Medien: Bei Tod von Mango-Gründer Andic in den Bergen nun der Sohn unter Verdacht

Zehn Monate nach dem Tod des Gründers der spanischen Bekleidungskette Mango bei einer Bergwanderung ermittelt die Polizei Medienberichten zufolge nun wegen vorsätzlicher Tötung - gegen den Sohn als Hauptverdächtigen. Isak Andic starb im Dezember 2024.
Abgestürzt in den Bergen: Der  Gründer von Mango, Isak Andic. (Archivbild)
Abgestürzt in den Bergen: Der Gründer von Mango, Isak Andic. (Archivbild)Foto: Lorena Sopêna/EUROPA PRESS/dpa
Epoch Times17. Oktober 2025

Zunächst wurde der Tod des Gründers der spanischen Bekleidungskette Mango als tragischer Bergunfall betrachtet, nun ist Medienberichten zufolge der Sohn von Isak Andic wegen vorsätzlicher Tötung im Verdacht.

Die Ermittler gingen bei dem Todesfall im Dezember 2024 nicht mehr von einem Unfall aus, berichteten die spanischen Zeitungen „El País“ und „La Vanguardia“ am Donnerstagabend. Polizeikreise bestätigten am Freitag die Fortsetzung der Ermittlungen.

Andic stürzte mehr als hundert Meter tief in den Tod

Andic war am 14. Dezember 2024 im Alter von 71 Jahren ums Leben gekommen, als er mit seiner Familie in den Montserrat-Bergen in der Nähe der katalanischen Metropole Barcelona auf einer Wanderung war. Der Unternehmer stürzte mehr als hundert Meter tief in den Tod. In spanischen Medien war damals von einem tragischen Unfall die Rede, in der Modebranche sorgte Andics Tod für Bestürzung.

Katalanische Polizeikreise bestätigten nun auf Nachfrage der Nachrichtenagentur AFP, dass die Ermittlungen zu dem Todesfall fortgeführt würden. Weitere Details nannten sie nicht, diese unterlägen der Geheimhaltung.

„El País“ berichtete, zum Zeitpunkt des tödlichen Sturzes des Unternehmers habe sich nur sein Sohn Jonathan in seiner Nähe aufgehalten. Dessen Aussagen in zwei Befragungen habe bei den Ermittlern Verdacht geweckt. „Der Zeuge hat sich widersprochen, Dinge im Unklaren gelassen und Vorgänge beschrieben, die nicht zusammenpassen“ mit den Ermittlungsergebnissen der Polizei, heißt es in dem Zeitungsbericht.

Überdies habe Andics Partnerin, die Profi-Golferin Estefania Knuth, „das schlechte Verhältnis zwischen Vater und Sohn“ betont.

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Untersuchungsrichter hat Sohn offiziell als Verdächtigen eingestuft

Die in Barcelona erscheinende Zeitung „La Vanguardia“ berichtete unter Berufung auf „gut informierte Kreise“, dass Jonathan Andic in dem Fall seit Ende September nicht länger als Zeuge geführt werde. Der zuständige Untersuchungsrichter habe ihn offiziell als Verdächtigen eingestuft. Die Ermittler nahmen demnach sein Mobiltelefon unter die Lupe.

Ein Sprecher der Familie erklärte, diese arbeite „vollständig mit den Behörden zusammen“ und vertraue auf „ein sehr baldiges Ende des Verfahrens und den Nachweis der Unschuld von Jonathan Andic“. Der Mango-Konzern reagierte zunächst nicht auf eine Anfrage der Nachrichtenagentur AFP.

Isak Andic war 1953 als Sohn einer jüdischen Familie in der türkischen Metropole Istanbul zur Welt gekommen. Als er 14 Jahre alt war, zog er mit seiner Familie nach Barcelona. 1984 eröffnete er dort den ersten Mango-Laden.

Sein Unternehmen entwickelte sich schnell zu einer der größten Bekleidungsketten Europas. Heute betreibt Mango weltweit rund 2800 Läden und beschäftigt nach eigenen Angaben mehr als 16.400 Menschen. Im Dezember 2023 verkaufte Andic einen Fünf-Prozent-Anteil des Familienunternehmens an Toni Ruiz, dem aktuellen Vorstandschef von Mango.

Mit einem Vermögen, das vom „Forbes“-Magazin auf 4,5 Milliarden Dollar (3,86 Milliarden Euro) geschätzt wurde, gehörte Andic zu den reichsten Menschen Spaniens. Posthum wurde der spanisch-türkische Geschäftsmann mit der Goldmedaille von Katalonien, der höchsten Ehrung der katalanischen Regierung, ausgezeichnet.

Andics Sohn Jonathan fing 2005 nach seinem Studium in den USA und Spanien in dem Familienkonzern an und übernahm unterschiedliche Posten auf der Führungsebene. Derzeit ist er Vize-Präsident des Mango-Vorstands.

In einem im April 2023 veröffentlichten Firmenvideo trat er zielstrebig auf. „Wenn Du genau weißt, wo Du hin möchtest und immer weiter vorangehst, wirst Du am Ende Deine Ziele erreichen“, sagte er darin.(afp/red)



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