Trump erhöht Zölle für Kanada um weitere 10 Prozent

Handelsstreit: US-Präsident Trump erhöht die Zölle auf kanadische Produkte. Hintergrund ist eine umstrittene Werbekampagne der kanadischen Provinz Ontario. Für Kritik sorgte der Spot auch bei der Ronald Reagan Foundation.
Titelbild
Ein Lastwagen überquert die Ambassador Bridge, den Grenzübergang zwischen Windsor, Ontario (Kanada) und Detroit (USA, Michigan) am 1. März 2025.Foto: Geoff Robins/AFP via Getty Images
Epoch Times26. Oktober 2025

Nach dem Abbruch der Handelsgespräche mit Kanada wegen einer umstrittenen Werbekampagne hat US-Präsident Donald Trump eine Erhöhung der Zölle für Einfuhren aus Kanada um weitere 10 Prozent angekündigt.

„Wegen ihrer gravierenden Falschdarstellung der Fakten und ihres feindlichen Akts erhöhe ich die Zölle für Kanada um weitere 10 Prozent im Vergleich zu dem, was sie aktuell zahlen“, erklärte Trump am 25. Oktober während seines Fluges nach Asien auf der Online-Plattform Truth Social.

Streit um Werbespot mit Worten von US-Präsident Reagan

Die umstrittene Werbung hätte „sofort“ zurückgezogen werden sollen, stattdessen sei sie am Freitagabend bei den World Series – einer wichtigen Sportveranstaltung – erneut gezeigt worden, kritisierte Trump. Wegen der TV-Anzeige hatte Trump am 23. Oktober die Handelsgespräche mit Kanada vorerst abgebrochen.

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Die kanadische Provinz Ontario hatte den Beitrag auch in verschiedenen US-Fernsehsendern geschaltet.

Darin war zu Bildern von US-Arbeitern und -Familien die Stimme des früheren US-Präsidenten Ronald Reagans zu hören, der vor Zöllen auf ausländische Importe warnt. „Auf lange Sicht schaden solche Handelshindernisse jedem amerikanischen Arbeiter und Verbraucher“, sagt der frühere Präsident von den Republikanern (1981 bis 1989) in dem Spot.

Für Kritik sorgte der Spot auch bei der Ronald Reagan Foundation. Die Stiftung, die den Nachlass des 2004 gestorbenen Republikaners verwaltet, warf der Provinz eine „selektive“ Nutzung des Audio- und Videomaterials aus Reagans Rede vom April 1987 vor und eine „falsche“ Deutung der Ansprache. Die Stiftung behielt sich rechtliche Schritte vor.

Ontario vs. Trump

Am 24. Oktober hatte die kanadische Provinz Ontario nach Kritik von Trump die Ausstrahlung des Anti-Zoll-Werbeclips ausgesetzt – jedoch nicht mit sofortiger Wirkung, sondern erst ab Montag.

Man habe das Ziel erreicht, indem das amerikanische Publikum auf höchster Ebene erreicht worden sei. Intention sei gewesen, eine Diskussion darüber anzustoßen, welche Folgen Zölle auf Arbeitnehmer und Firmen haben.

In seinem jüngsten Post warf Trump Kanada eine „feindselige Handlung“ vor. Er erklärte, dass Kanada Richter in den USA, die sich mit Zöllen befassen, beeinflussen wolle. Das oberste Gericht in den USA, der Supreme Court, befasst sich aktuell auf Antrag der US-Regierung mit Trumps Zollpolitik.

Trump verhängte Anfang April Zölle gegen Kanada und zahlreiche weitere Handelspartner weltweit. Obwohl er eine Reihe dieser Aufschläge später absenkte, gelten für Kanada vor allem Zölle von 50 Prozent auf Stahl und Aluminium, 25 Prozent für Autos und 10 Prozent auf Holz. Auf Stahl und Aluminium sowie Autos aus den USA hat die Regierung in Ottawa Gegenzölle verhängt. (afp/dpa/red)



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