Trump verschärft Russland-Ultimatum – Kreml: Militäroperation läuft weiter

Mit einem drastisch verkürzten Ultimatum zur Beendigung des Ukraine-Kriegs erhöht US-Präsident Donald Trump den Druck auf Russland. Der Kreml reagiert ausweichend, während Altpräsident Medwedew warnende Worte an Washington richtet.
Titelbild
Kremlsprecher Dmitri Peskow äußert sich zurückhaltend zum verschärften Trump-Ultimatum. (Archivbild)Foto: PAVEL BEDNYAKOV/POOL/AFP via Getty Images
Von 29. Juli 2025

In Kürze:

• Trump erhöht erneut den Druck auf Russland mit einem drastisch verkürzten Ultimatum.
• Der Kreml reagiert zurückhaltend, zeigt sich aber unbeeindruckt.
• Medwedew warnt vor einer Eskalation mit den USA – nicht nur mit der Ukraine.
• Lindsey Graham fordert auf X klare Schritte in Richtung Friedensverhandlungen.


 

In der Russischen Föderation fallen die Reaktionen auf das verschärfte Ultimatum von US-Präsident Donald Trump zur Beendigung des Ukraine-Kriegs zurückhaltend aus. Am Montag, 28. Juli, hatte Trump während eines Treffens mit Großbritanniens Premier Keir Starmer Russland ein früheres Inkrafttreten der angedrohten Zölle in Aussicht gestellt.

Am 14. Juli hatte der US-Präsident erklärt, binnen 50 Tagen eine Vereinbarung zwischen Russland und der Ukraine zum Ende des seit 2022 andauernden Krieges zu erwarten. Das wäre de facto Ende August. Andernfalls würden die USA nicht nur Zölle in Höhe von 100 Prozent auf russische Waren, sondern auch auf Waren aus den Ländern seiner Handelspartner erheben.

Der Kreml reagiert verhalten – aber bleibt hart

Am Montag kündigte Trump an, er wolle die Frist zur Beendigung der Kampfhandlungen auf „nur noch zehn oder zwölf Tage“ reduzieren. Sollte es bis dahin noch keine Abmachung für eine Waffenruhe oder einen Frieden geben, würden die Zölle in Kraft treten. Trump begründete den Schritt damit, von Russlands Präsident Wladimir Putin „enttäuscht“ zu sein. Er sei auch an Kommunikation auf höchster Ebene „nicht mehr interessiert“.

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Putin selbst hat sich zu der Ankündigung bislang nicht geäußert. Kremlsprecher Dmitri Peskow äußerte am Dienstag, man habe „die gestrige Erklärung von Präsident Trump zur Kenntnis genommen“. Allerdings, so fügte Peskow dazu, wolle er „einen Kommentar dazu vermeiden“.

Auf den seit Februar 2022 andauernden Krieg in der Ukraine hätten die Ankündigungen keine Auswirkung. Die Nachrichtenagentur „TASS“ zitierte Peskow mit der Aussage, dass „die Spezialmilitäroperation weitergehen“ werde. Der Kremlsprecher fügte hinzu:

„Und wir bleiben auch dem Friedensprozess verpflichtet, um den Konflikt um die Ukraine zu lösen und im Zuge dieser Lösung unsere Interessen zu wahren.“

Medwedew warnt vor direkter Konfrontation mit den USA

Der frühere russische Präsident und Premierminister Dmitri Medwedew hat unterdessen mit scharfen Worten auf einen X-Post des US-Senators Lindsey Graham reagiert. Zuvor hatte sich Medwedew, der derzeit als stellvertretender Vorsitzender des Russischen Sicherheitsrats fungiert, selbst zum verschärften Ultimatum geäußert.

US-Präsident Trump solle, so schrieb Medwedew am Montag, bei seinem „Ultimatenspiel“ bedenken, dass Russland „nicht Israel und nicht einmal Iran“ sei. Jedes neue Ultimatum sei „eine Drohung und ein Schritt hin zum Krieg, nicht zwischen Russland und der Ukraine, sondern mit seinem eigenen Land“. Trump solle „nicht dem Weg Joe Bidens folgen“.

Graham, der in Russland auf einer Liste von „Terroristen und Extremisten“ gelistet ist, zitierte den Beitrag Medwedews und schrieb:

„An alle in Russland, die glauben, Präsident Trump meine es nicht ernst mit der Beendigung des Blutbads zwischen Russland und der Ukraine: Ihr und eure Kunden werden bald betrübt feststellen, dass sie sich geirrt haben. Ihr werdet auch bald sehen, dass Joe Biden nicht mehr Präsident ist. Bewegt euch an den Verhandlungstisch.”

Trump: „Ich will eigentlich keine Sanktionen verhängen“ – aber Kriegsfortgang untragbar

Medwedew reagierte zwischenzeitlich auch auf den Beitrag Grahams. Auf X schrieb er dazu:

„Es ist nicht deine oder Trumps Sache zu diktieren, wann wir ‚an den Verhandlungstisch treten‘. Die Verhandlungen werden enden, wenn wir die Ziele unserer militärischen Operation erreicht haben.“

Der frühere Ministerpräsident hatte sich im Laufe der vergangenen Jahre zu einem Exponenten des russischen Staatsapparats entwickelt, der durch besonders aggressive Rhetorik auffällt. In seiner Zeit in höchsten Staatsämtern galt er noch als moderat und gegenüber dem Westen aufgeschlossen.

Der US-Präsident hatte in Schottland erklärt, er „liebe das russische Volk, ein großartiges Volk“. Er wolle eigentlich auch keine Sanktionen verhängen. Allerdings erklärte er auch, dass er nicht bereit sei, einen weiteren Fortgang des Krieges hinzunehmen.



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