Pakistan schiebt 211 Afghanen zurück – Deutschland will Abschiebung verhindern

Pakistan hat Dutzende Menschen aus dem Bundesaufnahmeprogramm für gefährdete Menschen aus Afghanistan in ihr Heimatland zurückgeschickt. Das Auswärtige Amt setzt sich jetzt für sie ein.
Erst werden die Afghaninnen und Afghanen in Abschiebezentren gebracht, dann geht es zurück in die alte Heimat. (Archivfoto)
Erst werden die Afghaninnen und Afghanen in Abschiebezentren gebracht, dann geht es zurück in die alte Heimat. (Archivfoto)Foto: Nabila Lalee/dpa
Epoch Times18. August 2025

Pakistan hat nach Informationen der Bundesregierung in den vergangenen Tagen 211 Menschen aus dem deutschen Aufnahmeprogramm für besonders gefährdete Afghanen in ihr Herkunftsland abgeschoben. Ein Sprecher des Auswärtigen Amts teilte in Berlin mit, insgesamt seien zuvor rund 450 Menschen aus dem Programm von den pakistanischen Behörden festgenommen worden, mit dem Ziel der Abschiebung.

Die deutsche Botschaft in Islamabad und das Auswärtige Amt hätten durch Kontakte mit den pakistanischen Behörden erreicht, dass am vergangenen Wochenende 245 dieser Menschen aus den Abschiebelagern wieder freigekommen seien.

[etd-related posts=“5206512″]

Unterkunft für aus Pakistan abgeschobene Afghanen

Für die Abgeschobenen habe man in Afghanistan mithilfe eines Dienstleisters eine Unterbringung organisiert. Die Bundesregierung bemühe sich unterdessen im Gespräch mit den pakistanischen Behörden, diesen 211 Menschen die Rückkehr nach Pakistan zu ermöglichen.

Insgesamt warten mehr als 2.000 Afghanen im Rahmen der verschiedenen Aufnahmeprogramme auf eine Ausreise nach Deutschland. Sie sind etwa ehemalige Ortskräfte oder gelten als besonders gefährdet. Da die deutsche Botschaft in Kabul seit der Machtübernahme durch die islamistischen Taliban im August 2021 geschlossen ist, durchlaufen sie in Pakistan ein Prüfverfahren.

[etd-related posts=“5197192″]

Innenministerium pocht auf Sicherheitsüberprüfungen

Bundesinnenminister Alexander Dobrindt (CSU) sagte vergangene Woche, es werde in jedem Einzelfall geprüft, ob eine rechtsverbindliche Verpflichtung zur Aufnahme bestehe. Zudem werde in jedem Fall eine Sicherheitsüberprüfung durchgeführt. Ein Sprecher des Bundesinnenministeriums sagte, für die notwendigen Prüfungen seien Mitarbeiter des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge (Bamf) in Pakistan zuständig.

In der Vergangenheit gab es immer wieder Kritik, dass die Aufnahmeverfahren zu lange dauerten. Die pakistanischen Behörden hatten bereits in den vergangenen Monaten mehrere Afghanen mit Aufnahmezusage für Deutschland vorübergehend festgenommen. (dpa/red)



Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion