Tödliche DNA-Waffen und „ethnisch-genetische Angriffe“: US-Gesetze sollen Bürger schützen

Im Jahr 1975 trat die Biowaffenkonvention zur Ächtung von Biowaffen in Kraft. Wirksame Kontrollmechanismen fehlen jedoch. Mittlerweile gibt es die wachsende Sorge, dass biotechnologische Fortschritte Regimen wie China ermöglichen könnten, die DNA von Bürgern zu einer Waffe zu machen. In den USA haben Bundesstaaten deshalb begonnen, Schutzgesetze zu erlassen.
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Genforschung kann auch militärisch genutzt werden. (Symbolbild)Foto: iStock
Von 16. April 2025

Vor einigen Wochen warnte ein inoffizieller Blog des US-Militärs über neue Risiken in Form von Drohnen als Transportmittel für biologische Waffen. Auch kleinere Mächte oder Terrororganisationen hätten so die Möglichkeit, „über ihre Gewichtsklasse hinaus zu boxen“. Allerdings ist auch der strategische Einsatz solcher weltweit geächteten und völkerrechtlich verbotenen Waffen durch Großmächte nicht ausgeschlossen.

Vor diesem Hintergrund haben mehrere US-Bundesstaaten damit begonnen, Schutzmaßnahmen für die DNA ihrer Bürger vor dem chinesischen Regime zu ergreifen. Denn China sammelt seit Jahren massiv genetische Informationen von Amerikanern.

Tödliche DNA-Waffen und „Supersoldaten“

Der US-Abgeordnete Jason Crow, Mitglied des Geheimdienstausschusses des Repräsentantenhauses, sagte während der Aspen Security Forum Sicherheitskonferenzkonferenz im Jahr 2022:

Derzeit werden Waffen entwickelt und wurden schon entwickelt, die auf bestimmte Personengruppen ausgerichtet sind.“

„Man kann tatsächlich die DNA einer Person, ihr medizinisches Profil nehmen und eine biologische Waffe gezielt einsetzen, die genau diese Person tötet oder sie kampfunfähig macht“, erklärte der Abgeordnete.

Wenn so etwas in größerem Maßstab auf genetische Übereinstimmungen ganzer Gruppen angewendet werden würde, könnten diese gezielt anfällig gegenüber sogenannten „genetisch selektiven Biowaffen“ gemacht werden.

Aber auch das Gegenteil ist denkbar. Eine feindliche Macht könnten etwa „Supersoldaten“ erschaffen, die gewisse Resistenzen aufweisen.

Der damalige Geheimdienstkoordinator und heutige CIA-Direktor John Ratcliffe erklärte am 3. Dezember 2020 im „Wall Street Journal“, dass man Hinweise habe, dass China „in dem Bemühen, Soldaten mit biologisch verbesserten Fähigkeiten zu entwickeln, Menschenversuche an Mitgliedern der Volksbefreiungsarmee durchführt“. Ratcliffe warnte: „Es gibt keine ethischen Grenzen für Pekings Streben nach Macht.“

Weltweit sorgte für Aufregung im Jahr 2018 der Fall des chinesischen Biowissenschaftlers He Jiankui. Dieser hatte erklärt, die ersten genetisch veränderten Menschen erschaffen zu haben, deren DNA mithilfe der CRISPR-Technologie angeblich gegen HIV resistent gemacht worden sei. Der Bioethik-Skandal löste international Debatten um die Gefahren der Biotechnologie aus. China zeigte sich nach dem Aufschrei „geschockt“ und verurteilte den Forscher der renommierten Southern University of Science and Technology in Shenzhen 2019 zu drei Jahren Haft.

CRISPR („Gen-Schere“) ist eine revolutionäre Gen-Editierungstechnologie, die es Wissenschaftlern ermöglicht, DNA-Sequenzen präzise und gezielt zu verändern, was ein Potenzial für die Behandlung von Krankheiten und die Verbesserung von Nutzpflanzen bietet. Die Wissenschaftler können bestimmte Merkmale verstärken oder unerwünschte entfernen.

Expertin warnt vor „ethnisch-genetischen Angriffen“

Das kommunistische Regime in China hat alle chinesischen Unternehmen dazu verpflichtet, Technologien und Informationen mit dem Militär und den Geheimdiensten des kommunistischen Landes zu teilen.

Emma Waters, Analystin beim US-Thinktank Heritage Foundation, erklärte gegenüber der Epoch Times, dass Chinas potenzielle Sammlung von DNA- und Gesundheitsdaten von Amerikanern ein erhebliches Risiko für die nationale Sicherheit darstelle.

„Allein im vergangenen Jahrzehnt haben chinesische Funktionäre und Militärs biotechnologische Fortschritte als Zukunft der Kriegsführung priorisiert“, so die Expertin. Sie warnte: „In chinesischen Veröffentlichungen werden ‚ethnisch-genetische Angriffe‘, die auf eine bestimmte Bevölkerungsgruppe abzielen, als eine der Methoden diskutiert, die sie verfolgen möchten.“

Waters sagte, die US-Regierung müsse sicherstellen, dass Gesundheitsdaten und genetische Informationen von Bürgern nicht von Unternehmen gekauft oder bearbeitet werden, die Verbindungen zu China hätten.

