Polen und Rumänien zwei Stunden in Alarmbereitschaft wegen Drohnen
In Polen sind wegen der Gefahr eines russischen Drohnenangriffs auf benachbarte Regionen der Ukraine Kampfjets in die Luft gestiegen. Wie das Führungskommando der polnischen Armee in Warschau mitteilte, seien zudem die bodengestützten Luftabwehrsysteme am Nachmittag in höchste Bereitschaft versetzt worden.
Solche Maßnahmen sind nicht ungewöhnlich, wegen des Vorfalls mit mutmaßlich russischen Drohnen auf polnischem Gebiet in der vergangenen Woche erhalten sie derzeit besondere Aufmerksamkeit. Auch in Rumänien sichtete die Arme eine Drohne nahe der Grenze zur Ukraine und leitete Aufklärungsmaßnahmen ein.
„Aufgrund der Gefahr durch Angriffe von unbemannten Luftfahrzeugen in den ukrainischen Regionen, die an die Republik Polen grenzen (…), operieren polnische und alliierte Flugzeuge in unserem Luftraum“, erklärte das Einsatzkommando der polnischen Streitkräfte im Onlinedienst X. Es fügte hinzu: „Die bodengestützten Flugabwehrsysteme sowie die Radarerkennung haben das höchste Alarmniveau erreicht.“
Der polnische Vizeverteidigungsminister Cezary Tomczyk präzisierte, dass auch Hubschrauber im Einsatz seien.
Der polnische Regierungschef Donald Tusk teilte bei X mit: „Aufgrund der Bedrohung durch russische Drohnen, die über der Ukraine nahe der polnischen Grenze operieren, hat eine präventive Operation der Luftstreitkräfte begonnen, sowohl der polnischen als auch verbündeter.“
Der Flughafen in Lublin wurde nach Angaben der Agentur PAP wegen der militärischen Aktivität vorübergehend für den zivilen Luftverkehr geschlossen. Nach rund zwei Stunden gab die polnische Armee bekannt, dass die Operation der Luftstreitkräfte und die erhöhte Alarmbereitschaft beendet seien.
Warnung vor „Attacke aus der Luft“
Nach Angaben der Agentur PAP gaben die Bürgermeister von Swidnik und von Chelm im Osten des Landes zuvor in den sozialen Medien bekannt, dass aufgrund der Bedrohung aus der Luft Warnsirenen eingesetzt worden seien.
Sie forderten die Bevölkerung auf, Ruhe zu bewahren. Ein Krisenzentrum der Regierung schickte zudem an alle Handys in fünf Bezirken im Grenzgebiet zur Ukraine SMS, die vor der „Gefahr einer Attacke aus der Luft“ warnten.
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In der Nacht zum 10. September waren Drohnen in den Luftraum Polens und damit der NATO geflogen. Die polnische Luftwaffe und andere NATO-Verbündete schossen erstmals einige russische Drohnen ab.
Seitdem erhält Polen verstärkte Unterstützung von NATO-Verbündeten. Dazu wurde die Operation „Eastern Sentry“ – etwa: Wächter des Ostens – in die Wege geleitet. Polen lässt seit langem bei jedem größeren Angriff auf den Westen der Ukraine Kampfjets aufsteigen.
Rumänien alarmiert Bevölkerung
In der ostrumänischen Region Tulcea am Donaudelta nahe der ukrainischen Grenze sichtete Rumäniens Armee ebenfalls am 13. September eine Drohne. Zwei F-16-Kampfjets von der Luftwaffenbasis Fetesti stiegen zu einer Beobachtungsmission auf.
Die NATO alarmierte nach Informationen der dpa in Rumänien zudem zwei deutsche Eurofighter, die dort den Luftraum schützen sollen. Mit dem Alarmstart sei auf russische Angriffe in Grenzgebiet der Ukraine zu Rumänien reagiert worden.

Im Donau-Delta wurde erneut eine Drohne gesichtet. Foto: Kathrin Lauer/dpa
Die Drohne habe keine bewohnten Gebiete auf rumänischem Territorium überflogen und keine Gefahr dargestellt, berichtete das Verteidigungsministerium in Bukarest. Die Region ist dünn besiedelt. Dennoch hatte der Katastrophenschutz die Bevölkerung vor der Gefahr möglicherweise herabfallender „Gegenstände“ aus der Luft gewarnt.
Die rumänischen Kampfjets hätten die Drohne etwa 20 Kilometer weit bis zum rumänischen Donau-Ort Chilia Veche verfolgt, danach sei das Objekt vom Radar verschwunden.
Bereits mehrfach fielen im Donaudelta Trümmer russischer Drohnen auf rumänisches Territorium, meist nach Angriffen auf die dort in Sichtweite befindlichen Häfen am ukrainischen Donau-Ufer. Jedes Mal hatten Rumäniens Behörden sowie die NATO erklärt, dass es sich um von Russland unbeabsichtigte Vorfälle gehandelt habe. (dpa/red)
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