Nach Zollandrohung: Pfizer senkt Medikamentpreise in den USA

Der Pharmakonzern Pfizer hat einer Vereinbarung mit der US-Regierung zugestimmt, die eine Senkung der Medikamentenpreise für amerikanische Verbraucher vorsieht. Das gaben US-Regierungsvertreter am Dienstag, 30. September, bekannt, schreibt die englischsprachige Ausgabe der Epoch Times.
Die Vereinbarung sieht unter anderem vor, dass Medicaid-Empfänger künftig Zugang zu sogenannten „Most Favored Nation“-Preisen erhalten – also zu den niedrigsten Preisen, die Pfizer in entwickelten Ländern anbietet. Dies könnte zu erheblichen Einsparungen für das staatliche Gesundheitsprogramm führen, das über 70 Millionen Menschen in den USA versorgt, sagte ein Regierungsvertreter gegenüber Journalisten. Medicaid ist ein 1965 eingeführtes, staatlich finanziertes Fürsorgeprogramm in den USA, das medizinische Versorgung für Menschen mit geringem Einkommen und begrenzten finanziellen Ressourcen bereitstellt.
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Keine Preisobergrenzen festgelegt
Die Vereinigten Staaten geben jährlich Hunderte Milliarden US-Dollar für verschreibungspflichtige Medikamente aus. Amerikaner zahlen im Durchschnitt fast dreimal so viel für Medikamente wie Patienten in anderen Ländern. Das zeigt ein Regierungsbericht aus dem Jahr 2024.
Regierungsmitarbeiter erklärten, dass etwa 75 Prozent der weltweiten Pharma-Gewinne aus den USA stammen. Sie sagten, die hohen Preise hätten die pharmazeutische Forschung und Entwicklung finanziert. „Die Vereinigten Staaten haben es satt, die Gesundheitsversorgung des Rests der Welt zu subventionieren“, betonte Präsident Donald Trump am Montag, 29. September.
Chris Klomp, stellvertretender Administrator der Centers for Medicare and Medicaid, sagte, die Vereinbarung enthalte keine Preisobergrenzen. Pfizer könne seine Preise weiterhin frei festlegen. „Wir bitten sie lediglich – und sie verpflichten sich –, uns in anderen Ländern nicht zu unterbieten“, sagte er.
Der Pharmaindustrieverband Pharmaceutical Research and Manufacturers of America erklärte im Mai dieses Jahres: „Um die Kosten für Amerikaner zu senken, müssen wir die wahren Gründe für die höheren US-Preise angehen: ausländische Länder, die nicht ihren fairen Anteil zahlen, und Zwischenhändler, die die Preise für US-Patienten in die Höhe treiben.“ Und weiter hieß es: „Preise aus sozialistischen Ländern zu importieren, wäre ein schlechtes Geschäft für amerikanische Patienten und Arbeitnehmer.“ Der Verband antwortete bis zum Zeitpunkt der Veröffentlichung nicht auf eine Anfrage zum Abkommen mit Pfizer.
Pfizer-CEO Bourla: Androhung von Zöllen hat gewirkt
Trump hatte Pharmaunternehmen im Sommer aufgefordert, die Medikamentenpreise zu senken. Dazu gehörte auch die Forderung, Medicaid-Patienten nicht mehr zu berechnen als die niedrigsten Preise in anderen entwickelten Ländern.
Falls nicht, schrieb er in einem Brief an 17 Unternehmen, inklusive Pfizer, werde die Regierung „jedes Mittel einsetzen, das uns zur Verfügung steht, um amerikanische Familien vor fortgesetzten missbräuchlichen Preispraktiken zu schützen“. Der Präsident sagte kürzlich, dass ab dem 1. Oktober ein neuer Zollsatz von 100 Prozent auf pharmazeutische Produkte erhoben werde. Die einzige Ausnahme gelte für Unternehmen, die beginnen, Produktionsstätten in den USA zu bauen oder zu errichten.
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Albert Bourla, CEO von Pfizer, sagte im Weißen Haus am Montag, die Androhung von Zöllen habe gewirkt. „Zölle sind das wirksamste Mittel, um Verhaltensweisen zu beeinflussen, Herr Präsident, und sie haben eindeutig unsere beeinflusst“, so Bourla. Als Teil der Vereinbarung verpflichtet sich Pfizer, 70 Milliarden Dollar in neue Werke für Arzneimittel in den Vereinigten Staaten zu investieren. Dafür gewährt die US-Regierung dem Unternehmen eine dreijährige Befreiung von den Zöllen.
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