Netanjahu: „Katar stärkt und finanziert die Hamas“

Der israelische Regierungschef Benjamin Netanjahu wird nach seiner Teilnahme an der UN-Generaldebatte erneut zu Gast bei US-Präsident Donald Trump sein. Trump habe ihn ins Weiße Haus in Washington eingeladen, nach seiner Rede vor den Vereinten Nationen werde er ihn dort treffen, sagte Netanjahu am 16. September. Die Generaldebatte findet kommende Woche statt.
Netanjahu hatte Trump erst Anfang Juli in Washington besucht. Es war damals bereits sein dritter Besuch im Weißen Haus seit Trumps Amtsantritt im Januar.
Unstimmigkeiten um Katar
Kürzlich hatte ein gegen die Hamas-Führung gerichteter Luftangriff Israels im Vermittlerstaat Katar für Unstimmigkeiten zwischen Israel und den USA gesorgt.
Die israelische Armee flogen Luftangriffe auf Ziele in Katars Hauptstadt Doha, die sich nach Armeeangaben gegen die Führungsebene der Hamas richteten. Sechs Menschen starben, darunter niemand aus der obersten Hamas-Führungsriege.
Israels Vorgehen sorgte international für Kritik. US-Präsident Donald Trump äußerte ebenfalls seinen Unmut. US-Außenminister Marco Rubio sicherte Israel bei einem dortigen Besuch am 15. September jedoch die „unerschütterliche Unterstützung“ der USA zu.
Netanjahu: „Katar stärkt und finanziert die Hamas“
Netanjahu bekräftigte gestern, dass der Luftangriff in Katar „gerechtfertigt“ gewesen sei. „Katar hat Verbindungen zur Hamas, es stärkt der Hamas den Rücken, es beherbergt die Hamas, es finanziert die Hamas“, sagte der israelische Regierungschef.
Das reiche arabische Land habe „starke Hebel“, die es in Bewegung hätte setzen können – „aber es hat sich entschieden, dies nicht zu tun“, kritisierte Netanjahu.
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Katar unterhält keine diplomatischen Beziehungen zu Israel. Der Golfstaat gibt ranghohen Hamas-Funktionären seit langem Unterschlupf – so lebte etwa der frühere Hamas-Chef Ismail Hanija in Katar und wurde nach seinem Tod im Iran in Doha beerdigt.
Bodenoffensive hat begonnen
Israel hat eine Bodenoffensive in der Stadt Gaza begonnen, um die radikalislamische Palästinenserorganisation Hamas endgültig zu zerschlagen. Der israelische Verteidigungsminister Israel Katz erklärte, die israelische Armee gehe „mit eiserner Faust“ gegen „terroristische Infrastruktur“ in der Stadt Gaza vor. Die israelische Offensive löste international scharfe Kritik aus, auch von der Bundesregierung.
Netanjahu habe die Armee angewiesen, Wege zu finden, den Menschen die Flucht zu vereinfachen, „Weil wir ein Interesse daran haben, den Krieg schnell zu beenden und nicht mit einer Niederlage zu enden“. Bis zum Wochenende ist eine neue Evakuierungsroute Richtung Süden für die Bewohner von Gaza geöffnet.
Netanjahu warnte zugleich die islamistische Palästinenserorganisation Hamas eindringlich davor, den aus seinem Land verschleppten Geiseln etwas anzutun. Laut lokalen Medien soll die Hamas mehrere der Entführten aus unterirdischen Tunneln geholt und in Zelte und Häuser in der Stadt Gaza gebracht haben, um Israels Armee an Einsätzen in bestimmten Gebieten zu hindern.
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Sollten die Entführer den Geiseln Schaden zufügen, werde Israel sie bis an ihr Lebensende jagen, sagte Netanjahu. „Und dieses Ende wird viel früher kommen, als sie denken.“
Armeesprecher: Bodenoffensive könnte Monate dauern
Die Bodenoffensive könnte laut Armeesprecher Effie Defrin viele Monate dauern. „Unter den Straßen verläuft ein ausgedehntes Tunnelnetz, das Kommandozentralen, Raketenwerfer und Waffenlager miteinander verbindet“, sagte Defrin. „Alles absichtlich unter Zivilisten und ziviler Infrastruktur versteckt.“
Israels Armee geht nach eigenen Angaben davon aus, dass sich bis zu 3.000 kampfbereite Mitglieder der Hamas in der Küstenstadt aufhalten.
EU-Kommission stellt Vorschläge für Israel-Sanktionen vor
Als Reaktion auf Israels Vorgehen in Gaza will die EU-Kommission heute weitere konkrete Vorschläge für Sanktionen gegen das Land vorlegen. Die EU-Außenbeauftragte Kaja Kallas appellierte zuvor an die Bundesregierung, die Pläne für Handelssanktionen zu unterstützen oder alternative Druckmittel vorzuschlagen.
„Wenn wir uns einig sind, dass die Lage unhaltbar ist und wir die israelische Regierung zum Kurswechsel bringen wollen, dann müssen wir klären: Was können wir dafür tun?“, sagte Kallas dem Sender „Euronews“. Die Europäische Union ist im Umgang mit dem jüdischen Staat tief gespalten. (afp/dpa/ks)
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