Ukraine greift russische Luftwaffenstützpunkte bis Ostsibirien an – Selenskyj feiert Ergebnisse

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj feiert die „absolut brillanten“ Ergebnisse des Angriffes auf vier Militärstützpunkte tief im russischen Staatsgebiet. Es sei die „weitreichendste Operation“ seines Landes seit Beginn des Ukraine-Krieges gewesen, sagte Selenskyj am Sonntagabend.
Zugleich versicherte er, dass die dafür nach Russland eingeschleusten Geheimdienstagenten „rechtzeitig aus dem russischen Gebiet zurückgeholt“ worden seien.
Das russische Verteidigungsministerium hatte zuvor bekanntgegeben, es seien mehrere Verdächtige festgenommen worden. Das Ministerium teilte zudem am Sonntag im Onlinedienst Telegram mit, dass bei ukrainischen Angriffen mit Drohnen in den Regionen Murmansk und Irkutsk mehrere russische Flugzeuge in Brand geraten seien. Aus Gebieten in der „unmittelbaren Nachbarschaft“ von Flugplätzen seien Drohnen auf die Flugzeuge abgefeuert worden.
Bei den Angriffen seien keine Menschen zu Schaden gekommen, hieß es weiter. Die Brände seien mittlerweile unter Kontrolle.
Ukrainischer Geheimdienst: Zerstörung feindlicher Kampfbomber
Die Ukraine hat nach Angaben aus ukrainischen Geheimdienstkreisen am Sonntag „großangelegte“ Angriffe auf russische Luftwaffenstützpunkte weit hinter der ukrainischen Grenze bis nach Ostsibirien ausgeführt. Ziel des Einsatzes sei „die Zerstörung feindlicher Kampfbomber“, hieß es aus Kreisen des ukrainischen Geheimdienstes SBU. Laut Selenskyj kamen 117 Drohnen zum Einsatz.
Mehr als 40 Flugzeuge seien getroffen worden, wie aus einem Bericht der russischsprachigen Tageszeitung „Fakty i kommentarii“ hervorgeht. Demnach wurde diese Spezialoperation „Aktion Spinnennetz“ genannt.
Nach ukrainischen Angaben wurden dabei Kampfflugzeuge vom Typ Tupolew Tu-95 sowie Tu-22 und spezielle Frühwarnflugzeuge Berijew A-50 zerstört. Nach offiziell unbestätigten Berichten setzte der ukrainische Geheimdienst Kampfdrohnen ein, die von Verstecken in Holzhäusern gestartet wurden, die auf Lastwagen verladen waren. „Zum richtigen Zeitpunkt wurden die Dächer ferngesteuert geöffnet, und die Drohnen flogen, um russische Bomber anzugreifen“, hieß es. Eine unabhängige Bestätigung war nicht möglich.
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Die an der Aktion beteiligten Agenten seien bereits in die Ukraine zurückgekehrt, so der SBU. Die Agentur Ukrinform zeigte Fotos von den für den speziellen Einsatz vorbereiteten Drohnen.
Der Plan sei von Präsident Wolodymyr Selenskyj überwacht worden, berichtete Ukrinform. Die Vorbereitungen zu dem Angriff dauerten demnach knapp eineinhalb Jahre.
Stützpunkte in Belaja, Djagilewo, Iwanowo und in Olenia
Die Angriffe richteten sich offenbar unter anderem gegen die russische Militärbasis in Belaja in Ostsibirien, die rund 4.200 Kilometer von der ukrainischen Grenze entfernt in der Region Irkutsk liegt.
Ziel der Angriffe waren den Angaben zufolge auch die Luftwaffen-Stützpunkte in Djagilewo, Iwanowo und in Olenia in der Region Murmansk in der russischen Arktis. Diese Region liegt rund 1.900 Kilometer von der Ukraine entfernt.
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Den Angaben zufolge waren die angegriffenen Flugzeuge genutzt worden, „um ukrainische Städte jede Nacht zu bombardieren“. Auf dem Stützpunkt in Belaja sei ein Feuer ausgebrochen, verlautete aus den SBU-Kreisen weiter. Es wurde ein Video übermittelt, das die Luftwaffenbasis in Belaja zeigen soll, und in dem mehrere brennende Flugzeuge sowie schwarze Rauchsäulen zu sehen sind. Die Angaben konnten zunächst nicht unabhängig überprüft werden.
Gouverneur der Region Irkutsk berichtet über „Drohnenangriff“
Der Gouverneur der Region Irkutsk, Igor Kobzew, gab am Sonntag aber einen „Drohnenangriff“ auf das Dorf Srednij bekannt, das direkt neben der Militärbasis von Belaja liegt. Den Militärstützpunkt erwähnt er nicht. „Das ist der erste Angriff dieser Art in Sibirien“, sagte er. Er rief die Bevölkerung auf, nicht in „Panik“ zu verfallen.
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Auf einem Video, das der Gouverneur veröffentlichte und das anscheinend von Anwohnern gedreht worden war, ist eine Drohne am Himmel zu sehen und eine große, graue Rauchwolke im Hintergrund.
Der Gouverneur der Region Murmansk, Andrej Tschibis, bestätigte, dass sich „feindliche Drohnen“ am Himmel befänden und dass die Luftabwehr arbeite.
Russland gibt fast täglich bekannt, ukrainische Drohnen über seinem Gebiet abgeschossen zu haben. Es ist aber sehr selten, dass sie so weit im Landesinneren angreifen. (afp/dpa/red)
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