Rund 80 Tote bei Flutkatastrophe in Texas: Weitere Opfer geborgen

Nach der Flutkatastrophe im US-Bundesstaat Texas sind bisher insgesamt 78 Tote geborgen worden. Am schlimmsten betroffen ist der Landkreis Kerr, wo es nach Angaben des Sheriffs vom Sonntag 68 Todesopfer gab, darunter 28 Kinder. 41 Menschen würden weiterhin vermisst, sagte Texas‘ Gouverneur Greg Abbott.
Gesucht wird weiterhin auch nach zehn der vermissten Mädchen aus einem Sommerlager. US-Präsident Donald Trump beschuldigte die Vorgängerregierung, für mögliche Versäumnissen im Katastrophenmanagement verantwortlich zu sein.
Sturzfluten sind in der von der jetzigen Katastrophe betroffenen Region im Zentrum und Süden von Texas keine Seltenheit, sie ist als „Flash Flood Alley“ (Sturzflutkorridor) bekannt.
Trump stellt Bundesmittel bereit
Trump stellt für die Region Bundesmittel bereit. Er kündigte an, wahrscheinlich am 11. Juli in die betroffenen Gebiete zu reisen. Auf Fragen, warum die Menschen in der Region, in der an diesem langen Feiertagswochenende in den USA viele am Flussufer campierten, nicht früher gewarnt und evakuiert worden sein, verwies er auf die Biden-Regierung. „Das war nicht unsere Organisation“, sagte er.

Insgesamt wurden nach Angaben der Behörde mehr als 850 Menschen unverletzt gerettet. Foto: Julio Cortez/AP/dpa
Seit Trumps Amtsantritt im Januar waren Mittel für den Nationalen Wetterdienst NWS und die Klimabehörde NOAA gekürzt und zahlreiche Wissenschaftler entlassen worden. Da kommunale Vertreter der betroffenen Landkreise in Texas klagten, sie seien nicht vor den Wassermassen gewarnt worden, kam Kritik an diesen Maßnahmen auf.
Trump sagte am Sonntag, er werde die entlassen Meteorologen bei den Behörden nicht wieder einstellen. Über seine Pläne, die nationale Katastrophenschutzbehörde Fema aufzulösen, „können wir später reden“, sagte er weiter.
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Weitere Tote erwartet
Neben den 68 Toten in Kerr wurden in den anliegenden Landkreisen mindestens zehn Leichen geborgen. Die Behörden rechneten mit weiteren Todesopfern.
Unter den Vermissten waren auch zehn der Mädchen und ein Betreuer aus dem christlichen Sommerlager „Camp Mystic“, an dem insgesamt 750 Menschen teilgenommen hatten. Die Suche nach Überlebenden wurde am Sonntag mit rund 17 Helikoptern fortgesetzt. Hunderte Rettungskräfte waren im Einsatz.
Auch Anwohner suchten mit Booten auf dem Wasser und an den Flussufern nach bekannten oder unbekannten Opfern und Überlebenden. Einer der freiwilligen Helfer berichtete, dass er eines der Mädchen aus dem Sommerlager tot in einem Baum aufgefunden habe. „Wir möchten den Angehörigen dabei helfen abzuschließen“, sagte er. „Deswegen sind wir hier.“

Noch immer wird nach Kindern aus einem Sommercamp gesucht. Foto: Julio Cortez/AP/dpa
Für Betroffenheit sorgte auch der Fall einer vermissten jungen Frau, die das Feiertagswochenende gemeinsam mit Freunden auf dem Land verbringen wollte und ihrer Familie am frühen Freitagmorgen eine SMS mit den Worten, „wir werden weggespült“, schickte und seit dem nicht mehr zu erreichen ist.
Weitere Gewitter im Anmarsch
Texas‘ Vizegouverneur Dan Patrick berichtete dem Sender „Fox News“ von einer Ferienlager-Betreuerin, die das Fenster einer Hütte einschlug, damit Mädchen im Schlafanzug hinausgelangen und um ihr Leben schwimmen konnten.
„Diese kleinen Mädchen sind zehn oder 15 Minuten geschwommen. In der Dunkelheit und dem rauschenden Wasser und auf sie zutreibenden Baumstämmen, können Sie sich das vorstellen?“, schilderte Patrick. Schließlich hätten die Kinder trockenes Land erreicht.

850 Menschen wurden gerettet. Foto: Eric Gay/AP/dpa
Während die Behörden am Sonntag an einigen Orten mit den Aufräumarbeiten begannen, warnte der Wetterdienst vor Gewittern, die weitere Sturzfluten auslösen könnten.
Der Wasserstand des Guadalupe-Flusses war am Freitag binnen 45 Minuten um acht Meter angestiegen. Die Überschwemmungen am US-Nationalfeiertag waren durch heftige Regenfälle von bis zu 300 Litern pro Quadratmeter ausgelöst worden – ein Drittel der durchschnittlichen jährlichen Niederschlagsmenge im Landkreis Kerr. (afp/red)
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