Putin stellt Bedingungen – wird Moskau der Waffenruhe zustimmen?

Kommt die 30-tägige Waffenruhe in der Ukraine oder kommt sie nicht? Diese Frage beschäftigte die Beobachter am heutigen Donnerstag. Zwei Tage zuvor hatte die Ukraine bei einem Treffen in Saudi-Arabien mit einer US-Delegation ihre Bereitschaft zu einem Waffenstillstand erklärt. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj schrieb in einem Post auf der Plattform X im Hinblick auf die Waffenruhe:
Die Ukraine nimmt den amerikanischen Vorschlag an. Wir finden das positiv und sind bereit, einen solchen Schritt zu unternehmen“
The Ukrainian delegation provided me with a detailed report on its meeting with US representatives in Saudi Arabia, including the progress of negotiations and key aspects.
It is good that the conversation was entirely constructive. Ukraine is committed to moving quickly toward… pic.twitter.com/5chfbyUvjB
— Volodymyr Zelenskyy / Володимир Зеленський (@ZelenskyyUa) March 13, 2025
Der Ball, so sagte US-Außenminister Marco Rubio nach dem Treffen im saudi-arabischen Dschidda, liege nun im Feld von Putin. Die Welt schaute jetzt sehr gespannt auf Russland. Zu hören sei da „bisher bemerkenswert wenig“, befand ZDF-Korrespondent Armin Coerper aus Moskau in einem Interview mit dem Fernsehsender „Phoenix“. Kreml-Sprecher Dimitri Peskow habe aber zuvor erklärt, man warte jetzt darauf, „dass die Amerikaner Moskau die Ergebnisse persönlich unterbreiten“. Erst danach wolle man sich äußern, sagte der ZDF-Korrespondent weiter.
Ukrainische Armee in Kursk schnellstmöglich besiegen
Russland ließ sich mit einer Reaktion sehr viel Zeit. Am Mittwoch besuchte der russische Präsident Wladimir Putin überraschend die Region Kursk. Die russische Armee müsse die ukrainische Armee in der Region Kursk so schnell wie möglich besiegen und eine regionale Sicherheitszone errichten, sagte Putin laut der russischen Nachrichtentenagentur „TASS“ bei einem Besuch eines Kommandopostens der Kampfgruppe Kursk, wo er einem Bericht von Armeegeneral Waleri Gerassimow, dem Generalstabschef der russischen Streitkräfte und ersten stellvertretenden Verteidigungsminister, zuhörte.
Auf einer Pressekonferenz am Dienstag sagte US-Präsident Donald Trump, er glaube, dass er diese Woche mit Putin über den Vorschlag sprechen werde:
„Für Tango braucht es zwei, wie man sagt, richtig? Hoffentlich wird er auch zustimmen. Und ich denke wirklich, dass das 75 Prozent des Weges wären“, so Trump. Der Kreml-Sprecher sagte am Donnerstag, dass Putin im Laufe des Tages ein „internationales Telefongespräch“ führen könnte, ohne jedoch anzugeben, mit wem.
Am Donnerstag reiste der US-Sondergesandte Steve Witkoff nach Moskau, um dort vor Ort über die Beilegung des Ukraine-Kriegs zu sprechen. Wie Kreml-Sprecher Dmitri Peskow laut der Nachrichtenagentur „TASS“ sagte, sollen am Donnerstag entsprechende Gespräche mit verschiedenen Personen geführt werden.
Putin stellt Bedingungen für Waffenruhe
Die Welt schaute heute aber auch aus einem anderen Grund nach Moskau. Kreml-Sprecher Dmitri Peskow hatte am Donnerstagmorgen angekündigt, dass sich Putin im Laufe des Tages zur Ukraine äußern könnte. „Alles wird davon abhängen, welche Fragen die Reporter stellen werden“, sagte Peskow gegenüber „TASS“ auf die Frage, ob die Präsidenten nach den jüngsten Äußerungen der USA auch zu Themen jenseits der bilateralen Beziehungen, etwa zur Ukraine, Stellung nehmen würden.
Der Kreml bezog sich hier auf ein Treffen Putins mit seinem belarussischen Amtskollegen Alexander Lukaschenko, der am Donnerstag zum Staatsbesuch in Moskau weilte. Im Anschluss an das Treffen traten beide Präsidenten vor die Presse und stellten sich den Fragen der anwesenden Journalisten.
Putin lobte gegenüber der Presse den Vorschlag der USA für eine 30-tägige Waffenruhe in der Ukraine. Allerdings stellte er auch Bedingungen für seine Zustimmung. Es gäbe Feinheiten zu beachten. Ein Abkommen müsse auf einen dauerhaften Frieden ausgelegt sein. Die Frage der ukrainischen Truppen im Gebiet Kursk müsse dafür ebenfalls geklärt werden. Auch Russland sei daran interessiert, den „Konflikt“ mit friedlichen Mitteln zu beenden. Es blieben aber Fragen zur Kontrolle über die Waffenruhe offen. Außerdem müssten die „tieferliegenden Ursachen“ des Konflikts mit der Ukraine berücksichtigt werden.
Weiter warnten Putin und Lukaschenko auf ihrer Pressekonferenz vor einem atomaren Konflikt. Es seien die Aktionen der NATO im Kontext des Konflikts in der Ukraine, die das Risiko eines atomaren Konflikts in sich trügen, so die beiden Staatsoberhäupter in ihrer gemeinsamen Erklärung. Diese seien feindselig und destabilisierend. Russland und Belarus verurteilen auch die Politik der Europäischen Union gegenüber Russland und bezeichnen sie als aggressiv und konfrontativ.
Präsidentenberater kritisiert Waffenruhe
Der russische Präsidentenberater Juri Uschakow hatte am Donnerstag gegenüber dem russischen Fernsehsender Rossija 1 den Vorschlag einer Feuerpause in der Ukraine kritisiert. Darüber berichten inzwischen mehrere Medien. „Das ist nichts anderes als eine Atempause für das ukrainische Militär, mehr nicht“, so Uschakow. Der Präsidentenberater führte weiter aus, Russland wolle eine „langfristige friedliche Lösung, die Moskaus Interessen und Anliegen berücksichtigt“. Diesen Standpunkt habe er auch dem nationalen Sicherheitsberater der USA, Mike Waltz, deutlich gemacht, mit dem er am Mittwoch telefoniert habe.
Am Donnerstagabend trifft offenbar Trumps Gesandter Steve Witkoff mit Präsident Putin zusammen. „Das Treffen zwischen Witkoff und Präsident Wladimir Putin wird heute Abend in geschlossener Runde stattfinden“, sagte der außenpolitische Berater des Kremls, Juri Uschakow, als Antwort auf eine Frage des russischen staatlichen Nachrichtensenders Iswestija. Die US-Zeitung „Politico“ hatte zuerst darüber berichtet.
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