Proteste in Belgrad: Zehn Monate nach Einsturz fordern Menschen Neuwahlen

Zehn Monate nach dem Einsturz eines Bahnhofdachs in Serbien sind in der Hauptstadt Belgrad tausende Menschen durch die Straßen gezogen, um der Opfer zu gedenken und Neuwahlen zu fordern. „Zehn Monate sind eine enorm lange Zeit. Und nichts hat sich geändert“, sagte der 18-jährige Schüler Lazar am Montag der Nachrichtenagentur AFP. Als Zeichen des Gedenkens schwiegen die Teilnehmer des Protests.
Es war die erste große Kundgebung in der Hauptstadt, seit es im August bei mehreren Demonstrationen gewalttätige Ausschreitungen gegeben hatte. Auch in den Städten Kragujevac und Novi Sad kamen am Montag Menschen zu Gedenkmärschen zusammen.
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Auslöser und Protestthemen
In Serbien gibt es seit Monaten regelmäßig heftige Proteste gegen die Regierung und die im Land herrschende Korruption. Auslöser war der Einsturz eines Bahnhofsvordachs in Novi Sad im November vergangenen Jahres, bei dem 16 Menschen ums Leben kamen.
Zunächst ging es um die Unglücksursache, später richteten sich die vor allem von Studierenden getragenen Kundgebungen gegen die Regierung und die weit verbreitete Korruption im Land. Inzwischen werden bei den Protesten Neuwahlen gefordert. Die Polizei schätzt, dass es seit Beginn der Proteste etwa 23.000 Versammlungen gegeben hat.
Regierungsreaktion
Der serbische Präsident Aleksandar Vucic lehnt Neuwahlen bislang strikt ab und bezeichnet die Proteste als aus dem Ausland gesteuert. (afp/red)
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