Preisträgerin Machado widmet Friedensnobelpreis US-Präsident Trump – Komitee verteidigt Entscheidung

Trotz seiner Rolle bei zahlreichen Friedensvermittlungen – zuletzt im Nahen Osten – hat US-Präsident Donald Trump den Friedensnobelpreis 2025 nicht erhalten. Stattdessen ging die Auszeichnung an Venezuelas Oppositionsführerin María Corina Machado. Diese widmete den Preis jedoch umgehend dem US-Präsidenten. Das Vergabekomitee wird zum Ziel von Kritik.
Das norwegische Nobelkomitee kürt den Friedensnobelpreisträger. (Archivbild)
Zunehmend ein Objekt politischen Argwohns: der Friedensnobelpreis. (Archivbild)Foto: Steffen Trumpf/dpa
Von 11. Oktober 2025

In Kürze:

  • Friedensnobelpreis 2025 geht an Venezuelas Oppositionsführerin María Corina Machado
  • Machado widmet den Preis US-Präsident Donald Trump „für seine entscheidende Unterstützung“
  • Kritik am Nobelkomitee: Entscheidung „politisch motiviert“, Trump habe mehr für Frieden geleistet
  • Trump vermittelte in seiner zweiten Amtszeit zahlreiche internationale Friedensabkommen

 

María Corina Machado ist die Oppositionsführerin in Venezuela. Infolge von Korruptionsvorwürfen war sie von der Teilnahme an den Präsidentschaftswahlen 2024 ausgeschlossen. Der sozialistische Machthaber Nicolás Maduro gewann diese mit 51,2 Prozent der Stimmen. Regierungskritiker bezeichnen die Vorwürfe gegen Machado jedoch als konstruiert und bezichtigen Maduro der Wahlfälschung.

Das Komitee für den Nobelfriedenspreis hat die Vergabe des Preises an Machado mit deren „unermüdlichem Einsatz für die demokratischen Rechte des venezolanischen Volkes“ begründet. Er solle ihren „Kampf für einen gerechten und friedlichen Übergang von Diktatur zur Demokratie“ würdigen. Machado war im Kontext ihres politischen Engagements wiederholt zum Ziel von Gewaltakten und Verhaftungen geworden. Ihr derzeitiger Aufenthaltsort ist unbekannt, sie gilt als „untergetaucht“.

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Machados widmet den Preis den Menschen in Venezuela und Präsident Trump

Die venezolanische Politikerin gilt als Befürworterin einer marktwirtschaftlichen Reformpolitik. Wie viele Teile der Opposition in dem von Armut geprägten lateinamerikanischen Land tritt sie auch für eine enge Zusammenarbeit mit den USA ein. Sie befürwortet auch den politischen und wirtschaftlichen Druck, den die Regierung in Washington gegen die Führung in Caracas ausübt.

In einem Beitrag auf X nimmt sie mehrfach Bezug auf die USA und Präsident Trump. Sie bewertet den an sie verliehenen Preis als „Anerkennung des Kampfes aller Venezolaner“. Er sei ein „Ansporn, um unsere Aufgabe zu vollenden: die Freiheit zu erobern“.

In ihrem Text schreibt Machado weiter, ihre Bewegung stehe „an der Schwelle zum Sieg“. Dabei zähle man mehr denn je auf Präsident Trump, das Volk der USA, die Völker Lateinamerikas und aller demokratischen Nationen der Welt. Sie schließt ihren Beitrag mit den Worten:

„Ich widme diesen Preis den leidenden Menschen in Venezuela und Präsident Trump für seine entscheidende Unterstützung unserer Sache!“

Bereits in der ersten Amtszeit von Präsident Trump hatte es in Venezuela eine Verfassungskrise gegeben. Die USA hatten damals eine internationale Bewegung angeführt, die den Präsidenten der Nationalversammlung, Juan Guaidó, als legitimen Regierungschef anerkannte. Am Ende konnten die Sozialisten jedoch ihren Machtanspruch behaupten.

