Trump erwägt die Entsendung der Nationalgarde nach Washington zur Verbrechensbekämpfung

Nach einer schweren Gewalttat gegen einen DOGE-Mitarbeiter in Washington, D.C. am Wochenende, will US-Präsident Trump die Verwaltung der Stadt unter Bundeskontrolle stellen. Dazu müsste das Autonomiegesetz des District of Columbia aufgehoben werden.
Titelbild
Mitglieder der Nationalgarde am 2. März 2021 an der Ostfront des US-Kapitols auf dem Capitol Hill in Washington, D.C.Foto: Brendan Smialowski/AFP via Getty Images
Von 8. August 2025

In Kürze:

  • Ein DOGE-Mitarbeiter wurde am Wochenende in Washington von Teenagern blutig geschlagen.
  • US-Präsident Donald Trump erwägt, zur Verbrechensbekämpfung die Nationalgarde in der Hauptstadt einzusetzen.
  • Washington, D.C. wird von einer eigenen, eingeschränkt autonomen Regierung verwaltet, wobei der US-Kongress das letzte Wort bei lokalen Entscheidungen hat.
  • Trump prüft die Aufhebung des Autonomiegesetzes des District of Columbia, um die Kriminalität bekämpfen zu können.

 

US-Präsident Donald Trump hat seine Absicht bekräftigt, Washington unter die Kontrolle seiner Regierung zu stellen. Er begründet dies, um gegen Kriminalität in der Hauptstadt vorgehen zu können.

„Wir denken darüber nach, ja, denn die Kriminalität ist unglaublich“, antwortete Trump am Mittwoch (Ortszeit) auf die Frage eines Journalisten, ob das Weiße Haus plane, die Kontrolle über die Institutionen der Stadt, insbesondere die Polizei, zu übernehmen.

Der US-Präsident verwies auf eine hohe Kriminalitätsrate, Übergriffe und Morde und erklärte, dass seine Regierung „vielleicht sehr schnell“ die Nationalgarde in der Hauptstadt einsetzen müsse – so wie es bereits zuvor in Kalifornien geschehen war.

„Washington, D.C. muss für alle Amerikaner und vor allem für die ganze Welt sicher, sauber und schön sein. Wenn DC sich nicht schnell zusammenreißt, bleibt uns nichts anderes übrig, als die Kontrolle über die Stadt zu übernehmen, sie so zu regieren, wie sie regiert werden sollte, und Kriminellen klarzumachen, dass sie nicht mehr ungestraft davonkommen werden“,

schrieb Trump bereits am Dienstag auf Truth Social.

DOGE-Mitarbeiter von Teenagern brutal zusammengeschlagen

Die Forderung erfolgte, nachdem es am vergangenen Wochenende in Washington, D.C. zu einer schockierenden Gewalttat gekommen war. Laut Trump sei das Opfer ein Mitarbeiter der Arbeitsgruppe für staatliche Ausgabenkürzungen (DOGE). Das DOGE-Team war eingesetzt worden, um gegen verschwenderische Staatsausgaben vorzugehen.

Edward Coristine, auch unter dem Spitznamen „Big Balls“ bekannt,  wurde von mehreren Teenagern brutal geschlagen und schwer verletzt, als er einen Autoraub verhinderte. Die Identität der Täter ist unklar.

„Ein junger Mann […] wurde in D.C. von einer Bande Schlägertypen zusammengeschlagen“, sagte Trump gegenüber Reportern im Weißen Haus. „Entweder sie bringen ihre Angelegenheiten in Bezug auf die Regierung und den Schutz in Ordnung, oder wir müssen die Stadt unter Bundesverwaltung stellen und sie so führen, wie sie geführt werden sollte.“

In seinem Beitrag auf Truth Social fügte Trump ein Bild des Opfers bei, das aufgrund des Angriffs blutüberströmt war.

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Dazu kommentiert er: „Lokale ‚Jugendliche‘ und Gangmitglieder, manche erst 14, 15 oder 16 Jahre alt, greifen willkürlich unschuldige Bürger an, überfallen, verstümmeln und erschießen sie, da sie wissen, dass sie fast sofort danach wieder freigelassen werden“.

Seiner Meinung nach müsse das „Gesetz in D.C. geändert werden, um diese ‚Minderjährigen‘ wie Erwachsene zu verfolgen und sie ab dem Alter von 14 Jahren für lange Zeit einzusperren.“

Derzeit können Minderjährige bereits ab 15 Jahren bei schweren Gewaltverbrechen als Erwachsene angeklagt werden.

Elon Musk meldet sich zu Wort

Elon Musk, der DOGE eine Zeit lang geleitet hatte, rief in den sozialen Medien ebenfalls dazu auf, „Washington, D.C. zu föderalisieren“.

Musk schrieb auf X: „Vor einigen Tagen versuchte ein Dutzend junger Männer in Washington, D.C., nachts das Auto einer Frau anzugreifen.“ Der DOGE-Mitarbeiter sei zum Tatort geeilt, um die Frau zu schützen. Laut Musk habe der Mann eine Gehirnerschütterung erlitten, konnte die Frau aber retten.

Aufhebung des Autonomiegesetzes

Trump erwähnte, dass er die Aufhebung des Autonomiegesetzes des District of Columbia in Erwägung ziehen könnte, wenn die lokalen Regierungen nicht in der Lage seien, die Kriminalität zu bekämpfen.

Gemäß einem Gesetz aus dem Jahr 1973 wird Washington von einer vom District of Columbia gewählten Regierung verwaltet – einschließlich des Bürgermeisters –, wobei der US-Kongress eine Aufsichtsfunktion hat.

Washington, D.C. wurde 1790 gegründet und liegt zwischen Virginia und Maryland. Während der Haushalt des Distrikts vom Kongress kontrolliert wird, genießen die Einwohner des Distrikts ein gewisses Maß an Autonomie, da sie gemäß dem sogenannten „Home Rule Act“ ihren eigenen Bürgermeister und Stadtrat wählen können.

Wenn die Bundesregierung die Macht in Washington, D.C. übernehmen wollte, müsste sie ein neues Gesetz zur Aufhebung dieses Autonomiegesetzes verabschieden und es anschließend vom Präsidenten unterzeichnen lassen.

Kritik aus Washington

Eleanor Holmes Norton, die Delegierte für Washington im US-Repräsentantenhaus, gab auf X bekannt: „Präsidenten haben nicht die Befugnis, die Kontrolle über D.C. zu übernehmen. Der Kongress müsste ein Gesetz verabschieden“. Sie werde jedoch nicht zulassen, dass es so weit komme, fügte sie hinzu.

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Nach Angaben des Metropolitan Police Department von Washington, D.C. war die Gewaltkriminalität in den ersten sieben Monaten des Jahres 2025 um etwa 26 Prozent niedriger als im gleichen Zeitraum des Vorjahres, und die allgemeine Kriminalitätsrate sank um etwa 7 Prozent. Darüber hinaus sank die allgemeine Kriminalitätsrate im Jahr 2024 im Vergleich zu 2023 um etwa 15 Prozent.

Das Büro von D.C.s Bürgermeisterin Muriel Bowser reagierte gegenüber der englischen Epoch Times nicht sofort auf die Bitte um Stellungnahme.

(Mit Material von Agenturen und The Epoch Times)

 

 



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