Moskau und Neu-Delhi empört über „illegale“ US-Zolldrohung

Moskau hat ebenso wie Neu-Delhi empört auf die Drohung von US-Präsident Donald Trump mit hohen Strafzöllen gegen Indien wegen des Kaufs von russischem Erdöl reagiert. Diese Drohungen seien „illegal“, erklärte am Dienstag Kreml-Sprecher Dmitri Peskow. Trump hatte zuvor Indien vorgeworfen, „riesige Mengen russischen Öls“ zu kaufen und dieses dann mit „großen Gewinnen auf dem offenen Markt“ weiterzuverkaufen. Zugleich drohte er Neu-Delhi deshalb mit Strafzöllen.
„Wir hören viele Aussagen, die praktisch nichts anderes sind als Drohungen und Versuche, Länder zu zwingen, den Handel mit Russland einzustellen“, sagte Peskow bei einer Pressekonferenz. Dies sei nicht hinnehmbar. „Wir glauben, dass souveräne Länder das Recht haben, ihre Handelspartner selbst zu wählen“, fügte der Kreml-Sprecher hinzu.
Indien weist Vorwürfe als „unangemessen“ zurück
Zuvor hatte bereits die Regierung in Neu-Delhi das Vorgehen gegen Indien als „ungerechtfertigt und unangemessen“ zurückgewiesen. Außenamtssprecher Randhir Jaiswal erklärte: „Wie jede große Volkswirtschaft wird Indien alle notwendigen Maßnahmen ergreifen, um seine nationalen Interessen und seine wirtschaftliche Sicherheit zu schützen.“
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Trump hatte am Montag auf seiner Onlineplattform Truth Social im Hinblick auf Indien geschrieben: „Es ist ihnen egal, wie viele Menschen in der Ukraine durch die russische Kriegsmaschinerie getötet werden.“ Deswegen werde er „die von Indien an die USA gezahlten Zölle kräftig erhöhen“. Eine genaue Zahl nannte der US-Präsident nicht.
Trump hatte bereits zuvor Importzölle für Einfuhren aus Indien in Höhe von 25 Prozent angekündigt. Zugleich drohte er noch höhere Zölle an, weil das Land ungeachtet des Angriffskriegs gegen die Ukraine weiter billiges russisches Öl und Gas sowie Waffen kaufe. Im Raum steht die Drohung von rund 100 Prozent Zöllen. Auch andere russische Handelspartner wie China und Brasilien könnten von diesen sogenannten Sekundärsanktionen betroffen sein.
Trump verschärft Kurs gegenüber Moskau
Im Ukraine-Krieg hatte Trump sich nach seinem Amtsantritt im Januar den russischen Positionen angenähert. Nachdem seine Appelle für eine Waffenruhe beim russischen Präsidenten Wladimir Putin aber nicht fruchteten, verschärfte er den Ton gegenüber Russland.
Am vergangenen Dienstag setzte Trump der Führung in Moskau eine Frist von zehn Tagen, um die Angriffe auf die Ukraine zu beenden. Nach Ablauf der Frist am Freitag droht Washington mit neuen Sanktionen. Zuvor wird der US-Sondergesandte Steve Witkoff in Moskau erwartet. (afp/zk)
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