Rubio: Vatikan könnte Ort für Friedensgespräch in der Ukraine werden – Trump telefoniert mit Putin

Der Vatikan könnte der Ort für potentielle Gespräche über einen Waffenstillstand zwischen Russland und die Ukraine werden – Papst Leo XIV. machte das Angebot. US-Außenminister Rubio dankt dem Vatikan für seine Bereitschaft. Morgen wird US-Präsident Trump erneut mit Putin sprechen, mit Selenskyj und verschiedenen NATO-Verbündeten. Wie reagiert Russland?
Titelbild
Besucher in Rom auf der Via della Conciliazione mit Blick auf den Petersdom des Vatikans am 24. April 2025.Foto: Piero Cruciatti/AFP via Getty Images
Von 18. Mai 2025

Der Vatikan könnte laut Außenminister Marco Rubio als Ort für Waffenruhegespräche zwischen Russland und der Ukraine dienen.

Rubio kündigte am 17. Mai in Rom an, mit Kardinal Matteo Zuppi über das Angebot von Papst Leo XIV. zu sprechen, „alle Anstrengungen“ zu unternehmen, um den Krieg in der Ukraine zu beenden.

Was kann der Vatikan leisten?

Rubio sagte, der Vatikan würde nicht per se als Friedensvermittler zwischen den Seiten agieren, sondern „einen Ort bieten, an dem sich beide Seiten wohlfühlen.“

„Wir werden über all das sprechen. Wir danken dem Vatikan für seine Bereitschaft, diese konstruktive und positive Rolle zu übernehmen“, fügte Rubio hinzu.

Rubio dankte Zuppi außerdem für die Rolle des Vatikans bei der Erleichterung des Gefangenenaustauschs und humanitärer Hilfe während des Krieges. Das Gespräch fand in der US-Botschaft in Rom statt.

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Der Vatikan pflegt eine Tradition der diplomatischen Neutralität. Er stellt seit Langem seine Dienste und Räumlichkeiten für Friedensgespräche zur Verfügung. Der verstorbene Papst Franziskus beauftragte Zuppi persönlich, Wege zum Frieden zu suchen.

Neuer Papst ruft zu Frieden in der Ukraine auf

Seitdem rief Leo bei seinem ersten Segen als Papst beide Seiten auf, sich um „einen echten, gerechten und dauerhaften Frieden“ zu bemühen.

Der neue Papst wandte sich auch in den sozialen Medien an die Welt und forderte internationale Führer auf, einen raschen und gerechten Frieden auszuhandeln.

„Der Heilige Stuhl ist bereit, Feinden zu helfen, sich zu begegnen, damit sie einander in die Augen sehen können und damit den Menschen die Würde zurückgegeben wird, die sie verdienen: die Würde des Friedens“, sagte Leo in einem Beitrag vom 14. Mai auf X.

“Mit dem Herzen in der Hand sage ich den Führern der Nationen: Lasst uns zusammenkommen, lasst uns den Dialog führen, lasst uns verhandeln!“

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Der vatikanische Staatssekretär, Kardinal Pietro Parolin, bekräftigte das Angebot des Vatikans, als Ort für direkte Gespräche zu dienen. Er sagte gegenüber Reportern, dass der Vatikan als Ort für ein direktes Treffen zwischen Kiew und Moskau dienen könnte.

„Wir haben beiden Seiten immer wieder gesagt, dass wir Ihnen zur Verfügung stehen – mit aller nötigen Diskretion“, sagte Parolin.

„Man würde darauf hinarbeiten, zumindest ein Gespräch zu ermöglichen. Wir werden sehen, was geschieht. Es ist ein Angebot für einen Ort“, fügte er hinzu.

Trump telefoniert erneut mit Putin

Rubios Äußerungen fallen in eine Zeit, in der die Trump-Regierung vor der Schwierigkeit steht, Russland zu einer ernsthaften Beteiligung an Waffenstillstandsgesprächen zu bewegen.

Die ukrainische Führung akzeptierte Washingtons Forderungen nach einem bedingungslosen Waffenstillstand. Russland lehnt dies ab und stellte stattdessen jedes Mal, wenn ein Durchbruch nahe schien, Gegenvorschläge und neue Forderungen vor.

Anfang dieser Woche setzte sich dieses Muster fort: Präsident Wladimir Putin verweigerte die Teilnahme an den ersten direkten Gesprächen zwischen ukrainischen und russischen Vertretern seit Kriegsbeginn 2022.

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US-Präsident Donald Trump sagte am 17. Mai, dass er am 19. Mai direkte Gespräche mit führenden Vertretern Russlands und der Ukraine führen werde.

„Ich werde am Montag um 10:00 Uhr mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin telefonieren“, schrieb Trump. „Die Themen des Gesprächs werden sein, das ‚Blutbad‘ zu stoppen, das im Durchschnitt mehr als 5.000 russische und ukrainische Soldaten pro Woche tötet, und der Handel.“

Anschließend werde er mit Selenskyj und verschiedenen NATO-Verbündeten sprechen, um Unterstützung für die Beendigung des Krieges zu gewinnen.

„Hoffentlich wird es ein produktiver Tag, ein Waffenstillstand kommt zustande, und dieser sehr gewalttätige Krieg, ein Krieg, der niemals hätte stattfinden dürfen, endet“, schrieb Trump auf Truth.

Wo steht Russland?

Kreml-Sprecher Dmitri Peskow äußerte sich nicht zu den Bedingungen, die bei den Istanbul-Gesprächen erörtert wurden. Am 17. Mai sagte er Reportern in Moskau, die Verhandlungen fänden „hinter verschlossenen Türen statt, wie es sich gehört, um produktiv zu sein“.

Russland plane, der Ukraine eine Liste mit Bedingungen für einen Waffenstillstand vorzulegen. Einen Zeitplan nannte er nicht. Ein künftiges Treffen zwischen Putin und Selenskyj schloss er nicht aus. Dies hänge vom Erfolg des Gefangenenaustauschs und den Fortschritten bei weiteren Gesprächen ab.

Unabhängig davon sprachen US-Außenminister Marco Rubio und der russische Außenminister Sergej Lawrow am 17. Mai telefonisch über die Ergebnisse der Instanbul-Gespräche und die weiteren Schritte für einen Waffenstillstand.

Die USA haben einen starken Friedensplan vorgelegt, und wir begrüßen das in Istanbul erzielte Abkommen über den Austausch von Kriegsgefangenen“, so Rubio. „Diese große Chance dürfen wir nicht verpassen. Die Zeit für die Beendigung dieses Krieges ist jetzt“.

Lawrow würdigte „die positive Rolle der USA“ bei der Rückkehr der Ukraine an den Verhandlungstisch. Er bekräftigte Moskaus Bereitschaft zur Fortsetzung der diplomatischen Bemühungen.

„Das Gespräch umfasste auch andere internationale und regionale Themen. Beide Seiten tauschten Meinungen über die Entwicklung der russisch-amerikanischen Beziehungen aus“, erklärte das russische Außenministerium laut der Nachrichtenagentur Tass.

(Mit Material der Nachrichtenagenturen)

Der Artikel erschien im Original auf theepochtimes.com unter dem Titel „Vatican Could Serve as Venue for Ukraine Cease-Fire Talks, Rubio Says“. (deutsche Bearbeitung ks)



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