Trump in London: USA und Großbritannien besiegeln milliardenschwere Wirtschaftsallianz
In Kürze
- Trump zu zweitägigem Staatsbesuch in Großbritannien eingetroffen
- Gespräche über Investitionen in Milliardenhöhe und neues Zollabkommen
- Vorteile für britische Automobil-, Luftfahrt- und Agrarindustrie gegenüber der EU
- Ziel: Unabhängigkeit von russischem Kernbrennstoff bis 2028
Am Dienstag, 16. September, brach US-Präsident Donald Trump zu einem zweitägigen Staatsbesuch in Großbritannien auf. Er ist der bislang erste US-Präsident, den das britische Königshaus zweimal eingeladen hat. In seiner ersten Amtszeit war Königin Elisabeth II. im Jahr 2019 Trumps Gastgeberin im Buckingham Palace, dieses Mal ist es König Charles III.
Vor seiner Abreise betonte der US-Präsident:
„Meine Beziehung zum Vereinigten Königreich ist sehr gut, und Charles ist mein Freund. Es ist das erste Mal, dass ein Präsident zweimal diese Ehre erhält.“
Premierminister Keir Starmer sprach von einem „beispiellosen Schritt“ und hob die Bedeutung der besonderen Partnerschaft zwischen Großbritannien und den USA hervor.
Zolldeal zwischen USA und Großbritannien als Meilenstein bilateraler Beziehungen
Der erste Tag des Besuchs wird zeremoniell geprägt sein. Trump und seine Frau Melania besuchen das Grab von Königin Elizabeth II. Am Abend gab es ein Staatsbankett im Schloss Windsor. Am Donnerstag geht es vor allem um zentrale Fragen des bilateralen Handels und der Wirtschaft. Trump und Starmer wollen mehrere Investitions- und Partnerschaftsabkommen im Umfang von Dutzenden Milliarden US-Dollar unterzeichnen.
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Bereits im Juni hatten beide am Rande des G7-Gipfels in Kanada ein neues Zollabkommen unterzeichnet. Dieses sieht deutliche Zollsenkungen und Exportkontingente vor, die für Großbritannien teilweise deutlich günstigere Bedingungen gewährleisten als für die EU.
So gestatten die USA Großbritannien die jährliche Einfuhr von bis zu 100.000 britischen Fahrzeugen zu einem Zollsatz von 10 Prozent. Für darüber hinausgehende Lieferungen gilt ein Satz von 25 Prozent. Zuvor hatte der Zollsatz bei 27,5 Prozent gelegen.
Günstige Bedingungen für britische Exporteure – mehr Umsatz für Boeing
Strafzölle für Stahl und Aluminium bleiben bei 25 Prozent. Für ein noch zu bestimmendes Kontingent sollen sie vollständig entfallen. Dazu kamen größere zollfreie Kontingente für US-Rindfleisch und für Ethanol. Großbritannien hat den USA zugesichert, dass seine Airlines größere Mengen an Boeing-Flugzeugen abnehmen werden. Im Gegenzug darf die britische Industrie mehr Flugzeugteile zollfrei exportieren.
Im Vergleich dazu soll für die meisten EU-Einfuhren auf der Grundlage der Vereinbarung von Ende Juli ein Basiszollsatz von 15 Prozent gelten. Ausgenommen sind Produktgruppen wie Flugzeuge, Halbleiterausrüstungen und Chemikalien, die teilweise zollfrei sind. Für Autos und Autoteile sind nach wie vor Zusatzzölle im Gespräch, für Stahl- und Aluminiumprodukte gelten Strafzölle von 50 Prozent.
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Im Rahmen des Trump-Besuchs will man auch ein bilaterales Kernenergieabkommen abschließen. Auf diese Weise soll auch die Abhängigkeit beider Länder von russischem Kernbrennstoff enden – vollständig bis zum Jahr 2028. Dazu kommen geplante Kooperationen in den Bereichen Wissenschaft, zivile Kernkraft, Verteidigungstechnologie und Finanzwirtschaft.
Mehrere Kabinettsmitglieder der USA werden mit nach Großbritannien reisen
Für Donnerstag ist ein bilaterales Treffen mit Starmer geplant, gefolgt von einem Geschäftsempfang und einer Pressekonferenz. Ein hochrangiger Beamter erklärte im Vorfeld des Treffens:
„Dieser historische zweite Staatsbesuch wird die besondere Beziehung zwischen den Vereinigten Staaten und dem Vereinigten Königreich hervorheben und erneuern.“
Gleichzeitig werde mit dem Besuch der bevorstehende 250. Jahrestag der Gründung der Vereinigten Staaten gewürdigt und gefeiert. Neben seiner Frau Melania werden mehrere Kabinettsmitglieder den US-Präsidenten begleiten. Zur Delegation gehören Außenminister Marco Rubio, Finanzminister Scott Bessent, Botschafter Warren Stephens, Sondergesandter Steve Witkoff und Stabschefin Susie Wiles.



















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