Trump reagiert auf Medwedew: Zwei US-Atom-U-Boote „sind näher an Russland dran“

US-Präsident Donald Trump hat die Entsendung von zwei Atom-U-Booten in Richtung Russland bestätigt, sie seien unterwegs. Er fordert Medwedew auf, „auf seine Worte zu achten, er begebe sich „auf sehr gefährliches Terrain“. Moskau lässt er wissen: „Wir sind absolut vorbereitet“.
Titelbild
US-Präsident Donald Trump verlässt am 1. August 2025 die Air Force One am Lehigh Valley International Airport in Allentown, Pennsylvania. Trump reist für das Wochenende nach Bedminster, New Jersey.Foto: Anna Moneymaker/Getty Images
Von 2. August 2025

US-Präsident Donald Trump hat angekündigt, Atom-U-Boote in Richtung Russland zu entsenden. Er begründete dies mit „provokativen Äußerungen“ des früheren russischen Präsidenten Dmitri Medwedew.

„Ich habe die Verlegung von zwei Atom-U-Booten in die entsprechenden Regionen angeordnet, für den Fall, dass diese törichten und aufwieglerischen Äußerungen mehr als nur das sind“, schrieb Trump auf Truth Social. Offen blieb, ob es nuklear angetriebene U-Boote sind oder U-Boote mit Atomwaffen.

Wortgefecht mit Medwedew

Trump erklärte, der Schritt reagiere auf „äußerst provokative Äußerungen“ von Medwedew, der derzeit stellvertretender Vorsitzender des russischen Sicherheitsrats ist. „Worte sind mächtig und können oft unbeabsichtigte Folgen haben. Ich hoffe, dass dies nicht einer dieser Fälle sein wird“, fügte er hinzu.

Medwedew, ein enger Vertrauter des russischen Präsidenten Wladimir Putin, hatte am 28. Juli im Onlinedienst Trumps Ultimatum an Moskau scharf kritisiert. „Jedes neue Ultimatum ist eine Bedrohung und ein Schritt Richtung Krieg“, schrieb Medwedew.

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Putin verkündete indes am 1. August, dass Russland mit der Serienproduktion der Hyperschallrakete „Oreschnik“ begonnen habe, welche sich auch nuklear bestücken lässt. Die Raketen könnten bis zum Jahresende in Belarus stationiert werden. Belarus ist ein enger Verbündeter Russlands und Nachbarland der Ukraine.

Trump: „Wir sind absolut vorbereitet“

Trump machte in seinem Beitrag keine Angaben dazu, wo die U-Boote stationiert werden könnten oder ob sie näher an Russland heranrücken. Offen blieb auch, ob es sich um atomgetriebene oder Nuklearwaffen bewaffnete U-Boote handelt. Am 1. August antwortete Trump auf die Frage eines Moderators des Senders „Newsmax“, ob sich die Boote Russland bereits genähert hätten: „Ja, sie sind näher an Russland dran“.

Er sagte über die Verlegung der U-Boote: „Nun, wir mussten das tun“. Es sei eine Drohung ausgesprochen worden – deshalb müssten die USA vorsichtig sein. „Ich tue das also aus Gründen der Sicherheit für unsere Bevölkerung.“ Medwedew habe über „Atom“ gesprochen – und wenn es darum gehe, müssten die USA vorbereitet sein. „Und wir sind absolut vorbereitet“, betonte Trump.

Auf die Frage, ob sich seine Sicht auf Putin verändert habe, sagte Trump „Newsmax“: „Er ist offensichtlich ein harter Brocken“, in dieser Hinsicht habe sich seine Einschätzung nicht geändert. Aber er sei überrascht, dass Putin und er zahlreiche gute Gespräche gehabt hätten, die zu einem Ende des Krieges hätten führen können – und plötzliche flögen Bomben.

Der Sondergesandte Steve Witkoff wird nach seinem Besuch in Israel weiter nach Russland reisen. Details zu Witkoffs geplanter Reise nannte Trump nicht.

Trumps Ankündigung in den sozialen Medien ging eine Warnung voraus: Ende Juli hatte Trump Medwedew schon einmal aufgefordert, „auf seine Worte zu achten“, da dieser sich „auf sehr gefährliches Terrain“ begebe. Medwedew hatte zuvor die US-Außenpolitik kritisiert.

Sanktionen und Zölle

Trump drohte Ländern, die weiterhin russisches Öl, Gas oder Waffen kaufen, mit Zöllen von „rund 100 Prozent“. Dies beträfe vor allem China, Indien oder Brasilien, aber auch EU-Länder wie Ungarn, Österreich und die Slowakei.

Medwedew kritisierte Trumps Ultimaten scharf. „Trump spielt mit Russland das Ultimatum-Spiel: 50 Tage oder 10. … Er sollte sich zwei Dinge merken: 1. Russland ist nicht Israel und auch nicht der Iran. 2. Jedes neue Ultimatum ist eine Drohung und ein Schritt in Richtung Krieg“, schrieb Medwedew auf X. „Nicht zwischen Russland und der Ukraine, sondern mit seinem eigenen Land.“

Zuvor hatte der ehemalige russische Präsident die Warnungen als „theatralisch“ bezeichnet und erklärt, dass Russland sich „nicht um die Erklärung schere“.

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Der US-Präsident kritisierte in einer weiteren Botschaft auf Truth Social die „unnötigen Toten“ im Ukraine-Krieg. Alleine seit Jahresbeginn habe Russland 112.500 Soldaten verloren, während 8.000 ukrainische Soldaten getötet worden seien. Vermisste und zivile Opfer seien in dieser Bilanz nicht enthalten.

Mitte Juli hatte sich Trump mit NATO-Verbündeten wie Deutschland auf neue Waffenlieferungen an die Ukraine verständigt, darunter Patriot-Luftabwehrsysteme.

Kremlnahe Experten sehen keine Gefahr durch Trumps Drohung

Kremlnahe Politiker und Experten in Moskau sehen in der von US-Präsident Donald Trump verfügten Verlegung von zwei Atom-U-Booten in die Nähe von Russland keine Bedrohung. Das sei keine Gefahr für Russlands Sicherheit, sagte der Ex-General und Duma-Abgeordnete Leonid Iwlew staatlichen Nachrichtenagentur Tass. Die Stationierung solcher US-Waffen sei Russland bekannt.

Der Parlamentsabgeordnete Viktor Wodolazki meinte, es sei sinnlos, Russland Angst machen zu wollen. Die Nuklearmacht habe weit mehr und besser ausgestattete Atom-U-Boote in den Weltmeeren – und dabei auch die US-Flotte im Visier.

(Mit Material der Nachrichtenagenturen und theepochtimes.com)



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