Russland und Ukraine: Nächtliche Angriffe mit Todesopfern
Russland und die Ukraine haben sich am Montag gegenseitig erneute tödliche Angriffe vorgeworfen. Bei einem Drohnenangriff der Ukraine kamen mindestens drei Menschen auf der Halbinsel Krim ums Leben, erklärte der Gouverneur der Krim, Sergej Aksjonow. Die ukrainischen Behörden meldeten derweil zwei Tote durch einen russischen Angriff im Südosten des Landes.
Ukraine greift Krim an
Aksjonow führte im Onlinedienst Telegram aus, die Ukraine habe den Ferienort Foros angegriffen und dabei das Gelände eines Sanatoriums und ein Schulgebäude beschädigt. Drei Menschen seien tot, 16 weitere verletzt.
Trümmer der abgeschossenen Drohne hätten zudem einen Brand in der Nähe der Küstenstadt Jalta verursacht. Das russische Verteidigungsministerium, das zunächst von zwei Toten bei dem ukrainischen Angriff auf der Krim gesprochen hatte, warf der Ukraine einen „Terrorangriff“ vor.
Kurz darauf wurde über der Hafenstadt Sewastopol Luftalarm ausgelöst. Bürgermeister Michail Raswoschajew rief die Bewohner auf, sich in Sicherheit zu bringen. Die Flugabwehr trat in Aktion und schoss über dem Hafen drei unbemannte Flugkörper ab, wie die russische Nachrichtenagentur Tass berichtete.
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Russland hatte die Krim 2014 annektiert und nach einem Referendum eingegliedert. Die Ukraine greift immer wieder Ziele auf der Krim an, unter anderem die Brücke, die die Halbinsel mit dem russischen Festland verbindet.
Nach seinem Gipfeltreffen mit Kreml-Chef Wladimir Putin Mitte August hatte US-Präsident Donald Trump gesagt, die Ukraine erhalte die Krim bei einem Friedensschluss mit Russland nicht zurück.
Russischer Beschuss auf Saporischschja
Die ukrainischen Behörden meldeten ihrerseits erneuten russischen Beschuss. In Saporischschja wurden demnach in der Nacht zum Montag drei Menschen getötet und zwei weitere verletzt, einer von ihnen schwer. Die russische Armee habe mindestens fünf Bomben auf die Stadt geworfen, erklärte der Chef der regionalen Militäradministration, Iwan Fedorow.
Der Angriff habe fast 40 Minuten gedauert und es habe mindestens zehn Treffer in verschiedenen Stadtteilen gegeben, schrieb Fedorow bei Telegram. Keines der Objekte habe etwas mit militärischer Infrastruktur zu tun.
Je einen Verletzten gab es nach Behördenangaben in Sumy und in der Region Kiew. Moskaus Militär attackierte die Ukraine der Luftwaffe zufolge in der Nacht mit 141 Kampfdrohnen. Davon seien 132 abgewehrt worden.
Diplomatische Treffen
Wegen der Verletzung des estnischen Luftraums durch russische Kampfjets kommt der UN-Sicherheitsrat heute zu einer Dringlichkeitssitzung zusammen. Der EU- und NATO-Staat Estland hatte das Treffen beantragt – es soll dem estnischen Außenministerium zufolge um 10:00 Uhr Ortszeit (16:00 Uhr MESZ) stattfinden.
Auch die NATO-Länder sollen Anfang der Woche zu Beratungen wegen des Vorfalls zusammenkommen. Es werde Konsultationen nach Artikel 4 des NATO-Vertrags geben, hatte ein Sprecher mitgeteilt. Der Artikel 4 sieht Beratungen mit den Verbündeten vor, wenn sich ein NATO-Staat von außen gefährdet sieht.
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Die Generaldebatte der UN-Vollversammlung beginnt am 23. September. Zu dem größten diplomatischen Ereignis der Welt werden über mehrere Tage über 140 Staats- und Regierungschefs erwartet. Die EU-Kommission hat am Freitag neue Sanktionen gegen Russland gegen die Ukraine vorgeschlagen. (afp/dpa/ks)
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