Pentagon: Iranisches Atomprogramm um 1 bis 2 Jahre zurückgeworfen

In Kürze:
Pentagon: Iranische Anlagen sind vollständig zerstört.
Zeitfaktor: Atomprogramm wurde um ein bis zwei Jahre zurückgeworfen.
Andere Analysten: Iran hat wohl noch eine beträchtliche Menge an angereichertem Uran, kann es aber nun nicht weiter anreichen.
Teheran untersucht die Schäden und gräbt an einem der eingestürzten Eingänge in Fordo.
Das Pentagon geht davon aus, dass die Angriffe auf iranische Atomanlagen das Atomprogramm Teherans um bis zu zwei Jahre verzögert haben. Das sagte Sean Parnell, Sprecher des Verteidigungsministeriums, am 2. Juli vor Reportern im Pentagon.
Demnach hätten die Angriffe die Fähigkeit des Irans, eine Atomwaffe zu entwickeln – falls sich das Regime dafür entscheiden sollte – stark beeinträchtigt. Es sei wahrscheinlich, dass der Iran hier „um ein bis zwei Jahre“ zurückgeworfen worden sei. „Wir gehen davon aus, dass es wohl eher zwei Jahre sind“, sagte Parnell.
Die Bunkerbomben auf der Nuklearanreicherungsanlage in Fordo hätten wahrscheinlich wichtige unterirdische Anreicherungsanlagen vor Ort zerstört.
„Alle Informationen, die uns vorliegen, deuten darauf hin, dass diese Anlagen vollständig zerstört wurden.“
Parnell fügte an: „Der Iran ist heute viel weiter von einer Atomwaffe entfernt als vor dem mutigen Handeln des Präsidenten, um sein Versprechen an das amerikanische Volk zu erfüllen“. Dieses Versprechen lautet, dass der Iran keine Atomwaffe haben werde.
Teheran arbeitet wieder an Fordo
Ein iranischer Regierungssprecher bestätigte in dieser Woche, dass das Regime versucht, sich wieder Zugang zu den unterirdischen Anlagen in Fordo zu verschaffen. Ziel ist, den Schaden zu begutachten und möglicherweise Teile der Ausrüstung zu retten.
Auf Satellitenbildern vom 1. Juli waren Lastwagen und ein Kran zu sehen, der Grabungsarbeiten an einem der eingestürzten Eingänge der Anlage durchführte.
Baut Teheran eine Atombombe?
Parnell gab keine endgültige Antwort auf die Frage, ob das Pentagon davon ausgehe, dass Teheran entschlossen sei, eine Atomwaffe zu bauen. In einer im März veröffentlichten Bedrohungsanalyse der Geheimdienste hieß es, die Führung in Teheran sei nicht entschlossen, eine solche Waffe zu bauen.
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Die Direktorin des Nationalen Nachrichtendienstes der USA, Tulsi Gabbard, sagte damals vor dem Kongress, dass „der Iran keine Atomwaffe baut und [der iranische Führer Ali] Chamenei das Atomwaffenprogramm, das er 2003 ausgesetzt hat, nicht wieder genehmigt hat“. US-Präsident Donald Trump nannte am 20. Juni die Einschätzung der Geheimdienste falsch.
Gabbard sagte auch: „Amerika hat Informationen, dass der Iran an einem Punkt ist, an dem er innerhalb von Wochen bis Monaten eine Atomwaffe produzieren könnte, falls er sich zur endgültigen Montage entschließt.“
Die Zukunft des iranischen Atomprogramms und die Frage, ob die islamistische Führung in Teheran nun Atomwaffen anstrebt, bleiben offen.
Wo ist Irans Uran?
Iranische Staatsmedien erklärten nach den 12-Tage-Angriffen, das iranische Regime habe erfolgreich hoch angereichertes Uran in Sicherheit gebracht. Diese Angaben konnten nicht unabhängig überprüft werden.
US-Verteidigungsminister Pete Hegseth sagte am 26. Juni, ihm seien keine Informationen bekannt, wonach der Iran sein Uran vor den US-Luftangriffen verlagert habe.
Rafael Mariano Grossi, Generaldirektor der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA), wies in einem Interview mit der CBS am 28. Juni darauf hin, Teheran habe einen Teil seines Urans behalten, doch seine Anreicherungsmöglichkeiten seien erheblich beschädigt.
Der Iran setzte mittlerweile die Zusammenarbeit mit der IAEA offiziell aus. Das US-Außenministerium kritisierte dies als inakzeptabel.
Waffenfähiges Uran dürfte noch da sein
Andere Analysten gehen davon aus, dass der Iran wahrscheinlich weiterhin eine beträchtliche Menge an angereichertem Uran besitzt, aber nicht mehr in der Lage ist, weiteres Uran anzureichern. Auch die Technologie, dieses Uran zu einem Atomsprengkopf zu miniaturisieren, sei nicht vorhanden.
Brent Sadler, leitender Wissenschaftler am konservativen Thintank Heritage Foundation, erklärte gegenüber der Epoch Times kurz nach den amerikanischen Angriffen auf den Iran, es bestehe „eine hohe Wahrscheinlichkeit, dass sich noch eine gewisse Menge waffenfähiges Uran im Iran befindet und waffenfähig ist“.
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„Wenn dies der Fall ist, könnte das iranische Regime potenziell weniger als acht Waffen zusammenbauen, hätte aber keine Möglichkeit, weitere solche Waffen herzustellen, bis es sein Atomwaffenunternehmen wieder aufbaut“, schrieb Sadler in einer E-Mail.
Sadler sagte auch, er stimme früheren Einschätzungen nicht zu, wonach Israel oder die USA das Ziel erreicht hätten, Irans Atomwaffenarsenal vollständig zu zerstören.
„Klar ist, dass das iranische Waffenprogramm im schlimmsten Fall unterbrochen und im besten Fall um Jahre zurückgeworfen wurde“, sagte Sadler.
Der Artikel erschien im Original auf theepochtimes.com unter dem Titel „Pentagon Assesses Iran Nuclear Program Set Back ‘1 to 2 Years’“. (deutsche Bearbeitung ks)
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