Trump fordert Todesstrafe bei Mord in Washington, D.C.

Der US-Präsident schlägt vor, die Todesstrafe für alle Mörder in der Hauptstadt zu fordern. Die Mordrate liegt in Washington, D.C. bei 27,3 pro 100.000 Einwohnern und damit deutlich über dem US-Durchschnitt von 5,76. Auch im internationalen Vergleich ist das sehr hoch – Berlin erreicht 1,6.
Titelbild
US-Nationalgarde am 26. August 2025 auf der National Mall in der Nähe des Washington Monument in Washington, D.C.Foto: Saul Loeb/AFP via Getty Images
Von 28. August 2025

In Kürze:

  • Trump fordert die Todesstrafe für alle, die in der Hauptstadt der USA einen Mord begehen.
  • Seit dem Einsatz der Nationalgarde gab es 1.094 Festnahmen durch die Polizei. Das FBI nahm 28 Menschen fest.
  • Die Mordrate liegt in Washington, D.C. bei 27,3 pro 100.000 Einwohnern und damit deutlich über dem US-Durchschnitt von 5,76. Auch im internationalen Vergleich ist das sehr hoch – Berlin erreicht 1,6.

 

US-Präsident Donald Trump fordert die Todesstrafe für jeden, der in der Hauptstadt der Vereinigten Staaten einen Mord begeht.

„Wenn jemand in der Hauptstadt – Washington, D.C. – jemanden tötet, werden wir die Todesstrafe anstreben“, sagte er während einer Kabinettssitzung am 26. August. Trump sagte, dies sei „eine sehr starke Präventivmaßnahme“.

Einsatz der Nationalgarde

Der District of Columbia hat die Todesstrafe 1981 abgeschafft, doch eine Anklage wegen Mordes auf Bundesebene könnte zur Todesstrafe führen. Die Todesstrafe existiert in 27 Bundesstaaten.

Die englischsprachige Ausgabe der Epoch Times wandte sich für weitere Auskünfte an das Büro der demokratischen Bürgermeisterin Muriel Bowser, erhielt jedoch bis zum Zeitpunkt der Veröffentlichung keine Antwort.

Trump kündigte am 11. August den Einsatz von Hunderten Nationalgardisten in der Hauptstadt des Landes an, um das Problem der Kriminalität anzugehen.

Er berief sich auf den D.C. Home Rule Act von 1973, der dem Präsidenten für 48 Stunden die Kontrolle über die Polizeibehörde Metropolitan Police Department (MPD) gewährt. Der Präsident kann diese Kontrolle durch eine Mitteilung an den US-Kongress um bis zu 30 Tagen verlängern. Nach 30 Tagen muss der Kongress Verlängerungen genehmigen.

[etd-related posts=“5214876,5214265″]

Trump übertrug Justizministerin Pam Bondi die Leitung des MPD. Terry Cole, der Leiter der Drogenbekämpfungsbehörde Drug Enforcement Administration, übernahm die Funktion des interimistischen Bundeskommissars der Polizeibehörde.

Mit dem D.C. Home Rule Act von 1973 erhielt Washington, D.C. erstmals einen Bürgermeister sowie einen Stadtrat mit 13 Mitgliedern, während der Kongress weiterhin die Oberaufsicht behielt. Zuvor lag die vollständige politische und administrative Kontrolle beim US-Kongress.

Trump übernimmt Polizeibehörde

Auf eine Frage von Iris Tao von NTD, dem Schwestermedium der Epoch Times, antwortete Trump, dass er eine Präsenz der Strafverfolgungsbehörden und der Nationalgarde länger als 30 Tage befürworte. Er wolle nicht den nationalen Notstand ausrufen müssen. Tao hatte zuvor in der Kabinettssitzung berichtet, wie sie selbst vor zwei Jahren in der Hauptstadt Opfer eines bewaffneten Überfalls geworden ist.

Trump unterzeichnete ein Dekret, mit dem er einen Notstand wegen Kriminalität im District of Columbia ausrief, sowie ein Memorandum zur Mobilisierung der Nationalgarde von Washington.

Nationalgardisten sind nicht befugt, Personen festzunehmen. Sie können diese jedoch bis zum Eintreffen der Polizei in Gewahrsam nehmen.

Die Polizei spricht von über 1.000 Festnahmen

Seit Trumps Übernahme des MPD durch die Zentralregierung gab es laut Bondi bis zum 26. August 1.094 Festnahmen und 115 beschlagnahmte Waffen.

Am 25. August wurden 87 Menschen festgenommen und vier illegale Schusswaffen durch die Strafverfolgungsbehörden beschlagnahmt, sagte sie in einem Beitrag auf X.

Im District of Columbia gab es in den vergangenen zwölf Tagen keinen Mord, allerdings kam es am 26. August im Südosten Washingtons zu einer tödlichen Schießerei.

Auch das FBI nahm Menschen fest. Laut Kash Patel, dem Direktor der Behörde, hat das FBI am 25. August in Washington 28 Personen verhaftet. Weiterhin wurden vier illegale Schusswaffen sichergestellt und in sieben Fällen illegale Drogen beschlagnahmt.

Mordrate: 27 bei 100.000 Einwohnern

In den Statistiken des MPD ist für 2024 von 29.348 Verbrechen in Washington die Rede. Darunter waren 3.469 Gewalttaten, 1.026 Angriffe mit einer gefährlichen Waffe und 2.113 Raubüberfälle.

Laut Angaben des MPD sind die Mordfälle in der US-Hauptstadt verglichen mit 2024 um 14 Prozent zurückgegangen, während Raubüberfälle um 31 Prozent abgenommen haben. Insgesamt seien Gewaltverbrechen um 27 Prozent zurückgegangen, Einbrüche um 22 Prozent und Eigentumsdelikte um 5 Prozent. Die Polizeigewerkschaft in D.C. beschuldigte die Behörde jedoch, Kriminalitätsdaten absichtlich gefälscht zu haben.

Die Mordrate lag bei 27,3 pro 100.000 Einwohnern – die vierthöchste im Land und mehr als doppelt so hoch wie vor einem Jahrzehnt. 2025 gab es bisher mehr als 100 Morde. Eine Mordrate von 27 pro 100.000 Einwohnern gilt international als sehr hoch und liegt deutlich über dem US-Durchschnitt von 5,76 im Jahr 2023 sowie dem Wert der meisten Industrieländer.

In St. Louis lag die Mordrate bei 54 pro 100.000 Einwohnern für 2024. Auch in New Orleans, Detroit und Atlanta sind die Mordraten hoch. New York City kommt hingegen auf 4 pro 100.000.

Berlin meldete 2024 eine Mordrate von 1,6 pro 100.000 Einwohnern. Als die gefährlichste Stadt der Welt gilt die Hauptstadt von Haiti, Port-au-Prince, mit einer Rate von 139,3.

Der Artikel erschien im Original auf theepochtimes.com unter dem Titel „Trump Calls for Death Penalty for Murders in Washington“. (deutsche Bearbeitung ks)



Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion