„Option B: Wir erschießen dich“ – Grenzschützer berichtet von Mafia-Schleusern

Menschenschmuggler kennen die Schwächen des Systems besser als die Behörden selbst. Ihre gut organisierten Netzwerke reichen tief in die Europäische Union hinein. Ein exklusives Gespräch mit einem erfahrenen ungarischen Grenzschützer an der EU-Außengrenze offenbart die harte Realität der Migrationskrise entlang der Balkanroute.
Titelbild
Sándor Nagy ist seit zehn Jahren im Einsatz gegen Menschenschmuggel an der ungarisch-serbischen Grenze.Foto: Epoch Times
Von 11. August 2025

Seit über zehn Jahren ist Sándor Nagy tagtäglich im ungarischen Grenzschutz im Einsatz – und bewacht damit auch das Tor zur Europäischen Union an der Nordgrenze Serbiens. Dort, wo bewaffnete Schleuserbanden regelmäßig versuchen, den Grenzzaun zu durchbrechen. Dort, wo illegale Migranten in Schleuserfahrzeuge steigen, die sie oftmals nach Deutschland bringen sollen. Und dort, wo Männer wie Sándor Tag für Tag ihr Leben riskieren, um afghanische, marokkanische, pakistanische und syrische Schleuserbanden aufzuhalten.

Sándor arbeitet als örtlicher „Mezőőr“ – ein bewaffneter ungarischer Amtsträger, ähnlich einem Polizisten, zuständig für den Schutz der Außenbezirke. In seinem Fall bedeutet das: die Grenzregion rund um Ásotthalom, ein kleines, eigentlich ruhiges Dorf, das sich in den vergangenen zehn Jahren zu einem Brennpunkt der Balkan-Migrationsroute entwickelt hat.

Dieses Interview als Teil drei unseres Grenzreports begann am Abend des 16. Juli – direkt am Grenzzaun. Im ersten und zweiten Teil unseres Grenzreports können Sie detailliert nachvollziehen, wie sich die Dorfbewohner trotz der Herausforderungen der Migration tapfer behaupteten.

[etd-related posts=“5202502,5202515″]

Vom Druckereimitarbeiter zum bewaffneten Grenzschützer

Anfang der 2010er-Jahre arbeitete Sándor noch in einer Druckerei nahe Budapest – in einem Büro, in angenehmer und sicherer Umgebung. Niemals hätte er sich träumen lassen, dass er eines Tages mit einem Gewehr in der Hand durch die Wälder und Büsche an der Südgrenze von Ungarn streifen würde – auf der Suche nach Menschenschmugglern.

Erzähl doch bitte kurz, wie du in diese Geschichte hineingeraten bist.

Meine Frau und ich sind mit sechs kleinen Kindern hierhergezogen. Wir suchten einen ruhigen, sicheren Ort, wo wir Landwirtschaft und Selbstversorgung ausprobieren konnten. Als wir vor zehn Jahren ankamen, wusste ich nicht einmal, dass es den Beruf des Mezőőrs überhaupt gibt. Zuerst sammelte ich ein halbes Jahr lang Müll ein – den Abfall, den Migranten überall zurückgelassen hatten. Das war damals die einzige freie Stelle. Dann schlug mir der Bürgermeister vor, als Mezőőr anzufangen – im 24/72-Stundenschichtsystem.

Meine Frau war entsetzt. Wir lebten auf einem abgelegenen Gehöft ohne Straßenbeleuchtung, der nächste Nachbar war kilometerweit entfernt. Sechs Kinder hatten wir schon damals zu versorgen. Meine Frau sagte: ‚Ich werde hier nachts allein verrückt – wag es ja nicht, zu gehen.‘ Es war keine einfache Zeit.

Sándor erzählt seine Geschichte am Grenzzaun. Foto: Epoch Times

Genau hier, wo wir stehen, durchbrechen Schleuserbanden mit Bolzenschneidern oder manchmal sogar mit Leitern den doppelten Stacheldrahtzaun und schleusen Gruppen von Migranten über die Grenze. Solche Einsätze sind für die Behörden alles andere als ungefährlich.

[etd-related posts=“5202515″]

Obwohl Sándor mit seiner robusten Erscheinung und seiner entschlossenen Haltung wirkt, als wäre er direkt einem Westernfilm entsprungen, wage ich den achtfachen Familienvater zu fragen: 

Hast du eigentlich nie Angst, wenn du diesen Schleuserbanden hinterherjagst? Fürchtest du nicht um deine Familie?

