Präsident des Weltwirtschaftsforums warnt vor KI-Blase

Neue Technik wie Künstliche Intelligenz und Kryptowährung treiben aktuell die globale Wirtschaft an. Das hat Vorteile, sagt der Chef des Weltwirtschaftsforums. Aber er findet auch mahnende Worte.
WEF-Chef Brende: «Die Weltordnung, die wir kannten, existiert nicht mehr.» (Archivbild)
WEF-Chef Brende: „Die Weltordnung, die wir kannten, existiert nicht mehr.“Foto: Britta Pedersen/dpa
Epoch Times2. November 2025

Da derzeit gewaltige Summen in Künstliche Intelligenz und Kryptowährungen fließen, warnt der Chef des Weltwirtschaftsforums, Børge Brende, vor der Gefahr, dass sich eine Blase bildet. Trotz geopolitischer Krisen habe sich die Weltwirtschaft erstaunlich gut behauptet. „Diese Wirtschaft wird jedoch von Investitionen in neue Technologien wie KI angetrieben“, sagt der norwegische Ex-Außenminister dpa in Berlin.

In diesem Jahr seien bereits  500 Milliarden US-Dollar in KI geflossen. „Daher besteht die Sorge, dass sich Blasen bilden könnten, sei es eine Krypto- oder eine KI-Blase“, sagte Brende. „Man investiert viel Geld, aber die Rendite lässt noch auf sich warten. Man muss sehr geduldig sein.“

Welche Chancen Brende in der KI sieht

Der WEF-Präsident betont jedoch auch die Chancen. „Wir könnten im kommenden Jahrzehnt sogar Produktivitätssteigerungen von zehn Prozent erleben. Und Produktivität bedeutet Wohlstand.“

[etd-related posts=“5290168,5279784″]

Künstliche Intelligenz und andere neue Technologien verändern nach Brendes Ansicht die Welt grundlegend. „Ich glaube, sie werden Durchbrüche in Bereichen wie Medizin, synthetischer Biologie, Raumfahrt und Energie beschleunigen. Künstliche Intelligenz kann Prozesse enorm beschleunigen.“

Nach dem Rückzug von Gründer Klaus Schwab ist der Norweger inzwischen das Gesicht des Weltwirtschaftsforums. Die 56. Jahreskonferenz findet vom 19. bis 23. Januar 2026 in Davos statt. Erwartet werden Tausende Teilnehmer, darunter Dutzende Staats- und Regierungschefs sowie Vorstandsvorsitzende globaler Großkonzerne.

Wettstreit zwischen China und den USA

Die globalen Krisen und Konflikte bereiten Brende Sorgen: „Es herrscht eindeutig geopolitische Unordnung: Die Weltordnung, die wir kannten, existiert nicht mehr. Wie sieht die Zukunft aus?“

Er sieht in erster Linie die Unsicherheit als größte Gefahr für die Weltwirtschaft. „Eine meiner Sorgen ist der Rückgang der globalen Investitionen“, sagte er. „Wir müssen ein investitionsfreundliches Umfeld schaffen. Und wir müssen sicherstellen, dass die neuen Technologien und ihre Vorteile allen zugutekommen.“

[etd-related posts=“,5219621,5288635″]

Ein zentrales Problem sind für Brende die Spannungen zwischen China und den USA, die sich seit Monaten gegenseitig mit hohen Importzölle überziehen.

„Der Wettbewerb zwischen den USA und China ist im Grunde ein Wettstreit um Hegemonie oder technologische Dominanz“, sagte Brende. „Das Land, das bei neuen Technologien – sei es Quantentechnologie, Superintelligenz, KI, autonome Fahrzeuge oder synthetische Biologie – führend ist, wird auch die mächtigste Nation dieses Jahrhunderts sein.“

Brende mahnte, dass Länder bei großen globalen Problemen wie Cyberkriminalität oder neuen Pandemien nur gemeinsam vorankommen. Ansonsten müsse man andere Lösungen finden, zum Beispiel, indem sich Länder mit ähnlichen Interessen zusammenschließen.

„Es wird eine Renaissance für megaregionale, sogenannte plurilaterale Abkommen geben“, sagte der WEF-Präsident. „Doch die Welt wird komplexer werden. Es wird mehr suboptimale, nicht unbedingt kosteneffiziente Lösungen geben.“ (dpa/red)



Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion