Schweiz: Lage nach Gletscherabbruch entspannt sich – Aufräumarbeiten können noch nicht beginnen

Drei Tage nach dem Gletscherabbruch im Süden der Schweiz hat sich die Lage nach Behördeneinschätzung weiter entspannt. Weder mit einer massiven Flutwelle noch mit weiteren Bergstürzen ist zu rechnen.
Titelbild
Trümmer und der Rest des Dorfes Blatten, das nach dem Einsturz des Birchgletschers und einem massiven Erdrutsch am 31. Mai 2025 in Wiler in den Schweizer Alpen vom aufgestauten Fluss Lonza überflutet wurde.Foto: Fabrice Coffrini/AFP via Getty Images
Epoch Times31. Mai 2025

Nach dem massiven Gletscherabbruch in der Schweiz fließt nun das aufgestaute Wasser am Fluss Lonza ab. „Das ist eine gute Nachricht“, sagte Jonas Jeitziner vom Regionalen Führungsstab im Lötschental.

„Das heißt, der See hinter dem Schuttkegel hat einen Durchlass gefunden.“ Das Flussbett der Lonza ist seit dem 28. Mai durch gigantische Geröllmengen blockiert. Dahinter ist ein riesiger See entstanden, der Sorge bereitet hat.

Keine massiven Bergstürze zu erwarten

Immer noch sei damit zu rechnen, dass sich mit dem Wasser auch Geröll oder Eis aus dem Schuttberg löse und abgehe. „Das dürfte aber keine Konsequenzen für andere Talbewohner haben“, sagte Jeitziner. Das Gelände dort sei relativ flach und das Flussbett der Lonza weit, so dass der Krisenstab eine Gerölllawine weitgehend ausschließe.

[etd-related posts=“5145774″]

Vertreter der betroffenen Gemeinden und des Kantons Wallis erklärten am Samstag, dass die Gefahr einer Flutwelle durch die gestaute Lonza abgenommen habe. Weitere massive Bergstürze seien derzeit auch nicht zu erwarten.

„Die Lonza scheint ihren Weg gefunden zu haben“, sagte der Gemeindepräsident der von dem in die Tiefe gestürzten Geröll weitgehend zerstörten Ortschaft Blatten, Matthias Bellwald.

Der Pegelstand des hinter dem Schuttkegel aufgestauten Sees sei inzwischen ungefähr einen Meter niedriger als noch am am 30. Mai, erklärte Raphaël Mayoraz, Chef der Dienststelle Naturgefahren des Kantons Wallis. Das Wasservolumen sei um 200.000 Kubikmeter auf nunmehr 800.000 Kubikmeter gesunken.

Der Rest des Dorfes Blatten, das jetzt vom Fluss Lonza überflutet wird. Foto: Fabrice Coffrini/AFP via Getty Images

Für die weiter talwärts gelegenen Nachbarorte von Blatten im Lötschental sei die Gefahr gesunken. „Sie war schon vorher nicht sehr hoch, und jetzt ist sie noch etwas niedriger“, sagte Mayoraz. Auch für den 2. Juni vorhergesagte Regenfälle dürften keine größeren Auswirkungen mehr haben.

Aufräumarbeiten können noch nicht beginnen

Die Behörden fordern Touristen und Schaulustige weiterhin auf, sich nicht ins Lötschental zu begeben.

Auch die Aufräumarbeiten der nach Experteneinschätzung rund neun Millionen Kubikmeter Geröll können weiterhin noch nicht beginnen: Die Trümmer, die zu etwa einem Drittel aus Eis bestehen, gelten als zu instabil, um Menschen und Bagger zu tragen.

Der Birchgletscher im südlichen Wallis brach am 28. Mai 2025 ab, eine Masse aus Fels, Eis und Geröll fiel auf das Dorf Blatten im Tal darunter. Foto: Fabrice Coffrini/AFP via Getty Images

Am 28. Mai war ein großer Teil des Birchgletschers im Kanton Wallis abgebrochen. Rund drei Millionen Kubikmeter Gestein und Eis stürzten ins Tal und auf die Häuser im Dorf Blatten.

Der Ort war zuvor evakuiert worden, er wurde de facto durch das Gestein und die daraufhin aufgestauten Wassermassen völlig zerstört. Das Gesamtvolumen der Eis- und Gesteinsablagerungen am Talboden bezifferte der Kanton auf zehn Millionen Kubikmeter.

Das betroffen Gebiet liegt im Lötschental im Kanton Wallis auf rund 1.500 Metern Höhe. Dort hatte am Mittwoch eine große Eis-, Fels- und Gerölllawine das Dorf Blatten fast vollständig verschüttet. Ein Einheimischer, der sich am Mittwoch im Katastrophengebiet aufhielt, wird noch vermisst. (dpa/red)



Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion