Sudan weist Vorschlag für Waffenstillstand zurück

Der Sudan ist Schauplatz eines blutigen Machtkampfs zwischen zwei militärischen Herrschern. Die USA riefen zusammen mit Saudi-Arabien, der VAE und Ägypten zu einer dreimonatigen humanitären Waffenruhe im Sudan auf.
Sudanesische Soldaten feiern die Einnahme des Präsidentenpalastes
Sudanesische Soldaten feiern im März 2025 die Einnahme des Präsidentenpalastes.Foto: Uncredited/AP/dpa
Epoch Times14. September 2025

Die sudanesische Regierung hat einen Vorschlag der USA und mehrerer arabischer Länder für einen Waffenstillstand zur Beendigung des erbitterten Bürgerkriegs zurückgewiesen.

Die Regierung in Khartum lehnte den Vorstoß der Vereinigten Staaten mit Saudi-Arabien, den Emiraten und Ägypten, der auch einen Übergangsprozess hin zu einer zivilen Regierung vorsieht, am Samstag unter Verweis auf ihre Souveränität ab. Am Sonntag meldete die Armee zahlreiche erneute Drohnenangriffe ihrer Gegner.

Der Sudan ist Schauplatz eines blutigen Machtkampfs zwischen der Armee von Militärherrscher Fattah al-Burhan und der RSF-Miliz seines früheren Stellvertreters Mohamed Hamdan Daglo. Eine einheitliche Regierung gibt es eher nicht. In dem Land herrscht nach Einschätzung der UNO die schwerste humanitäre Krise der Welt.

Aufruf zu dreimonatiger Waffenruhe

Das Außenministerium in Khartum erklärte zu der vorgeschlagenen Waffenruhe, zwar sei jeder Vorstoß zu begrüßen, „der zur Beendigung des Krieges beiträgt“. Es müsse dabei aber „die Souveränität des sudanesischen Staates und seiner legitimen Institutionen“ respektiert werden, die derzeit von der Armee kontrolliert werden.

Die USA hatten am Freitag zusammen mit Saudi-Arabien, den Vereinigten Arabischen Emiraten und Ägypten zu einer dreimonatigen humanitären Waffenruhe im Sudan aufgerufen.

Der Präsidentenpalast in Khartum nach der Rückeroberung durch sudanesische Regierungstruppen.

Der Präsidentenpalast in Khartum nach der Rückeroberung durch sudanesische Regierungstruppen. Foto: Uncredited/AP/dpa

Anschließend solle ein dauerhafter Waffenstillstand in Kraft treten, gefolgt von einem neunmonatigen Übergang zu einer zivilen Regierung, hieß es in einer gemeinsamen Erklärung der vier Länder, die vom US-Außenministerium veröffentlicht wurde. Nötig sei ein „transparenter Übergangsprozess, der nicht von einer der Kriegsparteien kontrolliert wird“.

Paramilitärische Angriffe mit Drohnen

Bei dem seit April 2023 andauernden Bürgerkrieg im Sudan wurden nach UN-Angaben bereits zehntausende Menschen getötet, mehr als 14 Millionen Menschen wurden gewaltsam vertrieben. Sowohl der Armee als auch der RSF-Miliz werden Kriegsverbrechen vorgeworfen.

Ein Armee-Sprecher teilte mit, dass es Samstagfrüh in El-Obeid, der Hauptstadt des Bundesstaates Nord-Kordofan, paramilitärische Angriffe mit Drohnen gegeben habe. Die Luftabwehr habe die Geschosse abgefangen, Verletzte habe es bei dem Beschuss rund 400 Kilometer südwestlich von Khartum nicht gegeben.

Vor einigen Tagen hatte die RSF-Miliz eine Angriffsserie mit Drohnen gegen wichtige Infrastruktur und Einrichtungen der Armee rund um Khartum geführt, darunter ein Kraftwerk, eine Raffinerie, eine Waffenfabrik und ein Luftwaffenstützpunkt.

Seitdem die Armee Khartum im März zurückerobert hatte, setzt die RSF-Miliz immer öfter Drohnen für Angriffe auf von der Armee kontrollierte Gebiete ein. (afp/red)



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