Wir sind nur deshalb noch hier, weil wir kein direktes Ziel sind. Aber ich bin mir sicher, dass sie genau wissen, wer ich bin und wo ich wohne. Ich habe schon mit fast allen Medien gesprochen. […] Gott sei Dank ist Gewalt bei uns eher selten. Meist schießen die Schleuser auf der serbischen Seite aufeinander. Vor Kurzem haben wir hier zwei Leichen gefunden – die haben sich gegenseitig umgebracht. Vor drei Jahren haben wir sogar an Weihnachten mit den Kindern zu Hause Dauerfeuer gehört.

Solche Vorfälle sind hier keine Seltenheit. Später zeigt Sándor ein Video, das er bei einer anderen Gelegenheit in seinem eigenen Garten aufgenommen hat – darauf sind deutlich Salven aus einem Maschinengewehr zu hören. Noch am selben Tag war es eine der Hauptmeldungen in den Nachrichten: Auf der serbischen Seite der ungarischen Grenze lieferten sich Schleusergruppen in einem Grenzwald ein Feuergefecht, mehrere Menschen wurden schwer verletzt.

[etd-brightchat-video=„https://vod.brightchat.com/embed/ee951149-b9de-4c13-9ce0-c5dd92c961b2“]

Brutalität zwischen Schmugglern und Migranten ist Alltag

Was erlebst du in dieser Hinsicht?

Oft fangen wir Migranten ab, deren Körper verstümmelt sind. Manchmal fehlen ihnen zum Beispiel die Hände. Einer erzählte uns, dass er beim Stehlen erwischt wurde – daraufhin wurden ihm beide Hände auf Höhe der Handgelenke abgehackt. Das ist eine völlig andere Kultur, in der diese Menschen aufgewachsen sind.

Wenn Sándor und seine Kollegen eine Gruppe aufgreifen, sind es meist die Schleuser, die als Erste flüchten – um sich selbst zu retten. Problematischere Migranten – etwa Kranke, Verletzte oder solche mit kleinen Kindern – lassen sie jedoch ohnehin oft einfach zurück, wie auch das folgende Video zeigt.

[etd-brightchat-video=„https://vod.brightchat.com/embed/c3aaae94-c9c7-4336-8e3d-c1e7e0978201“]

Wie gehen Schleuser generell mit den Migranten um?

Es gab Transporte, bei denen sie 35 bis 40 Menschen in den Laderaum eines Kastenwagens gepfercht haben. Für die Schleuser sind sie einfach nur Fracht. Heute halt keine Hühner, sondern Menschen. Immer wieder kommt es vor, dass Menschen in überfüllten Fahrzeugen ersticken.

Ich kenne auch einen Fall, wo jemand wirklich helfen wollte. Ein Mann, der mit einem deutschen Mercedes kam, sagte, er habe es selbst nach Deutschland geschafft, und sei dann mit einem Mietwagen zurückgekommen, um seine Familie zu holen. Ob das stimmt oder nicht – wer weiß. Aber möglich wäre es.

Beladener Schmuggelwagen in Ásotthalom, am 7. November 2024. Foto: Mit freundlicher Genehmigung von Attila Balog

Die typischen Schleuserfahrzeuge stammen oft von deutschen Autovermietungen

Wie sieht eigentlich ein typisches Schleuserauto aus – oder gibt es so etwas gar nicht?

Natürlich gibt es das! Ein typisches Schleuserfahrzeug ist zum Beispiel ein abgedunkelter Chrysler Voyager oder ein Ford Galaxy – also ein klassischer Familienvan. Am Anfang kamen sie meist mit alten, klapprigen Lieferwagen aus Rumänien oder Polen. Die waren billig – wenn etwas passiert ist, war der Verlust gering. Aber irgendwann haben sogar unsere Kinder auf den ersten Blick erkannt, was ein Schleuserauto ist. Danach begannen sie, bessere Wagen zu benutzen – eine Zeit lang viele mit ungarischem Kennzeichen. Später dann nagelneue, leistungsstarke Fahrzeuge. Im Laufe der Jahre haben wir alles gesehen – sogar Traktoren.

Ein typisches Schlepperfahrzeug. Mit französischem Kennzeichen transportierte der Kleintransporter Migranten von Ásotthalom aus, wo er im September 2024 gefasst wurde. Foto: Mit freundlicher Genehmigung von Attila Balog

Im Gespräch erzählt Sándor, dass die meisten Migranten, die hier über die Grenze kommen, nach „Germanistan“ weiterwollen.

