Selbstmordanschlag in Islamabad: Vier Verdächtige festgenommen
Im Zusammenhang mit einem Selbstmordanschlag in der pakistanischen Hauptstadt Islamabad sind nach Angaben der Regierung vier Verdächtige einer islamistischen Gruppe festgenommen worden. „Vier Mitglieder der pakistanischen Taliban, die an der Attacke beteiligt waren, wurden festgenommen“, erklärte die pakistanische Regierung am Freitag im Onlinedienst X. Das „Netzwerk“ sei „von einem Oberkommando in Afghanistan“ angeleitet worden, hieß es weiter.
Die Ermittlungen dauern an und weitere Festnahmen würden erwartet, hieß es in der Erklärung der Regierung weiter. Bei dem Attentäter handelte es sich demnach um einen Afghanen aus der an Pakistan grenzenden Provinz Nangarhar.
Taliban schweigt
Die Taliban in Kabul äußerte sich zunächst nicht zu den Vorwürfen aus Islamabad, brachte jedoch mit Blick auf den Anschlag ihre „tiefe Trauer und Verurteilung“ zum Ausdruck.
Am Dienstag hatte sich ein Selbstmordattentäter vor einem Gericht in Islamabad in die Luft gesprengt. Die radikalislamischen, pakistanischen Taliban (TTP), die ideologisch mit den Taliban in Afghanistan verbunden sind, bekannten sich zu dem Anschlag.
Der Anschlag ereignete sich vor dem Hintergrund großer regionaler Spannungen. Im Oktober hatte sich der Konflikt zwischen Pakistan und Afghanistan verschärft. Auslöser waren Explosionen in Kabul, für welche die in Afghanistan regierenden Taliban Pakistan verantwortlich gemacht hatten.
Bei einwöchigen Kämpfen im Grenzgebiet wurden nach UN-Angaben mehr als 70 Menschen getötet, darunter dutzende afghanische Zivilisten. Die beiden Nachbarländer vereinbarten schließlich eine Waffenruhe, konnten sich aber bislang nicht auf Details einigen.
Seit der Rückkehr der radikalislamischen Taliban an die Macht in Afghanistan im August 2021 gab es immer wieder Scharmützel zwischen Einheiten der beiden Nachbarländer. Pakistan wirft Afghanistan vor, Milizen Schutz zu gewähren, die in Pakistan Anschläge verüben. Die Taliban-Regierung in Kabul bestreitet dies. (afp/red)
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