Anträge auf Biotechnologieverträge in den USA, die auf Bundesmittel angewiesen sind, müssten genau geprüft werden, um mögliche Risiken für die nationale Sicherheit und etwaige Verbindungen zu ausländischen Gegnern zu bewerten, fordert die Biotechexpertin.

Bundesstaaten handeln eigenständig

Genetische Daten werden beispielsweise von Unternehmen für Herkunftstests und Ahnensuche gesammelt. Solche Daten könnten dann auch in die falschen Hände geraten. Während immer mehr Amerikaner DNA-Testdienste nutzen, ist es den Abgeordneten im US-Kongress trotz parteiübergreifender Unterstützung noch nicht gelungen, entsprechende Gesetzesentwürfe durchzubringen, die die genetischen Informationen schützen.

Daniel Zolnikov, Senator im Bundesstaates Montana, sagte gegenüber der Epoch Times, dass die Bundesstaaten die Führung übernehmen müssten, um die DNA-Privatsphäre der Bürger vor ausländischen Gegnern wie China zu schützen, da der Kongress es versäumt habe, mit den Bedrohungen Schritt zu halten: „Ihre Technologiegesetze sind seit Jahrzehnten veraltet. Wenn sie es nicht tun und nur Reden halten, aber keine Gesetze erlassen, dann machen wir es wohl“, erklärte der Republikaner.

Zolnikov unterstützt aktuell das Gesetz Montana Genomic Security Act, das gerade im Parlament diskutiert wird und auf einem seit 2023 gültigen Gesetz, dem Genetic Information Privacy Act, aufbaut.

Letzteres regelt den Schutz genetischer Informationen und verpflichtet Unternehmen wie Ancestry.com dazu, die ausdrückliche Zustimmung der Verbraucher vor der Weitergabe genetischer Daten an Dritte einzuholen. Es beinhaltet auch das Recht auf Löschung persönlicher Daten und biologischer Proben.

Das neue Gesetz soll „die Sammlung und Analyse genetischer Informationen für militärische Zwecke und Überwachungszwecke durch die Volksrepublik China“ unterbinden. Es soll auch medizinische oder Forschungseinrichtungen in Montana davon abhalten, DNA-Sequenzierer oder Software zu verwenden, die aus China kommen.

Pro Verstoß drohen 10.000 US-Dollar Strafe und Betroffenen werden für jede unbefugte Nutzung ihrer genetischen Informationen mindestens 5.000 US-Dollar zugesprochen.

Tennessees Gesetz gegen Chinas Datenklau – und Organraub

Bislang haben mindestens 24 US-Bundesstaaten entsprechende Gesetze verabschiedet oder haben Gesetzentwürfe am Laufen, um ausländischen Gegnern den Zugriff auf genetische Daten zu verwehren und die Speicherung von DNA-Informationen im Ausland zu untersagen.

Am 1. April scheiterte ein entsprechender Gesetzesentwurf Utahs, während Tennessee seine Maßnahme kürzlich in ein Gesetz umsetzen konnte.

Anfang April unterzeichnete der Gouverneur von Tennessee, Bill Lee, den Genomic Security and End Organ Harvesting Act. Damit plant der Südstaatenstaat zu verhindern, dass sensible genetische Daten von US-Bürgern in die Hände des chinesischen Regimes fallen.

Mit dem am 1. Januar 2026 in Kraft tretenden Gesetz bekämpft Tennessee auch den Organtourismus nach China, indem es die Finanzierung von Organtransplantationen in China durch Krankenkassen im Bundesstaat verbietet.

Wie schon die Bundesstaaten TexasUtah und Idaho geht Tennessee damit mit einem Gesetz gegen die schweren Menschenrechtsverletzungen in China vor, die mit dem Organraub in Krankenhäusern des kommunistischen Regimes verbunden sind. Die Hauptopfergruppe sind Falun-Gong-Praktizierende.

Gen-Daten geleakt: Der Fall 23andMe

Im Jahr 2023 legte ein Hacker die genetischen Daten von etwa 7 Millionen Nutzern von 23andMe offen. Das US-amerikanische Biotechnologie- und Genetikunternehmen, das sich auf Gentests für Verbraucher spezialisiert hatte, gab am 23. März seine Insolvenz bekannt. Datenschutzexperten rieten Verbrauchern daraufhin, ihre gespeicherten Daten bei dem Unternehmen zu löschen.

„Genetische Daten sind nicht nur persönliche Informationen – sie sind die Blaupause Ihres gesamten biologischen Profils. Wenn ein Unternehmen pleitegeht, sind diese persönlichen Daten ein Vermögenswert, der verkauft werden kann – mit potenziell weitreichenden Folgen“, erklärte Adrianus Warmenhoven, Cybersicherheitsexperte bei NordVPN. Der Datenschutzexperte warnte: „Was wir bei 23andMe erleben, ist ein deutlicher Weckruf für den Datenschutz.“

Der Artikel basiert auf „States Move to Protect Americans’ DNA From China“, erschienen auf theepochtimes.com.



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