Gibt es eine direkte Verbindung dieser Fahrzeuge nach Deutschland?

Die übliche Praxis ist, dass die Fahrer mit Mietwagen kommen, die auf Autovermietungen in Deutschland zugelassen sind. Diese Fahrzeuge werden später von den arabischen Geschäftsleuten aus Deutschland zurückgefordert. Sie sind theoretisch nur die Eigentümer und behaupten, dass sie mit der Sache nichts zu tun haben. Das hier ist die Europäische Union – du gehst, wohin du willst.

Was weiß man eigentlich über die Fahrer dieser Schleuserfahrzeuge? Wer sind diese Menschen? Und wie genau sind sie mit den Banden verbunden?

Die Fahrer stehen im Grunde ganz unten in der Schleuserkette. Unter ihnen gibt es Menschen verschiedenster Nationalitäten – Ungarn, Ukrainer, Rumänen, Türken, Araber. Manche von ihnen sehen aus wie Geschäftsleute – mit Brille und Krawatte. Es kommt sogar vor, dass sie nicht einmal genau wissen, woran sie eigentlich beteiligt sind.

Es ist sehr schwer zu durchblicken, wie diese Leute miteinander verknüpft sind. Die meisten kennen nur ihren direkten Kontakt und wissen sonst kaum etwas. Wer mit wem zusammenarbeitet, kann ich nicht sagen – aber ich weiß, dass dahinter ein hoch entwickeltes und professionell organisiertes kriminelles Netzwerk steckt.

Schleuser reisen per Taxi und haben offenbar nichts zu befürchten

Was weiß man über diese Schleuser? Wie leben sie?

Wir Europäer mit europäischem Denken können uns kaum vorstellen, unter welchen ekelerregenden, schmutzigen Bedingungen Schleuser im Wald hausen – obwohl sie enorme Mengen an Bargeld haben. Viele machen das jahrelang so, auch wenn es heute nicht mehr so verbreitet ist.

Laut meinen südserbischen Kontakten schlafen einige Migrantenschleuser heute nicht mehr im Wald. Diese organisieren sich per Taxi aus Belgrad an die Grenze und leiten die Menschen dann hier durch.

Was passiert, wenn sie gefasst werden?

Das Problem ist: Sie haben kaum etwas zu befürchten. Vor ein paar Jahren führte man in Ungarn ein Verfahren ein, bei dem gefasste Schleuser nach einem beschleunigten Verfahren einfach ausgewiesen werden. Früher hätten sie jahrelang im Gefängnis sitzen müssen. Für ungarische Schleuser gilt das bis heute noch.

Auf dem Bild hat die örtliche Bürgerwehr am 6. Oktober 2024 drei arabische Männer an einer Bushaltestelle in Ásotthalom fotografiert. Sie warteten dort gezielt darauf, von der Polizei entdeckt und nach Serbien zurückgebracht zu werden, nachdem sie eine Migrantengruppe erfolgreich über den Grenzzaun gebracht hatten. „Sie nutzen eine rechtliche Lücke aus, der zufolge jeder, der als Migrant gilt, ohne weitere Prüfung nach Serbien zurückgeschickt wird. So ersparen sie sich einen sechs Kilometer langen Rückweg“, heißt es in der Mitteilung der örtlichen Bürgerwehr. Foto: Mit freundlicher Genehmigung von Attila Balog

„Das europäische Rechtssystem ist dafür nicht vorbereitet“

Bekommen diese gefassten ausländischen Menschenhändler also überhaupt keine nennenswerte Strafe?

Die ungarische Regierung argumentiert, sie wolle nicht Tausende in Gefängnissen versorgen – das System sei nicht dafür ausgelegt. Heute dauert das Verfahren höchstens zwei Monate, anschließend werden die Schleuser aufgefordert, das Land innerhalb von 72 Stunden zu verlassen. Und wenn sie zurückkehren, müssten sie eine Haftstrafe absitzen. Ein Beispiel für Letzteres ist mir jedoch nicht bekannt.

Man spürt die Frustration in seiner Stimme.

Wie wirkt sich diese Rechtslage auf dich aus, gerade wenn du dein Leben in einer Operation riskierst?

Wir müssen tatenlos zusehen, wie diese kriminellen Netzwerke Europa überfluten – machtlos. Die Gesetze sind wirkungslos und wir müssen das mit ansehen. Wir müssen mit einem Hundefänger auf Löwenjagd gehen – ohne ernsthafte Rechtsmittel.

