Umfrage: Fast jeder 5. Beschäftigte im Handel ist unzufrieden mit seinem Lohn
Die meisten Beschäftigten im Handel sind einer Umfrage zufolge unzufrieden mit ihren Arbeitsbedingungen. 79 Prozent halten ihren Lohn angesichts ihrer Arbeitsleistung für wenig oder gar nicht angemessen, wie aus einer Umfrage im Auftrag der Dienstleistungsgewerkschaft Verdi hervorging. Rund die Hälfte der insgesamt rund 11.700 Befragten gab an, dass der Monatslohn nur gerade so reiche.
Fast zwei Drittel würden den Job wechseln
68 Prozent der Befragten sagten, dass ihre Rente später zum Leben nicht ausreichen werde. 67 Prozent gaben an, sie seien durch eine hohe Arbeitsbelastung gesundheitlich stark oder sehr stark belastet. Am liebsten den Job wechseln würden 62 Prozent. 78 Prozent können sich nicht vorstellen, den Job ohne Einschränkungen bis zur Rente durchzuhalten.
„Unsere Befragungsergebnisse sind niederschmetternd und zeigen, dass Veränderungen dringend erforderlich sind“, erklärte Verdi-Bundesvorstandsmitglied Silke Zimmer. Gerade im Handel müsse es gute Arbeitsbedingungen geben, um die Versorgung der Bevölkerung dauerhaft abzusichern.
„Viele Beschäftigte kehren dem Handel schon jetzt den Rücken zu, weil sie die Arbeitsbedingungen nicht mehr ertragen“, warnte Zimmer.
Zusätzlicher Stress: Digitalisierung als Kontrolle
Für knapp die Hälfte der Befragten seien die Belastungen durch die Digitalisierung stärker geworden. „Im Handel wird Digitalisierung vor allem als Kontrollinstrument eingesetzt“, erläuterte Zimmer. „Das führt zu erheblichem Stress.“ Ein weiterer Punkt, der zur Belastung beitrage, sei eine herablassende Behandlung durch Kunden oder Vorgesetzte. 46 Prozent der Befragten klagten darüber.
Für die Umfrage wurden zwischen Ende April und Ende Juni 11.732 Beschäftigte im Einzel-, Groß- und Außenhandel online befragt. Von ihnen arbeiten 63 Prozent im Verkauf, 15 Prozent in der Logistik, elf Prozent im Büro und elf weitere Prozent in sonstigen Bereichen. (afp/red)
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