Termin des Tages: DAX startet vor Fed-Entscheid freundlich

Eine Zinssenkung der US-Notenbank gilt unter Börsenanalysen als beschlossene Sache – alles andere als ein Zinsschritt um 25 Basispunkte nach unten wäre eine riesige Überraschung, so QC Partners. Laut EZB-Vizepräsident Luis de Guindos hält die Europäische Zentralbank an ihrem Kurs fest und wird die Leitzinsen nicht senken.
Wird die US-Notenbank Fed erstmals seit Monaten den Leitzins senken? (Archivfoto)
Wird die US-Notenbank Fed erstmals seit Monaten den Leitzins senken?Foto: Andrew Harnik/AP/dpa
Epoch Times17. September 2025

Der DAX ist am Mittwoch freundlich in den Handelstag gestartet. Gegen 9:30 Uhr wurde der Leitindex mit rund 23.450 Punkten berechnet und damit 0,5 Prozent über dem Schlussniveau vom Vortag. An der Spitze der Kursliste rangierten SAP, Rheinmetall und MTU, am Ende Zalando, BASF und Siemens.

Termin des Tages ist der neueste Zinsentscheid der US-Notenbank Federal Reserve am Abend. „Es ist wieder Fed-Tag. Das ist heute einer dieser Börsentage, die erst abends richtig losgehen“, sagte Thomas Altmann von QC Partners.

Weitere Zinsschritte eingeplant

Eine Zinssenkung gelte als beschlossene Sache. Alles andere als ein Zinsschritt um 25 Basispunkte nach unten wäre eine riesige Überraschung. „Entscheidend für die Börsen wird nicht die Zinsentscheidung an sich sein, sondern der Ausblick auf den zukünftigen Zinspfad“, so Altmann.

„Die Börsen preisen aktuell zwei weitere Zinsschritte in diesem Jahr und drei für das kommende Jahr. Sollte diese Erwartung enttäuscht werden, besteht an den Börsen ein Verlustrisiko.“

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Die europäische Gemeinschaftswährung war am Mittwochmorgen etwas schwächer: Ein Euro kostete 1,1843 US-Dollar, ein Dollar war dementsprechend für 0,8444 Euro zu haben.

Der Ölpreis sank unterdessen: Ein Fass der Nordsee-Sorte Brent kostete gegen 9 Uhr deutscher Zeit 68,30 US-Dollar; das waren 17 Cent oder 0,3 Prozent weniger als am Schluss des vorherigen Handelstags.

EZB wird Leitzinsen nicht senken

EZB-Vizepräsident Luis de Guindos warnt vor den Gefahren politischer Einflussnahme auf die Geldpolitik. „Wenn Regierungen in die Geldpolitik eingreifen, führt das später zu Inflation und steigenden Zinsen – das ist keine Theorie, sondern historisch belegt“, sagte de Guindos der „Welt“.

Zur Zinspolitik stellte de Guindos klar, dass die EZB vorerst an ihrem Kurs festhält. „Wir halten den aktuellen Zinssatz unter den gegebenen Umständen für angemessen – basierend auf der Inflationsentwicklung, unseren Projektionen und der Transmission unserer Geldpolitik“, sagte er.

Die Entscheidung, die Leitzinsen nicht zu senken, sei im Rat einstimmig gefallen. Zudem sei sich das Gremium darüber einig, „dass wir alle Optionen offenhalten müssen. Sollte sich die Lage ändern, passen wir unseren Kurs an“, sagte der EZB-Vize. „Märkte reagieren volatil – eine Zentralbank darf aber nicht volatil sein. Deshalb müssen wir vorsichtig agieren. Und das tun wir“, so de Guindos.

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Staatsfinanzen von Frankreich und Deutschland kein Thema

Mit Blick auf das wachsende Defizit Frankreichs und steigende Verteidigungsausgaben in Europa sagte de Guindos, die europäischen Verträge seien entscheidend für solide Staatsfinanzen.

Zugleich bekräftigte er, dass es aktuell keinen Anlass für die EZB gebe, über das Anleihekaufprogramm TPI zu intervenieren, da die Finanzmärkte „ruhig und geordnet“ seien. „Es gibt keine Anzeichen für Liquiditätsengpässe, und die Spreads zwischen den Staatsanleihen der Euro-Länder sind derzeit kein Grund zur Besorgnis“, sagte de Guindos.

Zum Standort Deutschland äußerte sich der Währungshüter zuversichtlich. „Ich erinnere mich noch gut an die Zeit, als Deutschland als `kranker Mann Europas` galt. Sechs Jahre später war das Land wieder der Wachstumsmotor. Ich habe vollstes Vertrauen in die deutsche Wirtschaft“, sagte er.

Natürlich gebe es Herausforderungen: „Deutschland hat sich zu lange auf billige Energie aus Russland verlassen. Und sein bisheriges Geschäftsmodell mit Fokus auf Ausfuhren in die USA und nach China steht angesichts der zahlreichen Handelsstreitigkeiten vor Herausforderungen.“ Mit dem Sondervermögen für Infrastruktur habe Deutschland jedoch „eine wichtige Weiche gestellt“. (dts/ks)



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