Ukraine: Zahl der Toten nach russischem Angriff auf Sumy steigt auf 31

Bei einem russischen Raketenangriff auf die ostukrainische Stadt Sumy sind nach Angaben ukrainischer Rettungskräfte 31 Menschen getötet worden. Unter anderem seien zwei Kinder bei dem Angriff getötet worden, hieß es am Sonntag im Onlinedienst Telegram.
Zudem seien 84 Menschen verletzt worden. „Russland hat das Stadtzentrum mit ballistischen Raketen angegriffen, als viele Menschen auf der Straße waren.“
Staatschef Wolodymyr Selenskyj sprach von einem „schrecklichen Raketenangriff“, bei dem es „dutzende Tote und Verletzte“ gegeben habe. Er forderte den Westen zu mehr „Druck“ auf Russland auf, um den Krieg zu beenden.
„Gespräche haben noch nie ballistische Raketen und Bomben gestoppt“, erklärte er weiter. „Ohne wirklich großen Druck, ohne wirkliche Unterstützung für die Ukraine, wird Russland diesen Krieg immer weiter führen“, fügte Selenskyj hinzu. Selenskyj sprach den Angehörigen sein Beileid aus. „Jeder bekommt die nötige Hilfe“, sagte er.
Innenminister wirft Moskau Angriff auf Zivilisten vor
Zuvor hatte der ukrainische Innenminister Ihor Klymenko von mindestens 21 Toten gesprochen. Viele Menschen seien zudem mitten auf der Straße, in Autos und öffentlichen Verkehrsmitteln sowie in Häusern verletzt worden, teilte er bei Telegram mit. Klymenko warf Russland einen gezielten Angriff auf Zivilisten vor.
Der Angriff erfolgte zwei Tage, nachdem der US-Sondergesandte Steve Witkoff in St. Petersburg Putin getroffen hatte. Es war bereits Witkoffs dritte Russland-Reise seit Februar.
Er traf dort am Freitag auch den russischen Sondergesandten. Thema der Gespräche sollte die Ukraine sein, hatte der Kreml im Vorfeld erklärt. Über die Ergebnisse wurde nichts bekannt.
Kellogg schlug Verwaltungszonen ähnlich Berlin nach 2. WK vor
Großbritannien und Frankreich riefen die „Koalition der Willigen“ ins Leben, die unter anderem unter Beteiligung der NATO erwägt, eine multinationale Mission in die Ukraine zu schicken.
In diesem Zusammenhang schlug US-Sondergesandte Keith Kellogg vor, in Teilen der Ukraine Zonen „ähnlich wie in Berlin nach dem Zweiten Weltkrieg“ zu etablieren, die nach einer Waffenruhe von britischen oder französischen Truppen kontrolliert würden. Diesen Vorschlag machte er in einem am Samstag veröffentlichten Interview mit der britischen „Times“.
Später präzisierte Kellogg, dass es aber nicht um eine „Aufteilung der Ukraine“ gehen solle – sondern um Verantwortungsbereiche der ausländischen Armeen gehe, die nach einem möglichen Friedensschluss die ukrainische Souveränität verteidigen sollten. Die US-Armee werde sich an diesen „Resilienztruppen“ nicht beteiligen, fügte er hinzu.
Bei den Bemühungen um eine Waffenruhe hatte Trump Kellogg die Zuständigkeit für Russland entzogen. Der frühere General ist jetzt nun nur für die Ukraine zuständig. US-Medienberichten zufolge hatte Russland Kellogg als zu ukrainefreundlich abgelehnt.
Sumy liegt 50 Kilometer hinter der Grenze zwischen der Ukraine und Russland. Kiew warnt seit Wochen vor einer möglichen russischen Offensive in der Region.
Nachdem russische Truppen das ukrainische Militär aus der benachbarten russischen Region Kursk zurückgedrängt hatten, wurde die Stadt Sumy in den vergangenen Wochen mehrfach angegriffen. Die russische Armee vermeldete Geländegewinne in der Region. (afp/dpa/red)
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