Unzählige Male haben wir sie eingefangen, und sie lächeln mir ins Gesicht: ‚Oh, no problem, next time.‘ So denken sie. Das europäische Rechtssystem ist darauf nicht vorbereitet.

Auf dem Bild sind kurdische Migranten zu sehen, die von Sándor und seinen Kollegen aufgegriffen wurden. Ein ukrainischer Schlepper war kurz davor, sie mit einem Auto am 20. Juni 2024 abzuholen. Sie wurden nach Serbien zurückgebracht. Foto: Mit freundlicher Genehmigung von Sándor Nagy

Häufig missbrauchen sie auch medizinische Versorgung. Typischerweise geben sie an, gerade zum Zeitpunkt ihrer Festnahme krank geworden zu sein. In den meisten Fällen stellt sich nach der Untersuchung heraus, dass die Ärzte nichts feststellen können. Währenddessen genießen sie Prioritätsbehandlung – gegenüber tatsächlich Erkrankten.

Oft werfen Migranten den Grenzschützern Diebstahl oder Gewalttaten vor. Dann wird jeder Fall gründlich untersucht – und selbst die Polizisten müssen umfangreiche Untersuchungen über sich ergehen lassen. In neunundneunzig Prozent der Fälle sind die Anschuldigungen völlig haltlos. Gleichzeitig bindet ein einziger Migrant durch solche Anschuldigungen die gesamte Polizeikraft, während andere die Gelegenheit nutzen und weiterziehen.

Wer steht an der Spitze der Mafia?

Wer steuert eigentlich dieses ganze kriminelle Netzwerk? Was ist darüber offiziell bekannt?

Die Spitze des Netzwerks, also die wirklich großen Kriminellen, bekommen wir natürlich nie zu Gesicht. Über die Fahrer der Schleuserfahrzeuge haben wir ja schon gesprochen. Dann gibt es noch sogenannte Beobachter – Mitglieder der Banden, die man hier manchmal sieht. Die gehen keinerlei Risiko ein, denn sie machen streng genommen nichts Illegales. Sie geben nur Informationen an die Fahrer weiter.

Was wir wissen: Es gibt verschiedene rivalisierende Gruppen – konkurrierende Organisationen. Und die werben mittlerweile ganz offen für ihre Dienste, zum Beispiel auf TikTok. Bei den Afghanen sind die sogenannte Gruppe 313 oder auch die Gruppe 400-59 besonders berüchtigt.

Der Screenshot wurde von Sándor bereitgestellt. Darauf ist ein Mitglied der afghanischen 400-59-Bande in einem öffentlichen Video zu sehen. Die Nummer der Bande ist ebenfalls angegeben. Der Mann wurde auf serbischer Seite der Grenze während eines Bandenkriegs getötet. Foto: Mit freundlicher Genehmigung von Sándor Nagy

Welche höheren, möglicherweise sogar politischen Interessen hinter diesen mafiösen Strukturen stehen, darüber habe ich keine offiziellen Informationen. Aber es ist schon auffällig, wie sie an riesige Mengen Bargeld kommen – an Bündel frisch gedruckter Euro-Scheine, die für einen Normalbürger absolut unvorstellbar sind. Ich habe ein Video gesehen, in dem Schleuser eine Tasche öffnen – sie war voll mit makellosen, fabrikneuen Geldscheinen.

Bestechung und Erpressung

Hat man schon einmal versucht, dich zu bestechen?

Ja. Es geschah direkt im Wald, nicht weit von meinem Haus entfernt. Der Typ hat mit den Euroscheinen gewedelt. Es war keine riesige Summe, nur ein paar Tausend Euro. Da waren ungefähr fünfzehn Migranten.

Sándor schildert eindringlich, wie er antwortete. Den genauen Wortlaut überlassen wir an dieser Stelle besser der Fantasie der Leser. 

Aber oft ist die Angst das bestimmende Element. Stell dir mal vor: Du wohnst etwas südlich der ungarischen Grenze. Plötzlich halten drei große BMWs vor deinem Haus, acht Männer steigen aus. Sie sagen:

‚Lass uns reden. Dann erklären sie dir: Es gibt Option A und Option B.

Option A: Du hast da hinten dieses kleine Nebengebäude, das du sowieso kaum nutzt. Wichtig ist nur, dass du nicht nach hinten gehst. Da schlafen manchmal ein paar Leute, kein Problem. Sie ruhen sich aus, gehen am nächsten Morgen weiter. Dir passiert nichts – und du bekommst jeden Monat eine kleine Summe Geld.

