Kuba: Wer gegen Stromausfälle protestiert muss ins Gefängnis

In Kuba kommt es häufig zum Blackout. Nach den landesweiten Stromausfällen 2024 kam es zu Protesten gegen die Regierung – über ein Dutzend Demonstranten wurde nun zu Haftstrafen oder Zwangsarbeit ohne Internierung verurteilt.
Viele Kubaner harren wegen des Stromausfalls im Freien aus.
Viele Kubaner übernachteten wegen der Stromausfälle im Freien.Foto: Nick Kaiser/dpa
Epoch Times21. September 2025

Nach Protesten gegen Stromausfälle und Lebensmittelknappheit in Kuba hat ein Gericht mehr als ein Dutzend Demonstranten zu mehrjährigen Gefängnisstraßen verurteilt.

Wie der Oberste Volksgerichtshof am 19. September mitteilte, wurden acht Angeklagte zu Haftstrafen von sechs bis neun Jahren und fünf Angeklagte zu Haftstrafen von drei bis fünf Jahren verurteilt. Zwei Angeklagte wurden demnach zu Zwangsarbeit ohne Internierung verurteilt.

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Proteste gegen die Regierung

Am 17. März 2024 waren in Santiago de Cuba, in Bayamo und in Santa Marta hunderte Mensche auf die Straße gegangenen, nachdem es in einigen Provinzen Kubas zuvor zu Stromausfällen von bis zu 13 Stunden am Tag gekommen war.

Die Angeklagten, die nun in Bayamo verurteilt wurden, standen wegen „Störung der Öffentlichen Ordnung“, „Ungehorsams“ und „Aufforderung zu Straftaten“ vor Gericht.

Auf Kuba kommt es immer wieder zu Blackouts, die durch Pannen im maroden Stromnetz verursacht werden. (Archivbild)

Auf Kuba kommt es immer wieder zu Blackouts, die durch Pannen im maroden Stromnetz verursacht werden. (Archivbild) Foto: Ramon Espinosa/AP/dpa

In Kuba war es innerhalb von knapp drei Jahren zu sechs landesweiten Stromausfällen gekommen. Nach den Ausfällen kam es zu Protesten gegen die Regierung, was in dem kommunistischen Karibikstaat äußerst selten ist.

Täglicher Stromausfall, wochenlang kein Wasser

Die 9,7 Millionen Einwohner Kubas haben täglich mit planmäßigen Stromausfällen zu kämpfen, die im August durchschnittlich 15 Stunden am Tag dauerten. Auch eine hohe Inflation sowie Lebensmittel- und Medikamentenknappheit machen der Bevölkerung zu schaffen.

Das marode Stromnetz ist auf Kuba zum vierten Mal binnen fünf Monaten komplett zusammengebrochen.

Das marode Stromnetz ist auf Kuba im März 2025 zum vierten Mal binnen fünf Monaten landesweit komplett zusammengebrochen. Foto: Ramon Espinosa/AP/dpa

Vor einer Woche gingen mehrere Dutzend Menschen in der Stadt Gibara auf die Straße. Sie beklagten sich nach Angaben eines Anwohners darüber, dass sie mehr als 20 Stunden ohne Strom und wochenlang ohne Wasser auskommen mussten.

Die kubanische Beobachtungsstelle für Menschenrechte mit Sitz in Madrid berichtete erklärte, es habe in Gibara 27 Festnahmen gegeben. (afp/red)



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