Rolle der USA: Tucker Carlson und Ted Cruz liefern sich hitzige Debatte über den Israel-Iran-Krieg

Ein Gespräch zwischen Tucker Carlson und US-Senator Ted Cruz hat über 23 Millionen Aufrufe auf X erzielt, was die hitzige Diskussion über das US-Engagement im Israel-Iran-Konflikt und dessen geopolitische Fragen widerspiegelt.
Titelbild
Der ehemalige „Fox News“-Moderator Tucker Carlson.Foto: Giorgio Viera/AFP via Getty Images
Von , 19. Juni 2025

Am 17. Juni veröffentlichte Tucker Carlson ein Video auf X (ehemals Twitter), das eine hitzige Diskussion zwischen ihm und dem republikanischen Senator Ted Cruz zeigt. In dem inzwischen über 35 Millionen Mal aufgerufenen Video geht es um die Frage, wie sich die Vereinigten Staaten in den eskalierten Konflikt zwischen Israel und dem Iran einmischen sollten.

Der Streit zwischen Carlson und Cruz entzündet sich an unterschiedlichen Auffassungen über das Engagement der USA. Carlson stellt Cruz eine Reihe von Fragen zur iranischen Demografie und zu den geopolitischen Implikationen, was die Auseinandersetzung weiter anheizt. In einer ersten Reaktion auf das Video schrieb Cruz auf X: „Ja, ich stehe an Trumps Seite. Der Iran darf keine Atombombe haben. Schaltet morgen unbedingt ein.“

Der republikanische Senator aus Texas, Ted Cruz (Foto: Kayla Bartkowski/Getty Images)

Konflikt über Iran-Politik und Militärschläge

Im Video fragt Carlson: „Wie viele Menschen leben eigentlich im Iran?“ Cruz antwortet: „Ich kenne die Bevölkerungszahl nicht.“ Auf die Nachfrage, ob er gar keine Ahnung von der Zahl habe, erwidert Cruz: „Nein, ich kenne die Bevölkerungszahl nicht.“

Carlson, sichtlich überrascht, fragte: „Sie kennen nicht einmal die Bevölkerungszahl des Landes, dessen Regierung Sie stürzen wollen?“ Der Senator reagierte darauf mit der Frage, warum es überhaupt relevant sei, ob der Iran nun 90, 80 oder 100 Millionen Einwohner hat.

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Im weiteren Gespräch über die ethnische Zusammensetzung des Iran erklärte Cruz, dass die Mehrheit der Bevölkerung aus Persern bestehe und größtenteils dem schiitischen Islam angehöre. Carlson warf Cruz daraufhin vor, sich nicht ausreichend mit dem Iran auszukennen und deutete an, dass Cruz die USA dazu drängen wolle, das iranische Regime zu stürzen, inklusive des obersten iranischen Führers, Ayatollah Ali Chamenei.

Ein Spalt in der konservativen Bewegung?

„Nein, Sie wissen nichts über das Land“, antwortete Cruz darauf. „Sie sind derjenige, der behauptet, der Iran versuche nicht, [Präsident] Donald Trump zu ermorden. Sie sind derjenige, der sich nicht entscheiden kann, ob es eine gute Idee war, General [Qasem] Soleimani zu töten, und Sie haben gesagt, es sei schlecht gewesen.“

Cruz’ Hinweis bezog sich auf US-amerikanische Ermittlungen, bei denen Personen angeklagt wurden, die angeblich mit Unterstützung des iranischen Regimes ein Attentat auf Donald Trump geplant hatten. Ähnliche Aussagen wurden kürzlich auch von Israels Premierminister Benjamin Netanjahu in einem Interview mit Fox News gemacht. Der iranische General Soleimani war 2020 bei einem US-Drohnenangriff getötet worden.

Als Cruz später sagte: „Wir führen heute Militärschläge durch“, konfrontierte Carlson ihn mit der Frage, warum er den Begriff „wir“ benutze. In der Tat hat Israel seit Beginn des Konflikts wiederholt Angriffe auf die iranische Infrastruktur, einschließlich nuklearer Anlagen, durchgeführt. Der Iran seinerseits reagierte mit dem Abschuss von hunderten Raketen auf Israel. Während Trump erklärte, die USA seien nicht direkt beteiligt, ließ er jedoch durchblicken, dass Washington eventuell gegen den Iran vorgehen könnte, sollte dieser nicht zu Verhandlungen bereit sein.

Cruz versicherte, dass die USA das israelische Vorgehen unterstützen, die Angriffe jedoch von Israel durchgeführt würden. „Sie haben gerade gesagt, ‚wir’“, entgegnete Carlson. „Das hat große Bedeutung. Sie sind Senator. Wenn Sie sagen, die US-Regierung befinde sich im Krieg mit dem Iran, dann hören die Leute zu.“

Cruz, der sich im Gespräch deutlich von Carlson distanzierte, warf Carlson vor, er sei „plötzlich“ ein „Hardcore-Isolationist“ geworden, „obwohl wir es mit einem wahnsinnigen theokratischen Fanatiker zu tun haben, der Amerikaner ermorden will und bereits Hunderte Amerikaner ermordet hat.“ Cruz kritisierte damit die Haltung von Carlson, der wiederholt gegen die Einmischung der USA in internationale Konflikte plädiert hat.

Carlson, der als treuer Unterstützer von Donald Trump gilt, hat sich zunehmend als eine der prominentesten konservativen Stimmen etabliert, die sich gegen ein militärisches Engagement der Vereinigten Staaten im Nahen Osten und anderswo aussprechen. Seit Jahren übt er scharfe Kritik an republikanischen Politikern, die sich für die amerikanische Beteiligung an militärischen Einsätzen im Ausland aussprechen, unter anderem in der Ukraine und im Nahen Osten.

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Am vergangenen Wochenende kritisierte Trump Carlson in einem Gespräch mit Journalisten: „Ich weiß nicht, was Tucker Carlson sagt. Soll er sich einen eigenen Fernsehsender zulegen und es so sagen, damit die Leute zuhören.“ In einem weiteren Beitrag auf Truth Social, der an Carlson gerichtet war, schrieb Trump in Großbuchstaben: „Der Iran darf niemals eine Atombombe besitzen.“

Diese hitzige Debatte zwischen Tucker Carlson und Ted Cruz ist symptomatisch für die Diskussion darüber, welche Rolle die USA in der Weltpolitik spielen sollten und spiegelt eine tiefgehende politische Kluft innerhalb der konservativen Bewegung in den USA wider.

Die Epoch Times hat Cruz‘ Büro um eine Stellungnahme zu den Aussagen von Carlson und Cruz gebeten.



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