Libanon: Hisbollah-Vertreter schließt Entwaffnung aus

Die libanesische Regierung will die Hisbollah entwaffnen – die einen Staat im Staate darstellt. Ein Parlamentsabgeordneter der Hisbollah schließt das aus: Die Hisbollah werde „unter keinen Umständen und keinem Vorwand ihre Waffen niederlegen“.
Die libanesische Armee soll die Einhaltung der Vereinbarung überwachen und eine Rückkehr der Hisbollah-Miliz verhindern. (Archivbild)
Die libanesische Armee soll die Einhaltung der Vereinbarung überwachen und eine Rückkehr der Hisbollah-Miliz verhindern. (Archivbild)Foto: Hussein Malla/AP/dpa
Epoch Times6. September 2025

Einen Tag nach dem von der libanesischen Regierung verkündeten Beginn ihrer Entwaffnung hat ein Vertreter der pro-iranischen Hisbollah-Miliz die Waffenniederlegung ausgeschlossen.

Die Hisbollah werde „unter keinen Umständen und keinem Vorwand ihre Waffen niederlegen“, sagte der zur Hisbollah gehörende Parlamentsabgeordnete Hassan Ezzedine am Samstag laut der staatlichen Nachrichtenagentur NNA.

Libanons Regierung will Entwaffnung

Bei dem von der Regierung verkündeten Entwaffnungsplan handele es sich um eine „frevelhafte, überstürzte und leichtsinnige Entscheidung, die überdacht werden muss“, sagte Ezzedine bei einer Veranstaltung im Südlibanon, wo die Hisbollah starken Rückhalt genießt.

Unter dem Druck der US-Regierung und aus Furcht vor weiteren israelischen Militäreinsätzen im Libanon hatte die Regierung in Beirut die Armee im vergangenen Monat angewiesen, einen Plan zur Entwaffnung der Hisbollah auszuarbeiten.

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Bei einer von Vertretern der Hisbollah und deren Verbündeten boykottierten Kabinettssitzung hatte die Regierung den Entwaffnungsplan am Freitag abgesegnet. Informationsminister Paul Morcos zufolge beginnt dessen Umsetzung ab sofort „abhängig von den verfügbaren Kapazitäten“.

Im November 2024 Rückzug vereinbart

Die pro-iranische Hisbollah, deren erklärtes Ziel die Vernichtung Israels ist, hatte unmittelbar nach dem Beginn des Gaza-Kriegs im Oktober 2023 mit verstärktem Raketenbeschuss auf Israel begonnen.

Die israelische Armee reagierte mit Luftangriffen auf Ziele im Libanon und schließlich mit einer Bodenoffensive. Auf beiden Seiten der Grenze wurden tausende Menschen vertrieben.

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Im November 2024 vereinbarten die Beteiligten eine Waffenruhe. Diese sieht einen Rückzug der Hisbollah aus dem Grenzgebiet zu Israel und eine Auflösung ihrer militärischen Stützpunkte vor. Israel wirft der Hisbollah jedoch vor, weiterhin im Grenzgebiet militärisch aktiv zu sein, es gibt weitere Angriffe auf Hisbollah-Ziele. (afp/red)



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