Super-Taifun: Mindestens 14 Tote in Taiwan – Schäden auch in Hongkong und Südchina

Durch einen Dammbruch infolge des Super-Taifuns „Ragasa“ sind in Taiwan mindestens 14 Menschen ums Leben gekommen. Bei dem Unglück im östlichen Hualien seien zudem 18 Menschen verletzt worden, 17 weitere würden vermisst, erklärten am Mittwoch die örtlichen Behörden.
„Es war wie der Ausbruch eines Vulkans“, beschrieb der 55-jährige Hsu Cheng-hsiung der Nachrichtenagentur AFP den Dammbruch in Hualien. „Das schlammige Wasser drang bis direkt an die erste Etage meines Hauses.“
„Wie ein Katastrophenfilm“, sagte der 31-jährige Yen Shau über das Unglück infolge des Taifuns, durch das auch eine Brücke fortgespült wurde. Noch eine Stunde vor dem Dammbruch seien zahlreiche Menschen unterwegs gewesen, um Einkäufe zu erledigen, erzählte der Mann, während er Schlamm aus seinem Haus schaufelte.

Schlamm aus einem gebrochenen Damm bedeckt das Gebiet in Hualien (Taiwan) am 23. September 2025. Der Staudamm brach aufgrund starker Regenfälle durch den Supertaifun „Ragasa“. Foto: STR/AFP via Getty Images
Der Vize-Chef der regionalen Brandschutzbehörde, Lee Lung-sheng, sagte AFP, an manchen Häusern seien die Wassermassen sogar bis zur zweiten Etage hochgestiegen. Mittlerweile gehe die Flut jedoch zurück.
Nachdem die Behörden zwischenzeitlich von mehr als 150 Vermissten gesprochen hatten, korrigierten sie die Zahl auf 17, da inzwischen zu zahlreichen Vermissten ein Kontakt hergestellt werden konnte.
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Der taiwanische Regierungschef Cho Jung-tai besuchte das Katastrophengebiet am Mittwoch und sicherte den Betroffenen Hilfe zu. Außerdem müsse geklärt werden, warum die Todesfälle nicht durch eine rechtzeitige Evakuierung verhindert werden konnten. In ganz Taiwan waren mehr als 7600 Menschen vor dem Sturm und seinen Folgen in Sicherheit gebracht worden.
Sturm bahnt sich Weg nach Südchina
Für Hongkong und Teile Südchinas rief der Wetterdienst wegen „Ragasa“ die höchste Sturmwarnstufe aus. Es seien Windgeschwindigkeiten von durchschnittlich 118 Stundenkilometern oder mehr zu erwarten. Später setzte der Wetterdienst die Warnstufe herab.

Ein Mann geht am 24. September 2025 in Hualien an einem beschädigten Auto vorbei, das von den Fluten weggerissen wurde, nachdem während des Durchzugs des Supertaifuns Ragasa ein Stausee gebrochen war. Foto: I-Hwa Cheng/AFP via Getty Images
In Hongkongs staatlichen Krankenhäusern wurden 62 Menschen wegen im Zusammenhang mit „Ragasa“ erlittenen Verletzungen behandelt. Der Super-Taifun habe eine „erhebliche Sturmflut“ verursacht, in küstennahen Gebieten sei das Wasser über drei Meter über den Normalwert gestiegen, hieß es.
Das nahegelegene Macau war ebenfalls von Überschwemmungen betroffen. Laut dem Energieversorger CEM wurde die Stromversorgung in einigen tiefer gelegenen Gebieten unterbrochen.

Vor einem Restaurant am Meer in Tseung Kwan O türmen sich Trümmer, nachdem der Supertaifun Ragasa am 24. September 2025 die Region in Hongkong heimgesucht hat. Foto: Peter Parks/AFP via Getty Images
In Südchina und Hongkong steht das öffentliche Leben in weiten Teilen still. Die chinesischen Behörden in der Provinz Guangdong ließen in einigen Großstädten den Unterricht ausfallen, hielten den öffentlichen Nahverkehr an und stoppten Arbeiten im öffentlichen Raum.
Am Flughafen Hongkong fielen zahlreiche Verbindungen aus. Fluggäste konnten im Vorfeld bei vielen Airlines kostenlos umbuchen und wurden gebeten, sich an die Fluggesellschaften für Informationen zu ihrer Reise zu wenden.

Hongkong vor dem Sturm. Foto: Chan Long Hei/AP/dpa
In der südchinesischen Provinz Guangdong traf „Ragasa“ heute in der Stadt Yangjiang schließlich erneut auf Land, wie die chinesische Meteorologiebehörde im Onlinedienst Weibo mitteilte. In der Stadt zwischen den Millionenmetropolen Zhuhai und Zhanjiang riss der Sturm Bäume, Schilder und Motorroller um, wie AFP-Journalisten berichteten.
Wegen des Sturms blieben auf Anweisung der Behörden Schulen und Betriebe in mindestens zehn Städten in Südchina geschlossen. Die Menschen in den betroffenen Gebieten hatten zuvor zudem die Lebensmittelregale leer gekauft.
Am Wochenende hatte „Ragasa“ bereits auf den Philippinen für erhebliche Schäden gesorgt. Dort wurden Dächer abgedeckt und Bäume entwurzelt, es gab mindestens acht Todesopfer, darunter sieben Fischer. Tausende Menschen suchten Schutz in Schulgebäuden und anderen Evakuierungszentren.(dpa/red)
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