Oder Option B: Wir erschießen dich. Denn das hier ist Serbien, und so läuft das hier.‘

Was soll der arme Kerl dann sagen? Er denkt sich: Ich bin eh arm, das stört mich nicht, alles gut. Dann legen sie ihm das Geld auf den Tisch, und die Sache ist geregelt. Danke, tschüss.

Migranten werden von Schleppern häufig in verlassenen oder ungenutzten Gebäuden untergebracht. Dieses Bild wurde 2022 während eines Einsatzes von Sándor aufgenommen. Foto: Mit freundlicher Genehmigung von Sándor Nagy

Sándor spricht von organisierter Kriminalität mit klassischen Mafia-Methoden. Auch auf ungarischer Seite habe es solche Fälle gegeben. Details darf Sándor dazu nicht nennen.

Verfolgungsjagden wie im Kino – aber real

Ergeben sich auch Unfälle oder ernstere Gefährdungssituationen? 

Mehrfach kommt es vor, dass Schleuser mit anderen Fahrzeugen kollidieren oder Grenzschützer absichtlich von der Straße drängen. Aber es gibt auch völlig extreme Fälle. Einmal hatten wir ungefähr geahnt, wo sich eine Migrantengruppe aufhält. Wir sahen, wie ein abgedunkeltes Familienfahrzeug auf eine Straße einbog, um sie abzuholen. Das Fahrzeug fuhr immer weiter, bis es stoppte und die Migranten begannen, zum Auto zu rennen.

Wir stürzten hinzu und riefen „Stop – Stop“. Die Migranten verstreuten sich im Wald. Die Fahrerin fuhr mit ihrem Auto in einen Dornstrauch, wodurch alle vier Reifen platt wurden. Zu unserer Überraschung fuhr sie trotzdem los – auf der Hauptstraße Richtung Szeged – und nahm unterwegs die Migranten auf. Praktisch rollte sie auf den vier platten Reifen weiter in Richtung Deutschland. Die Polizei konnte das Auto später an den funkelnden, defekten Reifen erkennen.

Einmal floh der Schleuser mit offener Tür bei voller Geschwindigkeit. Die Tür schlug gegen den Arm eines Polizisten. Der Fahrer stand offensichtlich unter Drogen. Und einmal verursachte ein rasendes Auto einen tödlichen Unfall. […] Eine Frau ist ums Leben gekommen, zwei Erwachsene und drei Kinder wurden schwer verletzt!

Der Schlepper konnte fliehen. Da mehrere Schmugglerfahrzeuge hintereinander fuhren, sprang er nach dem Unfall in eines der anderen Fahrzeuge. Die Beine des Schmugglers ragten noch aus dem Auto, als sie mit offener Tür losfuhren. Sie kümmerten sich nicht um die Verletzten. Die Frau starb sofort am Unfallort, es war ein sehr schwerer Unfall.

Das Foto wurde von Sándor im Oktober 2023 nach dem von Migranten verursachten Unfall aufgenommen. Weitere Fotos in seinem Social-Media-Beitrag. Foto: Mit freundlicher Genehmigung von Sándor Nagy

Wie und wann kann das enden? Was denkst du darüber?

Einerseits stellt sich die Frage, ob es überhaupt echten politischen Willen gibt. Die Verhältnisse in Frankreich und Deutschland beeinflussen vieles. Die meisten Migranten wollen nach Deutschland. Ich bin darüber erstaunt, schockiert und zutiefst traurig, dass die deutsche Gesellschaft irgendwie schläft. Denn wirtschaftlich, kulturell und demographisch wird sie enorm gefährdet.

Auch Ungarn gerät durch die Route, auf der enorme Menschenmassen illegal transportiert werden, in eine Katastrophe. Diese Flut hinterlässt unglaubliche Bitterkeit, Ärger und Angst.

Hier endet das Interview. Sándor erhält wieder einen Anruf: eine neue Migrantengruppe sei entdeckt worden. Diesmal kamen Chinesen, Palästinenser und Kurden über den Zaun. Die Schleuser seien geflohen.

Das Interview führte Mária S. Szentmagyari.

Dieser Beitrag stellt ausschließlich die Meinung des Verfassers oder des Interviewpartners dar. Er muss nicht zwangsläufig die Sichtweise der Epoch Times Deutschland wiedergeben.



Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion