Shen Yun in Südkorea: Gericht stoppt Pekings Anti-Kunst-Attacke

Die diesjährige Welttournee des US-Tanzensembles Shen Yun Performing Arts wurde erfolgreich beendet. Am 11. Mai sind die letzten Vorhänge in Paris, Frankreich, und in Philadelphia und Providence, USA, gefallen. Wenige Tage zuvor fanden am 7. Mai zwei Veranstaltungen in Chuncheon, Südkorea, statt, die aufgrund eines Briefs der chinesischen Botschaft kurzfristig abgesagt worden waren. Ein koreanisches Gericht machte dies jedoch rückgängig.
„Diplomatische Angelegenheit“ im Baeckryung Art Center
Das Baeckryung Art Center ist ein bedeutendes Kulturzentrum der Provinzhauptstadt Chuncheon und gehört zur staatlichen Kangwon National University. Am 1. April gab die Universität noch grünes Licht für die Aufführungen von Shen Yun Performing Arts im Mai im Baeckryung Art Center, zog die Genehmigung aber bald darauf unerwartet zurück. Es hatte eine Intervention der chinesischen Botschaft gegeben.
In einer Erklärung verwies man darauf, dass man eine staatliche Institution sei und dem Bildungsministerium unterstehe. Dadurch sei man in der Lage, „direkt und indirekt die offizielle Position der Republik Korea zu vertreten“, hieß es in einem Brief der Universität an Shen Yun, der der Epoch Times vorliegt. Das mache die Sache jedoch zu einer „diplomatischen Angelegenheit“. Zudem verwies man auf die öffentlichen Interessen der Hochschule mit ihren rund 500 chinesischen Studenten – und äußerte die Befürchtung, dass diese Proteste veranstalten könnten, was zu Zusammenstößen führen könnte, wenn die Aufführungen wie geplant stattfinden würden.
Gericht wertet Absage als „rechtswidrig“
Dieser Argumentation wollte das dazu einberufene Bezirksgericht Chuncheon jedoch nicht folgen und entschied am 30. April zugunsten des New Yorker Kunstunternehmens. Der Weg für die beiden Aufführungen am Nachmittag und Abend des 7. Mai war damit frei.

Zuschauer in der Lobby des Baeckryung Art Center in Chuncheon, der Hauptstadt der Provinz Gangwon, Südkorea, vor der Aufführung am 7. Mai 2025. Foto: Han Kimin/The Epoch Times
Das Gericht erklärte, dass Shen Yun bereits seit 2007 Aufführungen in Südkorea veranstaltet habe, darunter auch im Baeckryung Art Center von Chuncheon – zwei erfolgreiche Aufführungen und ganz ohne Zwischenfälle. Die geäußerten Bedenken hinsichtlich möglicher Zusammenstöße seien vage und schwer zu begründen, stichhaltige Beweise für die Behauptungen der Universität gebe es auch nicht, so das Gericht.
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Zudem sei die Absage erst 20 Tage vor den geplanten Aufführungen erfolgt, obwohl fast zwei Drittel der Tickets bereits verkauft worden waren. Eine Absage zu diesem Zeitpunkt hätte es den Veranstaltern schwer gemacht, den finanziellen Schaden und den Rufverlust wiedergutzumachen, so der Richter. In dem Urteil wurde die Absage als „rechtswidrig“ eingestuft und als „Missbrauch der Ermessensfreiheit“ bezeichnet.
Baeckryung Art Center entschuldigt sich
Für Shen Yun stellt das Urteil einen Durchbruch in Südkorea dar. China ist der wichtigste Handelspartner von Südkorea und hat die Republik bezüglich der Aufführungen von Shen Yun ständig unter Druck gesetzt, diese zu stoppen, berichtet die Epoch Times USA über das Urteil des koreanischen Bezirksgerichts.

Die Aufführung „Flowing Sleeves“ aus dem Programm von Shen Yun Performing Arts 2009. Foto: Shen Yun Performing Arts
In einer Epoch Times vorliegenden E-Mail des Baeckryung Art Center an Shen Yun entschuldigte sich die Konzerthalle. „Wir haben unser Bestes versucht, aber die Schule und das Bildungsministerium bestanden auf einer Absage, also hatten wir keine andere Wahl, als abzusagen.“
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Shen Yun-Moderator Leeshai Lemish erklärte gegenüber der Epoch Times am 7. Mai, es sei ermutigend, dass „ein südkoreanisches Gericht die Gesetze des Landes aufrechterhält und sich gegen den Druck der Kommunistischen Partei Chinas (KPCh) wehrt“.
„Wenn einzelne Menschen standhaft bleiben und das tun, was sie für richtig halten, wie wir jetzt in Südkorea sehen, ist die KPCh machtlos und kann nichts dagegen tun“, so Lemish, der es ein „wunderbares Zeichen“ nannte, „dass die Koreaner genug davon haben, dass Peking ihnen vorschreibt, welche Kunst sie sich ansehen dürfen und welche nicht“. Immer mehr Menschen würden erkennen, dass sie „angesichts des Drucks der KPCh ihre eigenen Rechte und Freiheiten schützen müssen“.
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