Hohe Verluste bei Tesla: Musk will Arbeit für Trump-Regierung reduzieren
Hohe Quartalsverluste bei Tesla: Nach dem massiven Umsatzrückgang bei dem US-Elektroautokonzern will Unternehmenschef Elon Musk seine Tätigkeit für die Regierung von US-Präsident Donald Trump demnächst „deutlich“ herunterfahren. „Wahrscheinlich im nächsten Monat wird mein Zeitaufwand für die Doge deutlich sinken“, sagte Musk am Dienstag bei einer Telefonkonferenz mit Bezug zu der von ihm geleiteten Regierungsabteilung für staatliche Effizienz.
Teslas weltweite Gewinne brachen im ersten Quartal um 71 Prozent ein – und damit weitaus abrupter als von Analysten erwartet. Das Unternehmen hat mit dem Wettbewerbsdruck und der negativen politischen Stimmung gegen Musk zu kämpfen.
Die „entscheidende Arbeit“ der Doge sei „weitgehend erledigt“, sagte Musk am Dienstag bei der Konferenz seines Unternehmens. Er wolle sich nun wieder verstärkt Tesla widmen. Allerdings werde er sich nicht völlig aus der Regierungsarbeit zurückziehen.
Musk werde die Trump-Administration weiterhin mit der DOGE unterstützen, „um sicherzustellen, dass die Verschwendung und der Betrug, denen wir Einhalt gebieten, nicht wieder aufflammen“. „Ich denke, ich werde mich weiterhin ein oder zwei Tage pro Woche mit Regierungsangelegenheiten befassen – oder so lange, wie der Präsident es wünscht, und so lange es nützlich ist“, kündigte der Tech-Milliardär an.
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Der Analyst Dan Ives vom Finanzdienstleister Wedbush Securities, ein langjähriger Tesla-Unterstützer, lobte die Ankündigung des Tesla-Chefs. „Musk hat gerade einen großen Schritt nach vorne gemacht“, erklärte Ives im Onlinedienst X. Musks Doge-Tätigkeit sei so gut wie beendet, der Unternehmer konzentriere sich nun wieder auf Tesla. „Die (Wall) Street musste das hören.“
Einbruch um 71 Prozent
Zuvor hatte der US-Elektroautobauer bekanntgegeben, dass seine Verkaufszahlen im ersten Quartal hinter den Erwartungen zurückgeblieben seien. Das Unternehmen lieferte bis Ende März 336.681 Fahrzeuge aus, wie aus Anfang April veröffentlichten Zahlen hervorgeht. Dies waren 13 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum.
Wie Tesla am Dienstag mitteilte, betrug der Umsatz des Unternehmens im ersten Quartal 19,3 Milliarden Dollar (rund 17 Milliarden Euro) und damit neun Prozent weniger als im Vorjahresvergleich. Der Nettogewinn schrumpfte demnach auf gerade einmal 409 Millionen US-Dollar – ein Rückgang von 71 Prozent. Experten der Finanzdatenfirma Factset hatten übereinstimmend mit einem Umsatz von 21,13 Milliarden Dollar und einem Gewinn von 1,4 Milliarden Dollar gerechnet.
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Tesla selbst hatte Anfang April auf eine geringere Produktion wegen der Umstellung auf sein neues Modell Y verwiesen. Hinzu kommt jedoch auch die Kritik an Musks politischem Engagement und die enge Zusammenarbeit des Tesla-Chefs mit der Trump-Regierung.
Analysten zufolge sind die Verluste Ausdruck dafür, welchen Schaden die Marke Tesla wegen Musks Arbeit für Trump genommen hat. Der Analyst Garrett Nelson von CFRA Research betonte, dass der Umsatz allein im Automobilsegment um 20 Prozent gesunken sei.
Doge-Unterstützung trotz Angriffen
„Wie wir wissen, gab es Auswirkungen aufgrund der Zeit, die ich in der Regierung verbringe“, sagte Musk am Dienstag. Seine Rolle als Trumps Sonderberater verteidigte er jedoch. Er verwies erneut darauf, dass diese Arbeit „sehr wichtig“ sei.
Der enge Berater von Präsident Trump ist die treibende Kraft hinter der Regierungsabteilung für staatliche Effizienz (Doge) und unternimmt einem massiven Kosten- und Personalabbau im Staatsapparat. Das Doge-Team habe „große Fortschritte bei der Beseitigung von Verschwendung und Betrug“ gemacht, sagte Musk am Dienstag.
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Angriffe auf Tesla kämen durch bezahlte Nutznießer dieser „Verschwendung und des Betrugs“. Denn die Profiteure, die dadurch Gelder „erhalten haben, wollen sie weiterhin erhalten“, sagte er.
Diejenigen, die die verschwenderischen und betrügerischen Gelder erhalten haben, werden versuchen, mich und das DOGE-Team und alles, was mit mir zu tun hat, anzugreifen“, so Musk.
Seit Beginn von Musks Arbeit bei Doge, sieht sich Tesla vermehrt mit juristischen Auseinandersetzungen, Vandalismus und sogar Brandstiftung konfrontiert. Im März waren in den USA und in Europa eine ganze Reihe von Tesla-Fahrzeugen sowie Autohäuser und Ladestationen des Unternehmens beschädigt oder angezündet worden. Tesla-Finanzchef Vaibhav Taneja zufolge haben sich „die negativen Auswirkungen von Vandalismus und ungerechtfertigter Feindseligkeit gegenüber unserer Marke und unseren Mitarbeitern auf einigen Märkten bemerkbar gemacht“.
„Dies ist ein sehr teurer Job“, sagte Musk am 30. März bei einer Veranstaltung in Green Bay in Wisconsin, und bezog sich dabei auf seine Arbeit in der Regierung.
Was [Demonstranten und Vandalen] versuchen, ist, massiven Druck auf mich und Tesla auszuüben, damit wir damit aufhören“, so Musk.
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Politische und wirtschaftliche Unsicherheit
Tesla verwies zugleich darauf, dass „die sich schnell entwickelnde Handelspolitik“ globale Lieferketten und die Kostenstruktur von Tesla und seinen Konkurrenten beeinträchtige. Dies erhöhe „die Unsicherheit auf den Automobil- und Energiemärkten“. Diese Dynamik könne „zusammen mit der sich ändernden politischen Stimmung in naher Zukunft einen bedeutenden Einfluss auf die Nachfrage“ nach Tesla-Produkten haben.
Im Zuge dessen teilte das Unternehmen mit, dass es dabei sei, in der ersten Jahreshälfte neue Fahrzeuge auf den Markt zu bringen, „einschließlich erschwinglicherer Modelle“. Tesla bestätigte zudem in einer Pressemitteilung, dass der bis Juni vorgesehene Start seines selbstfahrenden Robotaxis im US-Bundesstaat Texas planmäßig verlaufe.
Trotz der Umsatzeinbußen zeigte sich Musk hinsichtlich der längerfristigen Perspektiven für Tesla zuversichtlich. Er betonte insbesondere die führende Rolle des Unternehmens in wichtigen Wachstumsbereichen wie Robotik, selbstfahrenden Autos und Künstlicher Intelligenz (KI). (afp/red)
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