UN-Büro: „Wir stehen vor einer Welle brutaler Kürzungen“

Das UN-Büro für humanitäre Angelegenheiten (OCHA) wird sein Personal infolge drastischen Kürzung der US-Entwicklungshilfe um ein Fünftel reduzieren. „Wir stehen vor einer Welle brutaler Kürzungen“ bei der Finanzierung, schrieb OCHA-Chef Tom Fletcher in einem am Donnerstag an die Mitarbeiter der Organisation versendeten Brief. Es sei die „schwierigste Situation, die wir je erlebt haben, um unsere Mission zu erfüllen“, betonte Fletcher.
„Insgesamt werden wir unsere Belegschaft um 20 Prozent reduzieren“, hieß es in dem Schreiben. Weltweit sind derzeit etwa 2.000 Menschen für das OCHA tätig.
Das OCHA hat seit Februar bereits Maßnahmen ergriffen, um Einsparungen in Höhe von 3,7 Millionen Dollar (rund 3,3 Millionen Euro) zu ermöglichen. Nun stünden „schwierige Entscheidungen“ an, erklärte Fletcher und betonte, dass die Entscheidungen mit den Mittelkürzungen zusammenhingen „und nicht mit einer Verringerung des humanitären Bedarfs“. Dieser nehme im Gegenteil sogar zu.
Das UN-Büro werde unter anderem seine Präsenz und seine Einsätze in Kamerun, Kolumbien, Eritrea, Irak, Libyen, Nigeria, Pakistan, der Türkei und Simbabwe reduzieren, erklärte Fletcher.
Warum Trump USAID schließen will
Der OCHA-Chef nannte in dem Schreiben die USA nicht namentlich. Das Land hat nach dem Amtsantritt von US-Präsident Donald Trump 83 Prozent der Programme der Entwicklungshilfeorganisation USAID gestrichen. Auch andere UN-Organisationen sind davon massiv betroffen: Zuvor hatte bereits das UN-Flüchtlingshilfswerk (UNHCR) einen „signifikanten Personalabbau“ aufgrund fehlender Gelder aus den USA angekündigt.
Das Weiße Haus hatte am 3. Februar eine Liste von USAID-finanzierten Projekten vorgelegt, die es als Beispiele für Verschwendung und Missbrauch bezeichnete.
Laut einer am 1. Februar veröffentlichten Studie des Thinktanks Middle East Forum befinden sich unter den Empfängern von USAID-Zuschüssen auch von Terroristen kontrollierte Organisationen.
Die Studie ergab, dass 122 Millionen US-Dollar an Gruppen geflossen sind, die mit ausgewiesenen Terrororganisationen in Verbindung stehen – einschließlich Millionen US-Dollar für Organisationen, die unter direkter Kontrolle von der Terrororganisation Hamas stehen.
Senatorin Joni Ernst fand außerdem heraus, dass 114.000 US-Dollar als Teil von sogenannter Wirtschaftshilfe für die Ukraine für den Kauf „einer hochwertigen, limitierten Möbelkollektion“ bereitgestellt wurde. (afp/red)
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