Propalästina-Demo in Bern eskaliert: Mehrere Verletzte

Eine nicht bewilligte propalästinensische Demonstration zog am Samstagnachmittag durch die Straßen von Bern. Es kam zu handgreiflichen Auseinandersetzungen mit der Polizei. Ihr Einsatz mit Wasserwerfern und Schlagstöcken war kaum erfolgreich.
Auseinandersetzungen in Bern
Eine propalästinensische Demonstrantion in der Schweiz (Symbolfoto).Foto: Fabrice Coffrini/AFP via Getty Images
Von 25. Mai 2025

Am Samstag, 24. Mai, versammelten sich rund 2.000 propalästinensische Demonstranten in der Schweizer Hauptstadt Bern. Die Versammlung war allerdings nicht von den lokalen Behörden bewilligt, wie aus Medienberichten hervorging.

Mit einem Demozug blockierten die Teilnehmer zahlreiche Straßen. Mehrere öffentliche Verkehrsmittel mussten ihren Betrieb für mehrere Stunden einstellen. Die Polizei versuchte, mit Wasserwerfern, Schlagstöcken, Tränengas und Gummischrot die Lage in den Griff zu bekommen. Es gab Verletzte auf beiden Seiten.

Protest gegen Lage im Gazastreifen

Im Vorfeld hatten verschiedene Organisationen zu diesem Protest aufgerufen. Mit Palästinenserflaggen und Schildern fanden sich die teils vermummten Demonstranten dementsprechend zunächst um 15 Uhr am Bahnhofsplatz ein, wie die „Berner Zeitung“ berichtete.

Demo in Bern

Auf Instagram kündigte der Account „bernforpalestine“ am Donnerstag, 22. Mai, die Demonstration an. Foto: Bildschirmfoto Instagram-Account „bernforpalestine“

Die Demonstranten beklagten die weiterhin angespannte Lage im Gazastreifen, wo israelische Militäroperationen stattfinden. Die Demo-Teilnehmer sprechen von einem „Genozid“, der in dieser Region stattfinde. Sie riefen Parolen wie „Free, free Palestine“ (befreit Palästina), „From the river to the sea“ (vom Fluss bis zum Meer) und „Switzerland, you can’t hide“ (Schweiz, du kannst dich nicht verstecken).

Die Demo-Teilnehmer forderten die Schweiz auf, alle militärischen, wirtschaftlichen, kulturellen und akademischen Kooperationen mit Israel umgehend zu beenden.

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Ausschreitungen mit der Polizei

Am Bahnhofsplatz von Bern waren nur wenige Einsatzkräfte der Polizei vor Ort. Das Nachrichtenportal „20min“ sprach von „10 bis 15 Polizisten“. Als sie versuchten, den Demozug aufzuhalten, kam es zu Auseinandersetzungen und Handgemenge.

Doch die Demonstranten ließen sich davon nicht aufhalten. Laut der Kantonspolizei Bern verlief der Demozug entlang der Route Kochergasse, Casinoplatz, Amthausgasse, Bundesplatz, Bubenbergplatz, Hirschengraben, Monbijoustrasse, Kapellenstrasse zurück zum Bahnhofsplatz – also quer durch die Innenstadt von Bern. Als der Aufzug wieder am Bahnhofsplatz eintraf, setzte die Polizei einen Wasserwerfer ein. Dadurch ließen sich einige Hundert Demonstranten aber nicht aufhalten.

Immer wieder kam es zu Eskalationen: Die Demo-Teilnehmer warfen verschiedene Gegenstände wie Steine, Glasflaschen und Feuerwerkskörper auf die Einsatzkräfte. Laut der Polizei hätten einige Demonstranten Scheiben eingeschlagen und die Feuerwerkskörper aus einem Laden gestohlen.

Verletzte Polizisten

Ab 18:15 Uhr verlagerte sich die Demonstration zum Bollwerk und der Schützenmatte. Die Teilnehmer kritisierten offenkundig den Widerstand durch die Polizisten. Ab 19 Uhr hatte sich die Demonstration schließlich aufgelöst, wie die Kantonspolizei auf 𝕏 verkündete.

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Im Zuge der Auseinandersetzungen mit den Demonstranten verletzten sich fünf Polizisten und eine Polizistin. Sie begaben sich anschließend in ärztliche Behandlung, wie die Kantonspolizei Bern am Samstagabend mitteilte. Zudem sollen sich nach der Demonstration zwei weitere Personen medizinisch betreut haben lassen.

Mehrere Personen wurden laut der Polizei kontrolliert. Weiterführende Ermittlungen, insbesondere zum Einbruch und zu den Würfen von gefährlichen Gegenständen gegen Einsatzkräfte, sind im Gang. Die Behörden suchen Zeugen und bitten um Unterstützung von Bürgern, die Informationen zu den begangenen Delikten mitteilen oder Bild- und Videomaterial zur Verfügung stellen können.



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