Überschwemmung in Texas: Über 230 Menschen gerettet, Suche nach 27 vermissten Mädchen dauert an

Nach schweren Überschwemmungen im US-Bundesstaat Texas geht die Suche nach Vermissten weiter. Das Schicksal der Mädchen aus einem christlichen Sommercamp bleibt ungewiss.
Nach den schweren Überschwemmungen geht die Suche nach Vermissten weiter.
Nach den schweren Überschwemmungen geht die Suche nach Vermissten weiter.Foto: Christopher Lee/The San Antonio Express-News via AP/dpa
Epoch Times5. Juli 2025

Nach einer verheerenden Sturzflut im US-Bundesstaat Texas suchen Rettungskräfte weiter fieberhaft nach 27 Mädchen, die an einem Sommerlager am Flussufer teilgenommen hatten. Mindestens 27 Menschen starben nach den Worten von Sheriff Larry Leitha in den Fluten, darunter neun Kinder.

Mindestens acht Menschen sind verletzt, wie Leitha am Samstagmorgen (Ortszeit) berichtete. Der Wetterdienst sagte weiteren Starkregen und „örtlich katastrophale“ Sturzfluten in der Region voraus.

Ein Fluss stieg binnen 45 Minuten um 8 Meter

Etwa 750 Mädchen hatten an einem Sommerlager am Ufer des Guadalupe teilgenommen, als der Wasserstand am Freitag binnen 45 Minuten um acht Meter anstieg und der Fluss über die Ufer trat.

Bis Samstagmorgen retteten Einsatzkräfte laut Sheriff Leitha etwa 850 Menschen, darunter acht Verletzte. 18 Erwachsene und neun Kinder konnten nur noch tot geborgen werden. 27 weitere Mädchen wurden nach Angaben der Stadtverwaltung noch vermisst.

Hunderte Rettungskräfte suchten am Samstag weiter unter Hochdruck nach den vermissten Mädchen, Hubschrauber waren im Einsatz. „Ich kann Ihnen versichern, dass wir nicht lockerlassen werden, bis jede einzelne Person gefunden ist“, sagte Sheriff Leitha.

Baumwipfel ragen noch aus dem Hochwasser des Guadalupe River am 4. Juli 2025 in Kerrville, Texas. Starke Regenfälle führten zu Überschwemmungen entlang des Guadalupe River in Zentraltexas, wobei mehrere Todesopfer zu beklagen waren. Foto: Eric Vryn/Getty Images

Weiterer Regen soll folgen

Unterdessen warnte der Wetterdienst NWS vor weiterem extremem Starkregen und „örtlich katastrophalen“ Sturzfluten. Erste neue Sturzfluten gebe es bereits, erklärte der NWS und rief Anwohner in Flussnähe auf, höher gelegene Gebiete aufzusuchen. „Handeln Sie rasch, um Ihr Leben zu schützen“, hieß es in einer NWS-Warnung.

„Es hat so viel geregnet wie normalerweise in einem Jahr“, sagte Gerardo Martinez aus Kerrville in der Nähe des Unglücksortes über die Sturzflut am Freitag. „Das Wasser stand bis zu den Baumwipfeln, zehn Meter oder so“, beschrieb er. „Autos, ganze Häuser wurden den Fluss hinabgetrieben. Es war wirklich schlimm.“

Das Hochwasser hat am 5. Juli 2025 im Louise Hays Park in Kerrville, Texas, Trümmer hinterlassen, darunter Fahrzeuge und Geräte. Starke Regenfälle führten zu Überschwemmungen entlang des Guadalupe River in Zentraltexas. Foto: Eric Vryn/Getty Images

Katastrophenfall ausgerufen

Texas‘ Gouverneur Greg Abbott rief den Katastrophenfall aus, um mehr Geld für die betroffenen Landkreise bereitstellen zu können, Präsident Donald Trump kündigte Bundeshilfen an.

Die Behörden warnten die Menschen, das Unglücksgebiet zu betreten, in dem sich mehrere Campingplätze entlang des Flusses befinden. Anwohner sollten nicht auf eigene Faust nach den Vermissten suchen, sagte Dalton Rice von der Stadtverwaltung von Kerr: Die Bedingungen vor Ort seien „sehr schwierig“, das Gelände mit Treibgut übersät und schwer passierbar. Dutzende Straßen waren unpassierbar. Zur Gesamtzahl der Vermissten in der beliebten Campingregion wollte sich Rice nicht äußern.

Gegend kennt Überschwemmungen

Die Überschwemmungen wurden durch heftige Regenfälle von bis zu 300 Litern pro Quadratmeter ausgelöst – ein Drittel der durchschnittlichen jährlichen Niederschlagsmenge im Landkreis Kerr. US-Vizepräsident JD Vance sprach am Samstag von einer „unfassbaren Tragödie“.

Die Gegend ist es nach Behördenangaben gewohnt, dass Flüsse über die Ufer treten. Allerdings war die Dimension ungewöhnlich. Die Rede war von einer „desaströsen Sturzflut“.

Fernsehbilder zeigten, wie Autos mitgerissen wurden, Bäume entwurzelt waren, Häuser unter Wasser standen. Vor allem der Guadalupe River war betroffen.

Überschwemmungen, die durch eine Sturzflut am Guadalupe River in Kerrville, Texas, am 5. Juli 2025 verursacht wurden. Foto: Ronaldo Schemidt/AFP via Getty Images

Heimatschutzministerin Kristi Noem postete auf der Plattform X, sie habe Einsatzkräfte angewiesen zu helfen, darunter die US-Küstenwache. Sie schrieb: „Betet für Texas“. Helikopter waren in der Luft.

Nach Angaben des Vize-Gouverneurs waren neun Rettungsteams unterwegs, um Erwachsene und Kinder von Bäumen zu retten. Rund 500 Einsatzkräfte suchten. (afp/dpa/red)



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