Trump spricht von „vollständigem Neustart“ in Handelsbeziehungen mit China

Nach Beginn von Handelsgesprächen zwischen den USA und China hat sich US-Präsident Donald Trump zuversichtlich geäußert. Trump schrieb von einem „vollständigen Neustart“ der Handelsbeziehungen.
US-Finanzminister Bessent will in der Schweiz mit der chinesischen Seite verhandeln. (Archivbild)
US-Finanzminister Bessent verhandelt in der Schweiz mit der chinesischen Seite. (Archivbild)Foto: Jacquelyn Martin/AP/dpa
Epoch Times11. Mai 2025

Auf seiner Onlineplattform Truth Social schrieb Trump in der Nacht zum Sonntag von „sehr guten“ Gesprächen in Genf und einem „vollständigen Neustart“ in den Handelsbeziehungen beider Länder. Experten äußerten sich weitaus zurückhaltender zu den Erfolgsaussichten der Verhandlungen, die am Sonntag fortgesetzt werden sollten.

Die „sehr guten“ Gespräche zwischen den beiden größten Volkswirtschaften der Welt seien „ein vollständiger Neustart, der in einer freundlichen, aber konstruktiven Art und Weise ausgehandelt wird“, erklärte der US-Präsident bei Truth Social. „Wir wollen zum Wohle Chinas und der USA eine Öffnung Chinas für amerikanische Unternehmen erreichen“, schrieb er weiter und fügte hinzu: „Großer Fortschritt erzielt!“

Die USA und China hatten am Samstag in der Schweiz Gespräche über ihren Handelskonflikt aufgenommen. Auf US-Seite nehmen daran Finanzminister Scott Bessent und der Handelsbeauftragte Jamieson Greer teil, China wird durch den für Handel zuständigen Vize-Ministerpräsident He Lifeng vertreten. Es sind die ersten Gespräche auf dieser Ebene seit Inkrafttreten der von Trump verhängten massiven Zölle.

Trump hat die meisten chinesischen Importe mit einem Zollsatz von 145 Prozent belegt. China reagierte mit 125 Prozent Zoll auf viele US-Waren.

Vor den Gesprächen in Genf hatte sich Trump kompromissbereit gezeigt und einen 80-prozentigen Zollsatz für China richtig genannt. Seine Sprecherin Karoline Leavitt betonte jedoch, dass Peking ebenfalls zu Zugeständnissen bereit sein müsse, da Washington nicht einseitig Zölle senken werde.

Die Tatsache, dass die Gespräche überhaupt stattfinden, ist laut dem Experten Gary Hufbauer „eine gute Nachricht für die Wirtschaft und die Finanzmärkte“. Er sei jedoch „sehr skeptisch, dass es eine Rückkehr zu so etwas wie normalen Handelsbeziehungen zwischen den USA und China geben wird“, sagte der Non-Resident Senior Fellow am Peterson Institute for International Economics (PIIE). Selbst ein Zollsatz von 70 bis 80 Prozent könnte aus seiner Sicht immer noch zu einer Halbierung des bilateralen Handels führen.

Am Donnerstag hatte Trumps Regierung eine erste Handelsvereinbarung mit Großbritannien verkündet. Eine schnelle Einigung in Genf gilt dagegen als unwahrscheinlich. „Es ist schön, dass sie miteinander reden“, sagte Ökonom Nathan Sheets von der Citigroup. „Aber meine Erwartungen an die tatsächlichen Ergebnisse dieser ersten Gesprächsrunde sind ziemlich begrenzt.“

Ähnlich skeptisch äußerte sich Hufbauer. Der Ökonom sagte, es sei „gut möglich, dass sie Genf mit Äußerungen dazu verlassen, wie konstruktiv und produktiv die Gespräche waren – aber die Zölle nicht wirklich senken“. (afp/red)



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