Wegen Ansiedlung von Migranten: Libyen suspendiert zehn internationale Hilfsorganisationen

Libyen hat die Suspendierung von zehn internationalen Hilfsorganisationen verkündet. Die Organisationen würden einen „Plan zur Ansiedlung afrikanischer Migranten in Libyen“ verfolgen, sagte der Sprecher der libyschen Behörde für Innere Sicherheit, Salem Gheith, am Mittwoch vor Journalisten. Diese „feindseligen Tätigkeiten“ zielten auf eine Veränderung der Zusammensetzung der libyschen Bevölkerung ab und bedrohten die Gesellschaft des nordafrikanischen Landes.
Von dem Beschluss betroffen sind nach Angaben der libyschen Behörden unter anderem der Norwegische Flüchtlingsrat, Ärzte ohne Grenzen, die französische Organisation Terre des Hommes und die italienische Organisation CESVI. Gheith beschuldigte die Organisationen außerdem der Einmischung in libysche Angelegenheiten und der Geldwäsche unter dem Deckmantel der humanitären Hilfe.
Zuvor hatten 17 größtenteils europäische Botschafter und ein Vertreter der UNO die libysche Behörde für Innere Sicherheit der Repression von Nichtregierungsorganisationen beschuldigt. Mitarbeiter seien gezwungen worden zurückzutreten. Einigen sei zudem der Reisepass weggenommen worden.
In Libyen herrschen seit dem Sturz von Machthaber Muammar al-Gaddafi im Jahr 2011 Chaos und Gewalt, bewaffnete Milizen und ausländische Söldner bekämpfen sich. Schlepperbanden profitieren von der Instabilität. Das Land ist eines der wichtigsten Drehkreuze für Menschenhandel in Afrika. Nach Angaben der UNO befinden sich mehr als 700.000 Migranten in dem Land, die libyschen Behörden sprechen von noch höheren Zahlen. Die libyschen Behörden, Menschenhändler und Milizen nehmen Migranten routinemäßig gefangen und halten sie in Lagern fest. (afp/tp)
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