„Sowohl die Vorschau als auch das Interview sind verzerrt und dienen dem kommerziellen und finanziellen Vorteil der Beklagten.“ Sie hätten das Interview nicht ausgestrahlt und online gestellt wie in der Vorschau und zu anderen Zeiten vor der Wahlsondersendung angekündigt.

„Die Beklagten manipulierten das Interview in betrügerischer Weise, um Harris zusammenhängend und entschlossen erscheinen zu lassen.“

Der Sender CBS bestritt zuvor eine Manipulation des Interviews. Er sagte, die Klage sei „völlig unbegründet“, und das Unternehmen werde sich „energisch dagegen verteidigen“.

Im Januar war das Unternehmen bereit, der Rundfunkregulierungsbehörde Federal Communications Commission das vollständige, unbearbeitete Transkript und die Kameraaufnahmen des Interviews zu übergeben.

„60 Minutes“-Produzent trat zurück

Das ungekürzte Transkript und das Video zeigten, dass einige von Harris’ Antworten etwa zur Hälfte gekürzt worden waren. Außerdem wurde klar, dass Harris’ vollständige Antwort auf Whitakers Frage zu Netanjahu, auf die sich die Anwälte von Trump in ihrer Klage bezogen, eine Kombination aus beiden ausgestrahlten Clips war.

CBS und Paramount baten im März einen Richter, die Klage abzuweisen. Der Fall ging im April in ein Mediationsverfahren über.

Bill Owens, der langjährige leitende Produzent von „60 Minutes“, erklärte am 22. April seinen Rücktritt und begründete dies mit dem Verlust der vollständigen redaktionellen Unabhängigkeit.

Kurz darauf kündigte auch Wendy McMahon, CEO von CBS, ihren Rücktritt an und beschrieb die vergangenen Monate bei dem Sender als schwierig.

Der Artikel erschien im Original auf theepochtimes.com unter dem Titel „Paramount to Pay $16 Million to Settle Trump’s ‘60 Minutes’ Lawsuit“. (deutsche Bearbeitung ks)



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