Reul zu Messerangriff in Essen: Islamistischer Hintergrund möglich

Der Messer-Angriff auf eine Lehrerin in Essen könnte einen islamistischen Hintergrund haben, sagt der NRW-Innenminister. Der tatverdächtige Jugendliche sei der Polizei schon 2023 aufgefallen.
In dem Fall bleiben weiter zahlreiche Fragen offen
In dem Fall bleiben weiter zahlreiche Fragen offenFoto: Federico Gambarini/dpa
Epoch Times11. September 2025

Der Messerangriff auf die Lehrerin eines Berufskollegs in Essen am vergangenen Freitag könnte laut NRW-Innenminister Herbert Reul einen islamistischen Hintergrund haben.

In dem Fall des tatverdächtigen 17-Jährigen aus dem Kosovo verdichteten sich entsprechende Hinweise, sagte der CDU-Politiker im Innenausschuss des NRW-Landtags. „Der Generalbundesanwalt überprüft derzeit, ob er das Verfahren übernimmt.“

Die Frau war schwer verletzt worden, gegen den bei seiner Festnahme verletzten Jugendlichen war Haftbefehl erlassen worden. Er wird in einem Krankenhaus behandelt und bewacht. Ein Großeinsatz mit Spezialeinheiten war erfolgt.

Videos könnten auf islamistisches Motiv deuten

Zwar laute der Vorwurf derzeit auf versuchten Totschlag, berichtete Reul. Aber nach einer gerade erst neu erfolgten Auswertung von Datenträgern ließen sich „Hinweise auf eine religiös motivierte Tat erkennen.“

Auf eine Nachfrage im Ausschuss präzisierte der Minister, „Hinweise auf einen islamistisch motivierten Hintergrund verdichten sich.“ Es gehe um Videos, die der Tatverdächtige angefertigt habe. Einzelheiten könne er nicht dazu nicht nennen.

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Die Staatsanwaltschaft Essen habe auch die Zentralstelle für Terrorismusbekämpfung informiert.

Der Jugendliche sei polizeilich schon 2023 wegen „Bedrohung, Verstoß gegen das Waffengesetz beziehungsweise gefährliche Körperverletzung und Besitz von Kinderpornografie aufgefallen.“

Dem polizeilichen Staatsschutz sei er im Vorfeld aber nicht bekannt gewesen.

Weiterer Messerangriff

Der 17-Jährige könnte einem ersten Verdacht zufolge auch für ein weiteres versuchtes Tötungsdelikt am selben Tag infrage kommen.

Am Freitag sei in der Essener Innenstadt eine obdachlose Person mit einem Messer attackiert worden. Auch in diesem Fall gehen die Ermittler nach Angaben des Ministers von versuchter Tötung aus.

Der Angriff auf die 45-jährige Lehrerin sei also nicht das einzige versuchte Tötungsdelikt an diesem Tag. Man dürfe keine voreiligen Schlüsse ziehen, sagte Reul. Aber zwei Gewalttaten mit einem Messer am selben Tag und in derselben Stadt seien ein Fakt.

Gegen den bei seiner Festnahme schwer verletzten Jugendlichen war Haftbefehl ergangen, er wird in einem Krankenhaus behandelt und bewacht. (dpa/red)



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