Anruf im Weißen Haus nach Erhalt von Friedensnobelpreis

María Corina Machado hat Angaben von Donald Trump zufolge diesen noch am Freitag angerufen. Sie habe ihm dabei persönlich gesagt, dass sie die Auszeichnung ihm widme, weil er „sie wirklich verdient“ habe. Diese Geste habe er als sehr schön empfunden. Danach ergänzte Trump im Scherz: „Ich habe nicht gesagt: ,Dann geben Sie ihn mir‘.“

Aus den USA kommt dennoch Kritik an der Entscheidung des Nobelpreiskomitees. Vor allem im Umfeld von Präsident Trump sieht man es als politisches Signal des Komitees, diesem den Preis trotz nachgewiesener Erfolge in der Friedensdiplomatie zu verweigern.

Kommunikationsdirektor Steven Cheung erklärte auf X, das Nobelkomitee habe „bewiesen, dass sie die Politik über den Frieden stellen“. Präsident Trump werde dennoch weiter für die Beendigung von Kriegen und das Erreichen von Friedensverträgen kämpfen. Der US-Präsident habe „das Herz eines Menschenfreundes, und es wird nie jemanden wie ihn geben, der mit der schieren Kraft seines Willens Berge versetzen kann“.

Unter Vermittlung der USA waren seit Beginn der zweiten Amtszeit von Donald Trump mehrere Friedensabkommen geschlossen worden. Dazu gehörten Vereinbarungen zwischen Ländern wie Kambodscha und Thailand, Kosovo und Serbien, Kongo und Ruanda, Pakistan und Indien, Ägypten und Äthiopien sowie Armenien und Aserbaidschan.

Im Nahen Osten hatte US-Diplomatie zum Ende bewaffneter Auseinandersetzungen zwischen Israel und dem Iran sowie erst jüngst zwischen Israel und der terroristischen Hamas beigetragen. Trump bemüht sich seit Beginn seiner Amtszeit auch proaktiv um die Vermittlung zwischen der Ukraine und Russland.

Nobelpreiskomitee verteidigt Vorgehen – Trump erst 2026 an der Reihe?

Auch der Präsident der Russischen Föderation, Wladimir Putin, hat mit Unverständnis auf die Entscheidung des Nobelpreiskomitees reagiert. In einer öffentlichen Erklärung sagte er:

„Diese Auszeichnung hat an Glaubwürdigkeit verloren. Das Komitee diskutierte über den Preis für Menschen, die nichts für die Welt getan haben.“

Trump hingegen löse „komplexe Probleme, Krisen, die Jahrzehnte andauern“. Im Vorfeld der Verleihung hatte unter anderem auch Israels Premierminister Benjamin Netanjahu erklärt, Trump habe aufgrund seiner diplomatischen Anstrengungen den Friedensnobelpreis verdient.

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Das Nobelpreiskomitee hat unterdessen sein Vorgehen verteidigt. Der Vorsitzende des Gremiums, Jørgen Watne Frydnes, sagte, es gebe „viele Arten von Kampagnen und Medienaufmerksamkeit“ und jährlich „Tausende und Abertausende von Briefen von Menschen, die sagen wollen, was für sie zum Frieden führt“. Man stütze seine Entscheidungen „nur auf das Werk und den Willen Alfred Nobels“. Außerdem ende die Einreichfrist am 31. Januar jedes Jahres. Trump war zu diesem Zeitpunkt erst wenige Tage zum zweiten Mal im Amt.

Wie politisch ist das Komitee in Oslo?

Das Nobelkomitee hatte in der Vergangenheit bereits in einigen Fällen Kritik für die Vergabe von Nobelpreisen geerntet – vor allem im Bereich der Literatur und beim Friedensnobelpreis. Vorwürfe wurden laut, in diesen Kategorien politische und ideologische Erwägungen über Sachliche zu stellen.

Zu den Trägern des Friedensnobelpreises gehören bis dato unter anderem der frühere PLO-Führer Jassir Arafat, der als Verantwortlicher für zahlreiche Terrorakte mit erheblichen Opferzahlen gilt.

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Als „politisch“ kritisiert wurden auch Friedensnobelpreise wie jene an den früheren US-Präsidentschaftskandidaten Al Gore oder an Organisationen wie die UNO oder die EU. Das Komitee hatte in solchen Fällen erklärt, einen „erweiterten Friedensbegriff“ zugrunde gelegt zu haben. Im Dezember 2009 erhielt der damalige US-Präsident Barack Obama den Preis für seine „außerordentlichen Bemühungen zur Stärkung der internationalen Diplomatie und der Zusammenarbeit zwischen den Völkern“. Im Januar 2009 trat Obama sein erstes Präsidentschaftsamt an.

 



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