Lawrow: Westliche Staaten verhindern Friedensgespräche

Der russische Außenminister Sergej Lawrow hat den westlichen Verbündeten der Ukraine vorgeworfen, Friedensgespräche zur Beendigung des Konfliktes zu verhindern. „Sie suchen nur nach einem Vorwand, um Verhandlungen zu blockieren“, sagte Lawrow in einem am Sonntag im Onlinedienst Telegram veröffentlichten Interview mit dem staatlichen TV-Sender Rossija.
Zugleich kritisierte er den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj dafür, dass er „hartnäckig darauf besteht, Bedingungen stellt und um jeden Preis ein sofortiges Treffen“ mit Russlands Präsidenten Wladimir Putin verlange.
Die bisherigen Treffen zwischen Putin und US-Präsident Donald Trump zur Beendigung des Ukraine-Konfliktes hätten „sehr gute Ergebnisse gebracht“, sagte der russische Außenminister weiter. Wenn andere westliche Staaten mit weiteren Sanktionen drohten, dann sei dies „der Versuch, diesen Prozess zu stören“. „Wir hoffen, dass diese Versuche scheitern“, sagte Lawrow.
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Merz: Haben noch eine lange Strecke vor uns
Obwohl die diplomatischen Bemühungen um eine Waffenruhe oder Friedensgespräche zuletzt auf Hochtouren liefen, zeichnet sich bisher keine Annäherung ab. Trump hatte Putin am 15. August im US-Bundesstaat Alaska empfangen, drei Tage später gab es im Weißen Haus in Washington ein Treffen mit Selenskyj und mehreren europäischen Staats- und Regierungschefs. Dabei war ein direktes Treffen zwischen Selenskyj und Putin im Gespräch gewesen, Moskau und Kiew werfen sich gegenseitig vor, ein solches Treffen zu verhindern.
Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) sieht die diplomatischen Bemühungen noch vor großen Herausforderungen. Am Wochenende sagte er bei einem CDU-Parteitag in Osnabrück, es sei ein langer Atem nötig. „Wir sind auf einer zehn Kilometer langen Strecke und haben vielleicht die ersten 200 Meter zurückgelegt.“
Er hob hervor: „Größere diplomatische Anstrengungen als in den letzten drei Wochen“ habe es im Ukraine-Krieg von Deutschland und der EU noch nicht gegeben. „Es soll bitte heute niemand mehr sagen, wir würden nur über Waffenlieferungen diskutieren.“
Die russische Armee rückt vor
Derweil gehen die Kämpfe and er Front weiter. Die Ukraine hat eine Reihe von Drohnen auf Russland abgefeuert. Nach russischen Angaben brachen Brände im Kernkraftwerk Kursk in der Grenzregion zur Ukraine und in einem Erdölterminal in der Nähe von St. Petersburg aus.
Im Kernkraftwerk Kursk sei eine abgeschossene, ukrainische Drohne „detoniert“, teilte der Betreiber der Anlage am Sonntag mit. Der dadurch entstandene Brand sei gelöscht worden, es gebe keine erhöhte Radioaktivität. Es habe auch keine Opfer gegeben. Die Atomanlage, die nahe der 440.000-Einwohner-Stadt Kursk in der gleichnamigen westrussischen Region liegt, sei heruntergefahren worden.
Die russische Armee feuerte ihrerseits 72 Drohnen und Attrappen sowie eine Rakete ab, wie die ukrainische Luftwaffe bekanntgab. An der Front rückte Russland weiter vor: Am Samstag meldet die russische Armee die Einnahme von zwei Dörfern in der ostukrainischen Region Donezk. (afp/red)
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