Ukraine-Krieg: Angriffe in der Nacht – erstmals Regierungsgebäude getroffen
Russlands Militär hat die Ukraine in der Nacht nach Angaben aus Kiew erneut mit Luftangriffen überzogen. Ukrainische Städte in nahezu allen Landesteilen seien mit Hunderten Kampfdrohnen und mit Marschflugkörpern unter Beschuss genommen worden, berichteten örtliche Medien unter Berufung auf die Luftabwehr.
Nach Angaben der Luftwaffe setzte Moskau 805 Krampfdrohnen, neun Marschflugkörpern vom Typ Iskander-K und vier ballistischen Raketen vom Typ Iskander-M ein. Davon seien 4 Marschflugkörper und 747 Drohnen abgewehrt worden.
Laut dem ukrainischen Präsident Wolodymyr Selenskyj sind vier Menschen getötet worden. Dutzende seien allein in Kiew verletzt worden, schrieb er in den sozialen Medien. Demnach kamen die Menschen in der Hauptstadt, der Grenzregion Sumy und in Tschernihiw ums Leben. Nach Behördenangaben wurden in Kiew eine Mutter und ihr drei Monate alter Sohn getötet.
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Mehr als 20 Häuser und ein Kindergarten seien bei russischen Angriffen auf Saporischschja beschädigt worden, schrieb Selenskyj. In seiner Geburtsstadt Krywyj Rih seien Lagerhäuser zerstört und in Odessa ein Hochhaus getroffen worden. Es handelte sich dabei laut ukrainischen Angaben um den größten Drohnenangriff seit Beginn des Krieges.
Russland: Nur Militärinfrastruktur angegriffen
Russland hat nach eigenen Angaben nur Militär- und Infrastrukturanlagen ins Visier genommen. Das russische Militär habe „Standorte des militärisch-industriellen Komplexes und der Transportinfrastruktur in der Ukraine angegriffen“, erklärte am Sonntag das Verteidigungsministerium in Moskau.
Das russische Verteidigungsministerium gab zudem die Eroberung eines Dorfes in der zentralukrainischen Region Dnipropetrowsk bekannt. Die russische Armee habe „das Dorf Chorosche in der Region Dnipropetrowsk“ eingenommen, erklärte das Ministerium. Die russische Armee war im Juli erstmals in die Region vorgerückt.
Regierungschefin: Erstmals Regierungsgebäude getroffen
Wie Regierungschefin Julia Swyrydenko mitteilte, wurde das Gebäude des Ministerkabinetts, der Regierungssitz in Kiew, bei dem Angriff beschädigt.
„Das Dach und die oberen Stockwerke wurden durch einen feindlichen Angriff beschädigt“, schrieb Swyrydenko im Onlinedienst Telegram. „Rettungskräfte löschen das Feuer.“ Wie ein Journalist der Nachrichtenagentur AFP berichtete, stieg aus dem Gebäude am Sonntagmorgen Rauch auf. Hubschrauber flogen über das Gebäude und warfen offenbar Löschwasser ab.
Gebäude würden wieder aufgebaut, verlorene Leben könnten nicht zurückgeholt werden. Die Welt müsse auf die Zerstörungen reagieren, der Sanktionsdruck müsse erhöht werden, vor allem gegen russisches Öl und Gas, forderte sie.

Teilnehmer in einem Workshop am 3. September 2025 in der Region Kiew, lernen, Drohnen zusammenzubauen und zu fliegen. Sowohl zivile als auch militärische Teilnehmer sind beteiligt. Foto: Paula Bronstein/Getty Images
Der Katastrophenschutz veröffentlichte im Onlinedienst Telegram Fotos von Feuerwehrleuten, die einen Brand in einem Obergeschoss bekämpften. Mittlerweile seien alle Feuer gelöscht, die Rettungseinsätze dauerten an. Weitere Wohnhäuser wurden demnach schwer beschädigt. Explosionen wurden aus den Städten Odessa, Charkiw, Dnipro, Saporischschja und Krywyj Rih gemeldet. (afp/dpa/ks)
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