Kreml: Russische Region Kursk frei von ukrainischen Truppen – Ukraine: „Falschinformationen”
Moskaus Truppen haben die russische Region Kursk nach Kremlangaben vollständig von den ukrainischen Streitkräften zurückerobert. Generalstabschef Waleri Gerassimow habe Präsident Wladimir Putin über eine Beendigung der Operation informiert, sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow der Agentur Interfax zufolge.
Peskow sprach von einer „Befreiung“ des Gebiets Kursk. Die ukrainischen Truppen waren dort Anfang August vergangenen Jahres einmarschiert und hatten Dutzende Ortschaft eingenommen.
Eine Bestätigung von ukrainischer Seite gab zunächst nicht. Allerdings standen die Truppen Kiews dort seit Monaten unter massivem Druck.
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„Die Zerschlagung der bewaffneten Formationen der ukrainischen Streitkräfte, die in die Region Kursk eingedrungen sind, ist abgeschlossen“, sagte Gerassimow. „Die Pläne des Kiewer Regimes, einen sogenannten strategischen Brückenkopf zu schaffen und unsere Offensive im Donbass zu stören, sind gescheitert.“
Russland hatte die Rückeroberung der Region Kursk stets als Bedingung genannt, um mit der Ukraine in Verhandlungen für einen Frieden zu treten. Für Putin war die Invasion der ukrainischen Truppen eine Bloßstellung, weil sie auch die Verletzlichkeit der russischen Staatsgrenze zeigte.
Die Ukraine sieht die Lage anders
Die operative Lage sei zwar „schwierig“, die ukrainischen Einheiten würden ihre Positionen jedoch weiterhin halten, erklärte der ukrainische Generalstab am Samstag.
Russische Äußerungen zu einer „Niederlage“ der ukrainischen Soldaten seien nichts weiter als „Propagandatricks“ und „Falschinformationen”, die Kämpfe in der Grenzregion dauerten an.
Die operative Lage in Kursk sei zwar „schwierig“, doch würden die ukrainischen Einheiten ihre Positionen weiterhin halten. „Es besteht keine Gefahr, dass unsere Einheiten eingekesselt werden könnten“, erklärte der Generalstab.
Selenskyj sprach stets von einem Erfolg der Kursk-Offensive
Trotz des zuletzt erfolgten weitgehenden Rückzugs ukrainischer Truppen aus der russischen Region Kursk sah Präsident Wolodymyr Selenskyj den Vorstoß stets als Erfolg. „Es ist absolut fair, den Krieg dorthin zu verlagern, wo er herkommt“, sagte er wiederholt. Unter Experten war das umstritten, weil dem Land Ressourcen an anderer Stelle fehlten.
Im vergangenen Sommer hatten die ukrainischen Truppen rasch etwa 1300 Quadratkilometer russisches Territorium unter Kontrolle gebracht. Davon waren nach Karten ukrainischer Militärbeobachter zufolge nur kleine Reste direkt an der Grenze geblieben. Im März eroberte Russland die Kreisstadt Sudscha zurück.
Der schnelle Vorstoß hatte 2024 die Stimmung in der Ukraine gehoben. Doch die Kiewer Hoffnung erfüllte sich nicht, in Friedensverhandlungen besetztes Gebiet eintauschen zu können. Unabhängigen ukrainischen Militärexperten zufolge erlitten beide Seiten ähnlich hohe Verluste, was für die Ukrainer schwerer wiegt als für die Russen. Die eingesetzten Truppen fehlten der Ukraine 2024 zur Abwehr der russischen Offensive im Osten bei Pokrowsk. (dpa/red)
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