Trump kündigt Lieferung von Patriot-Systemen an – Europäer sollen zahlen

US-Präsident Donald Trump will Patriot-Systeme an die Ukraine liefern lassen. Diese seien „dringend nötig“, erklärte er am Sonntag (Ortszeit) an Bord der Air Force One auf dem Flug zum Luftwaffenstützpunkt Andrews vor Journalisten.
„Wir schicken ihnen verschiedene hochentwickelte militärische Ausrüstungsgegenstände, und sie zahlen 100 Prozent der Kosten.“ Für die USA sei es ein Geschäft sein„Wir liefern ihnen Patriot [Raketen], die sie dringend benötigen“, sagte Trump.
Um 10:00 Uhr Ortszeit plant Trump ein Treffen mit NATO-Generalsekretär Mark Rutte. Zudem ist eine Erklärung zur künftigen Russland-Politik der USA angekündigt
Auch Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) wird in Washington erwartet. Er will mit US-Verteidigungsminister Pete Hegseth über die weitere Unterstützung der Ukraine sprechen. Der US-Sonderbeauftragte für die Ukraine, Keith Kellogg, besucht heute erneut Kiew.
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Patriot-Systeme: Verkauf über die EU
Wie viele Patriot-Systeme die Ukraine erhalten soll, ließ Trump offen. Er erklärte, die Waffen würden zunächst an die Europäische Union verkauft, die sie sie dann an die Ukraine weiterreichen könnte.
„Die EU zahlt dafür. Wir zahlen nichts, aber wir werden liefern“, sagte er. Welche Länder die Kosten tragen sollen, blieb offen.
Am 10. Juli brachte Trump auch die NATO als möglichen Zwischenhändler ins Spiel. Er betonte, die USA würden keine Kosten tragen. Das Geschäft sei beim NATO-Gipfel im vergangenen Monat beschlossen worden.
Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) hatte kürzlich in Rom angekündigt, Deutschland wolle von den USA Luftverteidigungssysteme vom Typ Patriot kaufen, um sie der Ukraine im Krieg gegen Russland zur Verfügung zu stellen. Die Ukraine fordert vom Westen mehr Hilfe für die Luftabwehr, um russischen Drohnen- und Raketenangriffen standzuhalten.
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Die Kosten für ein Patriot-Waffensystem variieren je nach Ausstattung und Land. Laut dem Center on Strategic an International Studies beliefen sich 2022 die Kosten einer vollständigen Einheit auf 1,1 Milliarden EU-Dollar. Ein einzelnes System ohne Raketen kostet rund 400 Millionen US-Dollar, die Raketen 690 Millionen US-Dollar. Die Bundeswehr kaufte im Juli 2024 vier Patriot-Systeme für 1,4 Milliarden Euro.
Hersteller Raytheon belieferte bisher 18 Staaten mit dem System, eine Einheit besteht aus Radar, Feuerleitstand, drei bis acht Startgeräten und einer Antennenanlage. Schulungen für das Personal sind aufwendig.
Trump ist zunehmend verärgert über Putin
Der US-Präsident äußerte erneut seinen Ärger über den russischen Präsidenten Wladimir Putin. Er warf ihm vor, kein Interesse an einem Friedensabkommen zu haben – er sei „sehr enttäuscht“ von Putin.
„Ich dachte, er steht zu seinem Wort. Aber er redet schön und bombardiert nachts Menschen. Das gefällt uns nicht“, fügte er hinzu.
US-Außenminister Marco Rubio traf sich am 10. Juli überraschend mit dem russischen Außenminister Sergej Lawrow. Nach dem Treffen brachte er Trumps wachsende Frustration über die stockenden Verhandlungen mit Russland zum Ausdruck.
Am Rande des Gipfeltreffens der ASEAN-Staaten beschrieb Rubio sein Treffen mit Lawrow am Donnerstag als „offenes Gespräch“.
US-Senator deutet Kurswechsel in Russland-Politik an
Der einflussreiche republikanische US-Senator Lindsey Graham stellte bereits vor Trumps jüngsten Ankündigung von Patriot-Lieferungen einen möglichen Kurswechsel in der Russland-Politik in Aussicht.
„Ein Wendepunkt in Bezug auf Russlands Invasion in der Ukraine steht bevor“, sagte er dem US-Fernsehsender CBS am Sonntag. „In den kommenden Tagen werden Sie sehen, wie Waffen in Rekordhöhe geliefert werden, um der Ukraine zu helfen, sich zu verteidigen“, sagt er.
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Seit Monaten habe Trump versucht, Wladimir Putin an den Verhandlungstisch zu bringen. „Er hat die Tür in Bezug auf Russland offen gehalten – diese Tür ist dabei, sich zu schließen“, sagte Graham weiter. Putin habe darauf gesetzt, dass die USA und Europa ermüden. „Das war ein großer Fehler.“
Mit Blick auf die möglichen Veränderungen in der US-Politik erwartete der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj „positive Veränderungen“ für sein Land.
Die führenden Militärs der Ukraine seien angewiesen, dem US-Sonderbeauftragten Kellogg alle „uns vorliegenden Informationen über das Potenzial Russlands und unsere Perspektiven zu übermitteln“, sagte Selenskyj in seiner abendlichen Videoansprache.
Auch die Geheimdienste sollen Kellogg „vollständige Informationen“ bieten. „Wir zählen auch darauf, dass Amerika voll und ganz versteht, was getan werden kann, um Russland zum Frieden zu zwingen.“
(Mit Material von The Epoch Times und den Nachrichtenagenturen)
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