Spannungen mit den USA: Militärtraining auf Venezuelas Straßen
Nachdem das US-Militär erneut ein mutmaßliches Drogenschmuggelboot in internationalen Gewässern angegriffen hat, nehmen die Spannungen zwischen Venezuela und den USA weiter zu: In der Hauptstadt Caracas fanden Militärtrainings für die Zivilbevölkerung statt.
Venezuelas Staatschef Nicolás Maduro rief „Millionen“ Zivilisten dazu auf, im Falle eines Angriffs des „amerikanischen Imperiums“ bereit zu sein, „zu den Waffen zu greifen“ und Venezuela zu verteidigen.
USA gegen Drogenschmuggler
US-Kriegsschiffe hatten in diesem Monat mehrmals anscheinend Drogenschmuggler-Boote Venezuelas in internationalen Gewässern angegriffen und versenkt. Nach Angaben von US-Präsident Donald Trump vom Freitag wurden bei dem jüngsten dieser Angriffe „drei Narkoterroristen“ getötet. Mit dieser Attacke stieg die Zahl der Toten durch die Angriffe der US-Kriegsschiffe auf insgesamt 17.
Anders als bei den vorherigen Angriffen machte Trump keine Angaben dazu, ob die jüngste Attacke vor der Küste Venezuelas stattfand. Dort hat die US-Marine eine kleine Flotte zur Bekämpfung des Drogenhandels stationiert.
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Der US-Präsident teilte lediglich mit, dass der Angriff im Zuständigkeitsbereich des Südkommandos der US-Armee erfolgt sei, zu dem Mittel- und Südamerika sowie die Karibik gehören.
Die US-Regierung begründete die Entsendung von Kriegsschiffen vor die venezolanischen Küste mit dem Kampf gegen Drogenkartelle. Zudem verlegte die US-Armee Kampfjets in das US-Außengebiet Puerto Rico. Es ist der größte Einsatz der US-Marine in der Karibik seit Jahrzehnten.

Ein Beamter der US-Zoll- und Grenzschutzbehörde in Pasadena, Texas, am 3. September 2025 zwischen Fässern mit Chemikalien, die zur Herstellung synthetischer Drogen wie Methamphetamin verwendet werden. (Symbolbild). Foto: Ronaldo Schemidt/AFP via Getty Images
Der venezolanische Verteidigungsminister Vladimir Padrino López verurteilte die US-Militärangriffe als „nicht erklärten Krieg“. Dabei seien Menschen, „ob sie nun Drogenhändler sind oder nicht, in der Karibik hingerichtet“ worden. Vom 17. bis 19. September hatte Caracas mit einer dreitägigen Militärübung auf der Karibikinsel La Orchila auf die US-Militärpräsenz reagiert.
Die Trump-Regierung wirft Venezuelas sozialistischem Staatschef Maduro vor, ein Drogenkartell anzuführen und die USA mit Rauschmitteln zu fluten. Maduro bezeichnete seinerseits den US-Militäreinsatz als „die größte Bedrohung“ für Lateinamerika seit hundert Jahren.
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Militärtraining auf der Straße – wenig Teilnehmer
Im dicht besiedelten Stadtteil Petare der Hauptstadt Caracas wurde am Samstag eine Hauptstraße gesperrt, Soldaten brachten dort Gruppen von jeweils 30 Freiwilligen den Umgang mit Waffen bei.
Erste Hilfe und „ideologisches Denken“ waren ebenfalls Inhalt der Militärtrainings für die Zivilbevölkerung. Auch in anderen Teilen des Landes, darunter den Städten San Cristóbal und Barinas im Westen, wurden militärische Schulungen abgehalten.
Auch in anderen Teilen des Landes, darunter den Städten San Cristóbal und Barinas im Westen, wurden militärische Schulungen abgehalten. Nach Angaben von AFP-Journalisten erschienen zu den Kursen nicht allzu viele Teilnehmer.

Panzer der venezolanischen Armee während einer Militärübung auf einer Autobahn in Caracas am 20. September 2025. Foto: Pedro Mattey/AFP via Getty Images
YouTube-Kanal, Streit um Migranten
Unterdessen verschwand der YouTube-Kanal von Venezuelas Staatschef von der Onlineplattform. Der venezolanische Fernsehsender Telesur berichtete, der Kanal Maduros sei am Freitag „ohne jegliche Rechtfertigung“ geschlossen worden.
Dies sei zu einem Zeitpunkt geschehen, an dem sich die USA inmitten von Aktionen der „hybriden Kriegsführung gegen Venezuela“ befänden. Es könne daher nicht ausgeschlossen werden, dass die Deaktivierung des Kanals „politischer Natur“ sei.
Inmitten der zunehmenden Spannungen mit Venezuela drohte Trump dem südamerikanischen Land am Samstag zudem mit „unabsehbaren“ Konsequenzen, falls es sich weigere, aus den USA abgeschobene Migranten zurückzunehmen.
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„Wir wollen, dass Venezuela unverzüglich alle Inhaftierten und Menschen aus psychiatrischen Einrichtungen aufnimmt, die von den venezolanischen Machthabern in die Vereinigten Staaten von Amerika gezwungen wurden“, erklärte Trump in seinem Onlinedienst Truth Social.
Venezuela hatte 2019 die diplomatischen Beziehungen zu den USA abgebrochen, nachdem die USA ebenso wie zahlreiche andere Staaten Maduros damaligen Wahlsieg nicht anerkannt hatten.
Washington belegte Caracas damals zudem mit Sanktionen und verhängte ein Öl-Embargo gegen das südamerikanische Land. Erst kürzlich verdoppelte Washington ein auf Maduro ausgesetztes Kopfgeld auf 50 Millionen Dollar (rund 43 Millionen Euro). (afp/red)
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