Mehr als 60 Tote bei Feuer in Einkaufszentrum im Irak

In einem Einkaufszentrum in der ostirakischen Stadt Kut kam es zu einem Brand – ein Überlebender erklärte, eine Klimaanlage sei explodiert. Es kamen mehr als 60 Menschen ums Leben. Der Gouverneur kündigte eine Überprüfung „aller Sicherheitsvorkehrungen“ an.
Titelbild
Rettungsteams am 17. Juli 2025 in den Trümmern des Einkaufszentrums, in dem in der Nacht ein Feuer ausgebrochen war. Im Land werden Sicherheitsvorschriften häufig vernachlässigt.Foto: Ahmad Al-Rubaye/AFP via Getty Images
Epoch Times17. Juli 2025

Bei einem Brand in einem Einkaufszentrum im Irak sind mehr als 60 Menschen ums Leben gekommen. Wie das Innenministerium in Bagdad mitteilte, wurden in dem neu eröffneten Einkaufszentrum in der ostirakischen Stadt Kut bis Donnerstagmorgen 61 Leichen geborgen. Die Suche nach weiteren Opfern dauerte allerdings noch an. Die irakischen Behörden leiteten Ermittlungen zur Brandursache ein.

Der Feuer war am Mittwochabend in der „Hyper Mall“ in Kut ausgebrochen, die erst vor wenigen Tagen eröffnet hatte. Nach Angaben von Hinterbliebenen waren viele Menschen zum Einkaufen und zum Abendessen in die Mall gegangen, in der sich auch ein Supermarkt und ein Restaurant befanden. Das Feuer brach Berichten zufolge im ersten Stockwerk aus und erfasste rasch das gesamte fünfstöckige Gebäude.

Überlebender sagt: Klimaanlage explodierte

Die Ursache des Brandes sei noch unklar, sagte der Gouverneur der umliegenden Provinz Wasit, Mohammed al-Mijahi, der staatlichen Nachrichtenagentur INA. Ein Überlebender sagte der Nachrichtenagentur AFP, eine Klimaanlage sei explodiert.

Viele der 61 Toten seien in den Toiletten des Einkaufszentrum erstickt, erklärte das Innenministerium. Es wurden aber auch viele verkohlte Leichen geborgen. Das Ministerium erklärte, 14 bis zur Unkenntlichkeit verbrannte Leichen müssten noch identifiziert werden. Unter den Toten sind nach Angaben des Gouverneurs Kinder, Frauen und Männer.

Bis in die frühen Morgenstunden brachten Rettungswagen Verletzte ins Krankenhaus. Nach Angaben des Innenministeriums wurden 45 Menschen lebend aus dem ausgebrannten Gebäude gerettet. Nachdem es der Feuerwehr gelungen war, den Brand einzudämmen, suchten Feuerwehrleute in den Trümmern nach Vermissten.

Irakische Sicherheitskräfte blockieren am 17. Juli 2025 eine Straße in der ostirakischen Stadt Kut. Hier brach in der Nacht ein Feuer in der neu eröffneten Hyper Mall aus. Foto: Ahmad Al-Rubaye/AFP via Getty Images

Verzweifelte Angehörige warteten am Krankenhaus auf Nachrichten von ihren Verwandten, wie auf Videos in Online-Netzwerken zu sehen war.

Drei Trauertage ausgerufen

Der Arzt Nasir al-Kuraischi sagte, er habe bei dem Brand fünf Angehörige verloren. „Eine Katastrophe ist über uns hereingebrochen“, sagte er AFP. Seine Familie sei ins Einkaufszentrum gegangen, „um einzukaufen, zu Abend zu essen und den Stromausfällen zu Hause zu entkommen“. Dann sei eine Klimaanlage explodiert und der Brand ausgebrochen.

Gouverneur Mijahi rief drei Trauertage aus und kündigte eine Überprüfung „aller Sicherheitsvorkehrungen“ an. Er kündigte zudem eine Klage gegen den Eigentümer des Einkaufszentrums und das Bauunternehmen an.

Auch der irakische Regierungschef Mohammed Schia al-Sudani ordnete eine „gründliche Untersuchung“ des Brandes an, um mögliche „Mängel“ festzustellen und weitere Unglücke in der Zukunft zu verhindern.

Im Irak werden Sicherheitsstandards beim Bau oft nicht eingehalten, es kommt häufig zu Bränden. So kamen im September 2023 während einer Hochzeitsfeier mindestens 100 Menschen bei einem Brand und einer Massenpanik in einem überfüllten Festsaal ums Leben. Im Juli 2021 starben mehr als 60 Menschen bei einem Brand auf der Corona-Station eines Krankenhauses im Südirak. (afp/red)



Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion