Österreich erhöht Mindestalter für Waffenkäufer

Als Reaktion auf den Amoklauf von Graz verschärft Österreich das Waffenrecht. So werde das Mindestalter für den Kauf besonders gefährlicher Waffen von 21 auf 25 Jahren heraufgesetzt, sagte Bundeskanzler Christian Stocker (ÖVP).
Außerdem werde die sogenannte Abkühlphase zwischen Kauf der ersten Waffe und ihrer Aushändigung von drei Tagen auf vier Wochen erhöht.
Eine neue Bedeutung sollen auch die psychologischen Tests bekommen, die Waffenkäufer machen müssen. Künftig werde der Datenaustausch zwischen Bundesheer und Waffenbehörden möglich, sagte Stocker. Die Armee musterte den Amokschützen als psychisch instabil aus – die Behörden wussten davon aber nichts.
Offensive für deutlich mehr Schulpsychologen
„Wer gefährlich ist, soll keine Waffen mehr besitzen“, sagte Vizekanzler Andreas Babler (SPÖ). Vorläufig unangetastet bleibe die Möglichkeit, Waffen einer bestimmten Kategorie bereits mit 18 Jahren zu erwerben. Damit ist zum Beispiel der Kauf einer Schrotflinte mit 18 Jahren weiterhin möglich. Auch für Jäger ändere sich nichts, hieß es.
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Zur Prävention solcher Taten werde die Anzahl der Schulpsychologen in den nächsten drei Jahren verdoppelt, so Stocker. „Schulpsychologie muss künftig nicht mehr die Ausnahme, sondern die Regel sein“, so der Regierungschef. Auch der Zutritt zu Schulen soll neu geregelt werden.
Entschädigungsfonds von 20 Millionen Euro
Die Polizeipräsenz an den Schulen werde bis zum Ende des Schuljahres erhöht, sagte die Vorsitzende der liberalen Neos und Außenministerin Beate Meinl-Reisinger. Mit einem Entschädigungsfonds in Höhe von 20 Millionen Euro sollen Hinterbliebene und die Schule unterstützt werden.
Ein 21-jähriger Österreicher hatte am 10. Juni an seiner ehemaligen Schule in Graz ein Blutbad angerichtet. Er erschoss neun Jugendliche und eine Lehrerin. Der Täter beging anschließend Suizid. Sein Motiv ist weiterhin unklar. Die Ermittlungen ergaben allerdings, dass er ein großer Bewunderer von Amokschützen war. (dpa/red)
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